Forensik

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die Spurenkunde ist in der Kriminalistik ein wichtiges Arbeitsgebiet
Mögliche Spuren an einem Fenster nach einem Einbruch, gesichert vom Erkennungsdienst.
Foto: Joachim Löckener
an diesen Flaschenscherben erfolgt eine kriminaltechnische Untersuchung
Foto: Rainer Schwarz
Brandspuren in den Haaren ist ein Sachbeweis in einem Ermittlungsverfahren.
Es besteht dringender Tatverdacht.
Foto: Rainer Schwarz
Bakteriette für eine DNA-Probe
Foto: Rainer Schwarz

Forensik ist ein Sammelbegriff für wissenschaftliche und technische Arbeitsgebiete, in denen z. B. kriminelle Handlungen systematisch untersucht werden.
Der Begriff stammt vom lateinischen forum „Forum, Marktplatz“, da Gerichtsverfahren, Untersuchungen, Urteilsverkündungen sowie der Strafvollzug im antiken Rom öffentlich und meist auf dem Marktplatz durchgeführt wurden.

Umgangssprachlich wird auch eine Klinik für forensische Psychiatrie oft verkürzend als Forensik bezeichnet, vor allem wenn diese einen Maßregelvollzug hat.


Untergebiete der Forensik und Rechtsmedizin

Forensische Traumatologie ist ein Teilgebiet der Rechtsmedizin (auch Gerichtsmedizin), das sich mit körperlichen Verletzungen befasst.
Die forensische Entomologie versucht, Todesumstände durch die Interpretation von Insektenfunden auf und in Leichen zu ermitteln.
In der Forensische Toxikologie geht es um den Nachweis von Giften, die forensische Serologie beschäftigt sich mit der Auswertung von Blutspuren und anderen Sekreten und Stoffen.
Die forensische Osteologie identifiziert Personen anhand des Skeletts, die forensische Odontologie anhand des Zahnsystems.


Rechtsmedizin

Forensische Traumatologie ist ein Teilgebiet der Rechtsmedizin, das sich mit körperlichen Verletzungen befasst.

Die forensische Osteologie identifiziert Personen anhand des Skeletts, die forensische Zahnmedizin anhand des Zahnsystems, was insbesondere bei Opfern von Natur- und Verkehrskatastrophen sowie bei Verbrechensopfern angewandt wird.
Die Thanatochemie umfasst die Untersuchung chemischer und biochemischer Vorgänge nach dem Tod, die klinische Chemie bei Lebenden.

Die weiteren Teilgebiete der Forensik werden unter den folgenden Sparten der Kriminaltechnik gefasst:


forensische Genetik

Die forensische Genetik befasst sich mit denjenigen Aspekten (straf)rechtlich relevanter Sachverhalte, die sich mit den Methoden der molekularen Genetik untersuchen lassen. Häufig wird dabei die Individualisierung angestrebt. Es soll z. B. eine biologische Spur an einem Tatort – ein Blutspritzer, eine Hautschuppe, ein Haar – eindeutig einer Person zugeordnet, also individualisiert werden. Oder es soll eine, z. B. durch Fäulnis visuell unkenntlich gewordene Leiche identifiziert oder, z. B. nach einer Naturkatastrophe, ein Leichenteil einer Leiche zugeordnet werden. Aber auch die „klassische“ Mendelsche Regeln /Vererbungslehre findet ihre forensische Anwendung, wenn, häufig in gerichtlichem Auftrag, das biologische Abstammungsverhältnis von zwei oder mehr Personen festgestellt, wenn also ermittelt werden soll, ob z. B. ein Mann wirklich der Vater eines bestimmtes Kindes oder eine Frau wirklich in mütterlicher Linie verwandt mit einer bestimmten Person ist. Die Grundlage für die genannten Untersuchungen ist die Erstellung eines oder mehrerer Genetischer Fingerabdruck DNA-Profile.

