Brandabschnitt

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links eine Garage bzw. Werkstatt,
in der Mitte ein Holzbetrieb,
rechts Stallung
kein Brandabschnitt oder Brandschutzwand vorhanden!
Foto: Rainer Schwarz
Brandschutzwand an einem Hochhaus in Aachen
Foto: Rainer Schwarz
diese innere Brandschutzwand (rechts) hat gut gehalten
Foto: Rainer Schwarz

Ein Brandabschnitt ist ein Bereich, der im Schadensfall (Brandfall) bestimmungsgemäß ausbrennt und somit kein Feuerüberschlag auf andere Brandabschnitte in einem definierten Zeitraum zulassen darf.

Die Brandausbreitung auf angrenzende Abschnitte wird durch feuerbeständige Bauteile verhindert.

Im Allgemeinen beinhaltet ein Brandabschnitt alle Geschosse eines Gebäudes und wird direkt von oben bis nach unten durchgezogen (im Beispielbild die Trennung zwischen BA I und BA II). Unter bestimmten Voraussetzungen dürfen Brandabschnitte auch versetzt gebildet werden (im Beispielbild die Trennung zwischen BA II und BA III), jedoch müssen dann die Decken zwischen den versetzen Brandwänden feuerbeständig sein, um einen Feuerüberschlag zu verhindern. Aus dem selben Grund müssen Fenster in der Nähe der Brandabschnitttrennungen feuerhemmend ausgeführt werden.


Unterschied zwischen Brandwand und Brandabschnitt

eine Brandschutzwand darf nicht versetzt werden, da nicht nur ein Überschlag von Brand und Rauch, sondern auch eine statische Übertragung durch die Brandschutzwand unmöglich gemacht werden muss.
So kann eine Brandabschnittsgrenze mehrere Kehrtwendungen innerhalb eines Gebäudes machen, welches bei der Brandwand unüblich wäre. Bei Ausbrechen eines Feuers sollte also ein struktureller Zusammenbruch auf der einen Seite der Brandwand nicht auf die andere Seite überschlagen. Im Vergleich kann der herkömmliche Brandabschnitt diese strukturelle Wirkung nicht gewährleisten. Zum Beispiel kann eine Wand mit einer herkömmlichen Brandrate aus Gipskarton oder Kalziumsilikatplatten mit dünnem Blech-Ständerwerk bestehen, welches eventuell bis zu vier Stunden Feuerwiderstandsdauer aufweisen kann. Eine Brandwand muss allerdings gemäß DIN 4102 auch eine mechanische Stoßprüfung überstehen können, welcher der normale Brandabschnitt nicht imstande ist standzuhalten.


Gesetzliche Anforderungen

In Kanada etwa schreibt die Nationale Musterbauordnung (NBC = National Building Code of Canada) vor, dass eine Brandwand Beton beinhalten muss, während der herkömmliche Brandabschnitt nur die normale CAN4-S101-Prüfung zu bestehen hat. Rechtlich besteht der Unterschied zwischen Brandwand und Brandabschnitt aus den zuzüglichen Auflagen der Brandrate. Die Auflagen für die Brandwände sind höher. Während Deutschland eine spezielle Prüfung zur Vorschrift macht, ziehen andere Länder es vor die Bauart vorzuschreiben.

Die genauen Anforderungen stehen in den entsprechenden Bauordnungen, beispielsweise in der Deutschland|deutschen Musterbauordnung oder den Landesbauordnungen, welche auf der MBO basieren. Abgesehen von den Anforderungen der jeweiligen Brandraten, gibt es auch international Unterschiede in den Bauordnungen bezüglich der Flächen, beziehungsweise wieviel Quadratmeter maximal gebaut werden können ohne eine Unterteilung in Brandabschnitte. In den meisten größeren Gebäuden sind Brandabschnitte nötig, aber nicht unbedingt Brandwände. Der Architekt ist in der Regel für diese Unterteilung zuständig. International wächst auch der Trend, in den Bauordnungen passiven gegenüber aktiven Brandschutz aufzuwerten. So kann etwa ein mit einer Sprinkleranlagegeschütztes Gebäude eventuell größere Flachen zulassen, bevor eine Unterteilung in Abschnitte notwendig wird. Umgekehrt kann auch der Sprinklerschutz teilweise entfallen, wenn kleinere Brandabschnittsflächen eingesetzt werden. Eine solche Aufrechnung des Wertes des passiven Brandschutzes (Kompartmentalisierung durch Bauteile mit Brandraten) gegenüber dem aktiven Brandschutz (Lösch- und Meldemaßnahmen) ist momentan internationales Diskussionsthema in der Brandschutzbranche. Beide Seiten (aktiv gegen passiv) versuchen permanent international die Bauordnungen zu eigenen Gunsten zu beeinflussen.


Kabeldurchführungen durch einzelne Abschnitte müssen mittels Kabelabschottungssystemen gefertigt werden.


siehe auch





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