Acetylenflasche

Aus Brand-Feuer.de
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der Umgang beim Schweißen mit Acetylen ist nicht ungefährlich.
Foto: FW der Stadt Kapfenberg
aktuell (2021) wird nur noch selten autogen mit Acetylen und Sauerstoff geschweißt
Foto: Rainer Schwarz
Acetylenflasche und Sauerstoffflasche zum Schweißen
Foto: Rainer Schwarz

Eine Acetylenflasche ist ein mit Acetylen (Summenformel C2H2, chemisch Ethin) gefüllter Behälter.
Das Gas wird unter anderem beim autogenen Schweißen, autogenen Brennschneiden und zum Hartlöten verwendet. Die Transport- und Lieferform des verflüssigten Schweißgases Acetylen in der hier beschriebenen Form wird technisch auch als Dissousgas (von frz. dissoudre, dissous: auflösen) bezeichnet.

Die meisten Druckgasflaschen für Ethin sind heutzutage mit einem porösen Material aus Calciumsilicathydrat oder anderen, teilweise mit Asbest versetzten Stoffen gefüllt, welches mit Aceton oder Dimethylformamid getränkt wird, in dem sich Ethin in großen Mengen löst und so gespeichert werden kann. Das poröse Material verhindert bei einem Flammenrückschlag (Schweißen) durch das Ventil oder bei äußerer Hitzeeinwirkung einen möglichen explosionsartigen Zerfall des Ethins in der Flasche. Der maximale Druck in der Flasche beträgt, abhängig von der Temperatur, ca. 19 bar.

Acetylenflaschen haben seit 1998 nach DIN EN 1089–3 die Farbe kastanienbraun (RAL 3009), mindestens an der Flaschenschulter. Bis 2006 (Übergangsregelung) waren Acetylenflaschen gelb.

Ist eine Acetylenflasche einer hohen Temperatur, etwa bei einem Brand ausgesetzt, ist ein besonderes Vorgehen der Feuerwehr notwendig, da die Flasche noch mehrere Stunden nach dem Brand bersten kann. Verantwortlich dafür ist das relativ langsame Fortschreiten des ausgelösten Acetylenzerfalls im porösen Material der Flasche. Dem Bersten der Flasche kann mit langfristiger Kühlung der heißen Flasche entgegengewirkt werden, dies gelingt jedoch nicht immer.








Unfallverhütungsvorschriften

Da von Acetylenflaschen im Schadensfall eine nicht unerhebliche und nicht berechenbare Gefahr ausgeht, ist auf die Unfallverhütungsvorschriften zu achten.

  • Die Armaturen sollten frei von Wasser gehalten werden; gleiches gilt für Feuchtigkeit und Fett, da es sonst zu unkontrollierten Reaktionen kommen kann.
  • Zur Gasentnahme nur technisch einwandfreie Geräte verwenden, um ein Zurückschlagen der Flamme in die Flasche zu vermeiden.
  • Das Einatmen von Acetylen sollte verhindert werden, da das Gas gesundheitsschädlich ist. Bei einer Vergiftung ist in jedem Fall ein Arzt zu konsultieren, und der Betroffene sollte schnellstmöglich mit frischer Luft versorgt bzw. beatmet werden.
  • Keine Armaturen oder Rohrleitungen aus Legierungen mit Kupfer, Silber oder Quecksilber verwenden, da sich sonst gefährliche Acetylide bilden, die eine Explosion hervorrufen können.




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