Neben der Individualisierung kann aber auch die Kontextualisierung biologischer Spuren von erheblicher Bedeutung sein, die also die Rekonstruktion (von Teilen) des Tathergangs anhand der Analyse des Spurenbilds und dessen Zustandekommen gestattet. Häufig wird beispielsweise nach der biologischen Art einer Spur gefragt, also ob es sich bei einer sekretverdächtigen Spur um Speichel, Sperma, eine Mischung oder nichts davon handelt. Diese und viele weitere Fragen zur Kontextualisierung, etwa Zustands- und Zeitbestimmungen, sind nicht mittels DNA-Untersuchung zu klären, können aber durch Analyse von RNA-Molekülen im Spurenmaterial beantwortet werden, die Untersuchung ist dabei kompatibel und parallel durchführbar mit der DNA-Analyse. Damit eröffnet sich die Möglichkeit, ohne zusätzlichen Probenverbrauch auch bei kleinsten Tatortspuren nicht nur die Spurenart zu bestimmen, sondern auch das DNA-Profil des Spurenlegers zu typisieren.

Seit einiger Zeit werden zudem auch Epigenetik Analysen in der forensischen Genetik vornehmlich zu den Zwecken der Spurenartidentifikation, zur Bestimmung des Alters eines Individuums und zur Unterscheidung eineiiger Zwillinge eingesetzt, außerdem wird die Möglichkeit des Einsatzes der Mikro-Analyse zur Zuordnung von Individuen, Orten und Gegenständen erforscht.


forensische Linguistik

Die forensische Linguistik untersucht geschriebene Sprache auf einen Kriminologie Aspekt hin (zum Beispiel bei der Feststellung des Urhebers eines Erpresserbriefes). Dabei wird der Text des unter Tatverdacht stehenden Autors (z. B. des Erpressers) unter linguistischen Gesichtspunkten mit anderen Texten desselben Autors (z. B. Geschäftskorrespondenz) abgeglichen. Durch diesen Abgleich werden Rückschlüsse auf die Identität des tatverdächtigen Autors gezogen. Je mehr Textmenge zum Abgleich zur Verfügung steht, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Identitätsfeststellung gelingt.

Hilfreich ist auch die „Kompatibilität“ der abzugleichenden Textsorten.

Forensische Untersuchungen von Handschriften zur Urheberidentifizierung oder zum Nachweis von Unterschriftsfälschungen erfolgen durch Schriftvergleich.


forensische Phonetik

Die forensische Phonetik beschäftigt sich mit gesprochener Sprache (also etwa einem Erpresseranruf). Sie wendet phonetisches Wissen auf die Untersuchung von sprechertypischen Stimm- und Sprecheigenschaften eines Täters an.


forensische Toxikologie

Im Bereich der forensischen Toxikologie, in der es um den Nachweis von Giften und Drogen geht, überschneiden sich die Aufgabenstellungen mit den Aufgaben der Rechtsmedizin.


forensische Entomologie

Die forensische Entomologie versucht, aufgrund der Leiche n­sukzession durch Insekten Hinweise auf die Leichenliegezeit, Todesursache und Todesumstände zu ermitteln. Auch bei lebendigen Lebewesen, Lebensmitteln und Gebäuden können Insekten Rückschlüsse zu bestimmten Umständen bieten.


forensische Psychiatrie und Psychologie

Die forensische Psychiatrie befasst sich mit der Schuldfähigkeit und der Einschätzung des Gefährlichkeitsgrades von Straftätern sowie deren Behandlung. Forensische Psychiatrie ist mittlerweile eine Schwerpunktbezeichnung, die von Fachärzten für Psychiatrie erworben werden kann. Sie schließt andere Zweige der Begutachtung, beispielsweise das Sozialrecht, und die Behandlung im Maßregelvollzug ein.

Die Rechtspsychologie ist eine mögliche mehrjährige Weiterbildung für Psychologen. Sie unterstützt, wie die forensische Psychiatrie, die Begutachtung der verminderten Schuldfähigkeit oder Schuldunfähigkeit von Angeklagten und solche der Gefährlichkeit von Straftätern. Darüber hinaus unterstützt sie Begutachtungen der Glaubwürdigkeit von Zeugen und vor allem Begutachtungen im Familienrecht, insbesondere bei Entscheidungen im Elterliche Sorge (Deutschland). Sie beschäftigt sich aber auch mit Kriminalprävention|Prävention sowie fachlicher Information von nicht-psychologischem Fachpersonal (zum Beispiel Staatsanwälten, Richtern, Sozialarbeitern). Für alle Bereiche ist die Rechtspsychologie stärker als die Psychiatrie in Forschung involviert, wobei hier naturgemäß psychologische Themen im Vordergrund stehen (wie systematische Verzerrungen bei richterlichen Entscheidungsprozessen, Wahrnehmungsfehler bei der Identifikation von Verdächtigen durch Zeugen und Ähnliches). Die Rechtspsychologie erarbeitet und veröffentlicht vor allem Ergebnisse von rechtspsychologischer Grundlagenforschung.


forensische Ballistik

Die forensische Ballistik befasst sich mit der Aufklärung von Delikten, die mit Schusswaffen begangen werden. Dabei werden Geschosse verglichen (zum Beispiel mit einem Vergleichsmikroskop) und Geschosswirkungen beurteilt. Mittels der Comparative Bullet Lead Analysis wird versucht, Geschosse einer bestimmten Los (Produktion) Produktionscharge zuzuordnen.


technische Formspuren und Fingerabdrücke

In der Trassologie werden alle Arten Technischer Formspuren untersucht, um beispielsweise einen Reifen- oder Schuhabdruck dem Profil einer individuellen Schuhsohle oder einer bestimmten Reifenmarke zuordnen oder ein zum Wohnungseinbruchs eingesetztes Hebelwerkzeugs identifizieren zu können. Die forensische Daktyloskopie wertet Fingerabdrücke aus.


forensische Altersdiagnostik

Die forensische Altersdiagnostik versucht, mit wissenschaftlichen Methoden das vermutete Lebensalter von Menschen einzugrenzen. Einsatzgebiete sind die Altersbestimmung von unbekannten Leichen sowie Leichen- und Skelettteilen, um darüber die Identifikation von unbekannten Toten aus Straftaten aber auch aus Unfällen und Katastrophen zu erleichtern.


Wirtschaftsforensik

Das Gebiet der Wirtschaftsforensik umfasst die fachkundige Untersuchung betriebswirtschaftlicher und operativer Vorgänge rund um wirtschaftskriminelle Handlungen. Untersuchungen erfolgen einerseits auf Ebene der Buchhaltung (Forensic Accounting bzw. Forensische Rechnungsprüfung), andererseits durch fachliche Tiefenprüfungen, die jeweils Detailwissen von Sachverständigen über die jeweiligen Unternehmensbereiche und die dortigen Vorgänge und Abläufe erfordern.

Im Rahmen der wirtschaftsforensischen Tätigkeit werden Befragungen durchgeführt und es erfolgt häufig eine umfassende Sichtung von sichergestellten physischen und zunehmend digitalen Unterlagen, welche entsprechende Rückschlussmöglichkeiten eröffnen. Im Bereich digitaler Daten kommen sogenannte eDiscovery-Lösungen zur Durchführung der Sichtungstätigkeit zum Einsatz.


Computer-Forensik

Die IT-Forensik verwendet Software zur Ermittlung allgemeiner krimineller Handlungen und speziell zur Aufdeckung von Computerkriminalität bzw. Kriminalität im Mobiltelefon-Sektor.


Bauforensik (optische)

Hauptsächlich geprägt durch Andreas O. Rapp, welcher diese Art der Baumängeluntersuchung seit 2014/2015 an der Leibniz Universität Hannover untersucht.
Es handelt sich um Methoden vor allem für Bausachverständige und Baugutachter zur Nutzung (kriminal-)forensischer Ausrüstung für die Untersuchungen von Baumängeln z. B. mikrobieller Befall, Verschmutzungen, Verfärbungen, Leckagen, Mischungsfehler, Materialzuordnungen etc. Dabei kommen hauptsächlich Tatortlampen mit definierten Wellenlängenbereichen, Spezialbrillen und Forensikkameras mit entsprechenden Wellenlängenfiltern zum Einsatz.


forensische Kriminaltechnik

Die forensische Kriminaltechnik gibt es in Deutschland meist als eigenes Institut eingegliedert in die Strukturen des Bundeskriminalamts bzw. der Landeskriminalämter. Sie besteht fast einheitlich in allen Bundesländern aus folgenden Bereichen:

In der forensischen Ballistik werden Geschosse verglichen (zum Beispiel mit einem Vergleichsmikroskop) und Geschosswirkungen beurteilt. Die forensische Daktyloskopie wertet Fingerabdrücke aus.

Die forensische Linguistik untersucht geschriebene Sprache auf einen kriminologie|kriminologischen Aspekt hin (zum Beispiel bei der Feststellung des Urhebers eines Erpresserbriefes). Forensische Untersuchungen von Handschriften zur Urheberidentifizierung oder zum Nachweis von Unterschriftsfälschungen erfolgen durch Schriftvergleichung. Die forensische Phonetik beschäftigt sich mit gesprochener Sprache (also etwa einem Erpresseranruf). Sie wendet phonetisches Wissen auf die Untersuchung von sprechertypischen Stimm- und Sprecheigenschaften eines Täters an.

Im Bereich Formspuren werden alle Arten von Abdrücken untersucht, wie beispielsweise eine Schuhspur bzw. ein Profil einer Schuhsohle.
Die IT-Forensik verwendet Software zur Ermittlung allgemeiner krimineller Handlungen und speziell zur Aufdeckung von Computerkriminalität bzw. Kriminalität im Mobiltelefon-Sektor.

Im Bereich der Forensische Toxikologie|forensischen Toxikologie und der forensischen Serologie überschneiden sich die Aufgabenstellungen mit den Aufgaben der Rechtsmedizin. Auch hier wird sich mit Blutspuren, der DNA und anderen Sekret|Sekreten sowie Stoffen beschäftigt.
Die Auftraggeber sind Staatsanwälte, Gerichte und Polizeidienststellen. Zu fast jeder Aufgabenstellung muss von den so genannten forensischen Sachverständigen ein Gerichtsgutachten verfasst werden.


forensische Psychiatrie und Psychologie

Die forensische Psychiatrie befasst sich mit der Schuldfähigkeit und der Einschätzung des Gefährlichkeitsgrades von Straftätern sowie deren Behandlung. Forensische Psychiatrie ist mittlerweile eine Schwerpunktbezeichnung, die von Fachärzten für Psychiatrie erworben werden kann. Sie schließt andere Zweige der Begutachtung, beispielsweise das Sozialrecht, und die Behandlung im Maßregelvollzug ein.

Die Rechtspsychologie ist eine mögliche mehrjährige Weiterbildung für Psychologen. Sie unterstützt, wie die forensische Psychiatrie, die Begutachtung der Schuldunfähigkeit von Angeklagten und solche der Gefährlichkeit von Straftätern. Darüber hinaus unterstützt sie Begutachtungen der Glaubwürdigkeit von Zeugen und vor allem Begutachtungen im Familienrecht, insbesondere bei Entscheidungen im Elterliche Sorge (Deutschland)|Sorgerecht. Sie beschäftigt sich aber auch mit Kriminalprävention|Prävention sowie fachlicher Information von nicht-psychologischem Fachpersonal (zum Beispiel Staatsanwälten, Richtern, Sozialarbeitern). Für alle Bereiche ist die Rechtspsychologie stärker als die Psychiatrie in Forschung involviert, wobei hier naturgemäß psychologische Themen im Vordergrund stehen (wie systematische Verzerrungen bei richterlichen Entscheidungsprozessen, Wahrnehmungsfehler bei der Identifikation von Verdächtigen durch Zeugen und ähnliches). Die Rechtspsychologie erarbeitet und veröffentlicht vor allem Ergebnisse von rechtspsychologischer Grundlagenforschung.


Zweck der Analyse verschiedener körpereigener Materialien

Material Analyse auf
Blut BAK, Drogen, Medikamente
Speichel DNA-Merkmale (meist Vergleichsmaterial)
Urin Drogen, Medikamente
Haare (meist Kopfhaare, selten Schamhaare) Drogen (rückblickende Analyse)
Abstriche (Vagina, After, Mund, Penis, Haut) Sperma-, Speichelgehalt, DNA-Merkmale


Fingerabdruckverfahren

Das Daktyloskopie|Fingerabdruckverfahren ist das älteste aller biometrischen Verfahren. Sir William James Herschel (1833–1917), britischer Kolonialbeamter in Bengalen (Indien), war damit konfrontiert, dass nach der blutigen Niederschlagung des Indischer Aufstand von 1857|Indischen Aufstands von 1857 viele Inder passiven Widerstand leisteten, indem sie Verträge nicht einhielten oder Steuern nicht zahlen. Herschel kam auf die Idee, zusätzlich zur Unterschrift auf einem Kontrakt von seinen Vertragspartner Hand- und Fingerabdrücke zu nehmen, um so die bindende Wirkung eines Vertrages zu unterstreichen. Herschel registrierte ab 1860 auf diese Weise auch Zahlungsempfänger, um Identitätsschwindel zu verhindern. Pensionsbetrug durch Mehrfachauszahlungen konnte er in der britischen Kolonialarmee so wirksam unterbinden. Trotz seiner Erfolge in Bengalen gelang es ihm nicht, dieses System über Indien hinaus durchzusetzen. Herschel erfasste auf diese Weise auch neu eingelieferte Straftäter, um so zu verhindern, dass diese einen anderen bezahlten, um die Strafe abzusitzen. Herschels Verdienst ist es, als erster über eine Sammlung verfügt zu haben, mittels derer er zeigen konnte, dass sich Fingerabdrücke im Zeitablauf nicht verändern und zur Identifizierung von Menschen dienen können. Unabhängig von Herschel kam der in Japan lebende Schotte Henry Faulds nach eingehenden Untersuchungen der menschlichen Hautleisten zu ähnlichen Erkenntnissen. Faulds war aufgefallen, dass japanische Töpfer so ihre Arbeiten kennzeichneten. Er machte 1880 den Vorschlag, die Fingerabdrücke am Tatort zur Überprüfung von Verbrechern zu nutzen und dafür alle zehn Finger zur Aufnahme von Fingerabdrücken zu daktyloskopieren. Seine Bemühungen führten jedoch zu keinem Erfolg. Dem Engländer Francis Galton (1822–1911) war es vorbehalten, das im Wesentlichen heute noch verwendete Klassifizierungssystem der Daktyloskopie zu entwickeln, die der praktischen Verwendung als Identifizierungsmittel bei Polizeibehörden den Weg ebnete.

Die argentinische Polizeibehörde war die erste, die mit Hilfe von Fingerabdrücken einen Mord aufklärte. Im Juni 1892 wurde in einem Dorf in der Nähe von Buenos Aires die vierjährige Teresa Rojas und ihr sechsjähriger Bruder Ponciano tot aufgefunden. Ihre Mutter Francisca Rojas, die am Hals Schnittverletzungen aufwies, beschuldigte ihren Nachbarn Pedro Velázquez, in ihr Haus eingedrungen, die Kinder ermordet und sie verletzt zu haben. Velázquez dagegen behauptete auch unter Folter unschuldig zu sein. Der ermittelnde Polizeiinspektor fand am Tatort einen blutigen Fingerabdruck, der nicht wie erwartet von Velázquez sondern von Francisca Rojas stammte. Konfrontiert mit dem Beweis gab die Mutter zu, ihre Kinder ermordet zu haben, die einer Heirat mit ihrem Lebensgefährten im Wege standen.<ref>Val McDermid: Forensics, S. 120.</ref> Argentinien war das erste Land, die systematisch Fingerabdrücke erfasste. Edward Henry, ein leitender Polizeibeamter in Britisch-Indien, entwickelte im ausgehenden 19. Jahrhundert zusammen mit zwei indischen Assistenten das sogenannte „Henry-System“ , um Fingerabdrücke zu klassifizieren. Diese Codierung, sozusagen das Handlinien-Alphabet, ermöglicht den Experten erst einen Vergleich von individuellen Fingerabdrücken und wurde ab 1897 in ganz Britisch-Indien genutzt..1901 wurde Henry nach Großbritannien zurückberufen, um dort das Criminal Investigation Department am Scotland Yard zu leiten und führte dort sofort ebenfalls dieses Klassifizierungssystem ein.


Pioniere

Als berühmter Pionier der Forensik gilt Joseph Bell, das historische Vorbild der Romanfigur Sherlock Holmes. Ein weiterer Pionier war auch Archibald Reiss.


siehe auch:

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