Einbruch

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nach einem Einbruch kann man aufräumen
Foto: Rainer Schwarz
Prävention erzielte im Einbruchssektor Erfolge durch aktive gemeinsame Prävention.
Die Anzahl der Brände steigt stark an. Behörden, eine Organisationen, die Versicherungen oder Verbände stellen selten Brandursachen vor.
Bild IM NRW Ref. 33
Brandschaden - vorher und nachher
was können sie vor einem Brand oder Einbruch tun?
Während eines Brandes ermöglicht eine spurenschonende Brandbekämpfung zeitnah eine Brandursachenermittlung, nach einem Brand ist man Nachweispflichtig gegenüber den Versicherungen.
Foto: Rainer Schwarz
Einbruch über ein Flachdach
Deswegen keine Leitern oder Aufstiegshilfen sichtbar lagern
Foto: PGT
Zur Sicherheit eines Gebäudes gehört aber auch der Brandschutz.
Nach einem Brand muss man renovieren oder neu aufbauen.
Foto: Rainer Schwarz
Sicherung einer Blutspur nach ED (Einbruchsdiebstahl).
Foto: Joachim Löckener
Gaunerzinken: fotografieren; wegwischen und Polizei informieren
Grafik: MDR


Als Einbruch bezeichnet man das unerlaubte Eindringen in einen abgegrenzten Bereich bei Überwindung eines Hindernisses oder einer besonderen Sicherung gegen Wegnahme; Näheres wird im nationalen Recht definiert.

Ein Einbruch geschieht in der Regel mit dem Ziel, rechtswidrig in den Besitz von Gegenständen und/oder Informationen zu gelangen.


Strafrecht

Ein Tatbestand „Einbruch“ kommt im Deutscher Rechtskreis nicht vor. Einbruch ist immer an weitere Motive oder Tatbestände gekoppelt, wie Diebstahl (Deutschland), Hausfriedensbruch (Deutschland) oder die Sachbeschädigung an Hindernissen bzw. der Versuch derselben.





Deutschland

Nach Strafrecht (Deutschland) kommen die Tatbestand#Strafrecht|Tatbestände des § 243 (Besonders schwerer Fall des Diebstahls) und § 244 (Diebstahl mit Waffen; Bandendiebstahl; Wohnungseinbruchdiebstahl) jeweils mit dem Grundtatbestand des § 242 sowie der Hausfriedensbruch (Deutschland)|Hausfriedensbruch nach § 123 in Betracht. Wird zum Einbruch z. B. ein Schloss oder Fenster beschädigt, liegt tateinheitlich Sachbeschädigung vor. Der maßgebliche Unterschied zwischen den Diebstahlsformen und dem Hausfriedensbruch ist die Zueignungsabsicht. Der Einbruchsdiebstahl ist die bei weitem häufigste Form.

An Hausfriedensbruch kann gedacht werden, wenn der „Einbrecher“ ohne Bereicherungsrecht|Bereicherungsabsicht handelt, aber wissentlich oder erklärtermaßen unwillkommen ist.


Österreich

In Österreich begeht man nach Diebstahl (Österreich)|§ 129 StGB (Diebstahl durch Einbruch oder mit Waffen) eine Straftat.


Schweiz

Wer in der Schweiz einen Einbruch verübt, macht sich nach Art. 139 StGB wegen Diebstahl (Schweiz)|Diebstahl]], nach Art. 186 StGB wegen Hausfriedensbruch (Schweiz)|Hausfriedensbruch, und/oder zusätzlich nach Art. 144 StGB wegen Sachbeschädigung strafbar.


Vorgehensweisen

Beschädigte Eingangstür nach einem Einbruch in einen Bahnhofskiosk in Guntersblum: Oft zeigen sich nach Einbrüchen auch Sachbeschädigungen Türen und Fenster werden bei Einbrüchen häufig mit Werkzeugen aufgebrochen bzw. aufgehebelt – eine bei schwachen Schließblechen und kleinen Rollzapfen gängige Täterarbeitsweise. Sehr häufig kommt es auch zu Angriffen auf Schließzylinder von Zylinderschloss|Zylinderschlössern. Schließzylinder sind ein wichtiger Bestandteil der Türabsicherung. Sie können jedoch nur in der Systemeinheit – Schloss, Schließzylinder, Beschlag – Sicherheit bieten. Bei Einbrüchen werden Schließzylinder in vielfältiger Weise angegriffen. Sie müssen daher gegen die Täterarbeitsweisen Abbrechen, Aufbohren, Nachschließen und Ziehen Schutz bieten Im Detail kommen in Betracht:

  • Aufbrechen/Aufhebeln der Tür oder des Fensters mit Werkzeugen im Verschlussbereich oder der Bandseite
  • Türblattdurchbruch mit körperlicher Gewalt (Glas-/Holzfüllung)
  • Angriffe auf Schloss und Beschlag oder den Schließzylinder
  • Öffnen der Tür mit einem Schlüssel
  • Bohrangriffe im Fenstergriffbereich/Olive
  • Glas einschlagen, durchgreifen und entriegeln

Unter einer Heißen Arbeit versteht man den Modus Operandi bezüglich des angegangenen Objekts. Dabei wird Feuer (Aufschweißen) verwendet.
Eine Kalte Arbeit ist hingegen die Anwendung von Werkzeugen (aufhebeln).


Tätergruppen

Nach polizeilichen Erkenntnissen gibt es drei Tätergruppen: professionelle Täter aus Belgien, Frankreich, Osteuropa und Südosteuropa, örtliche Täter sowie Täter, die ihre Sucht durch Drogenkriminalität finanzieren. Hohe polizeiliche Präsenz auf der Straße und Verdachtskontrollen wirkten sich besonders auf die erste Gruppe aus; die Zahlen lägen in Bayern und Baden-Württemberg weit niedriger als im Norden.


Prävention

Maßnahmen zum Einbruchschutz sollen das unerlaubte Eindringen in einen verriegelten Raum oder Bereich verhindern. Einbrüche können durch das Anlegen von Hindernissen (Umzäunungen, Türen, Sicherheitstechnik) und eine Erhöhung der Sicherheit, zum Beispiel durch Streifendienst, erschwert werden. Große Firmengebäude oder -gelände können darüber hinaus durch Nachtwächter gesichert werden, Privatpersonen und Unternehmen schützen ihr Eigentum oft durch Einbruchmeldeanlagen oder verschiedene Arten der Anwesenheitssimulation. Während Anwesenheit früher vor allem damit simuliert wurde, ein Licht oder den Fernseher anzulassen, wird heute vermehrt mit Smart Home Technologie gearbeitet. Hierbei handelt es sich um digital verlinkte Systeme, die dem Bewohner die Möglichkeit geben, verschiedene elektronischen Geräte des Hauses vom Smartphone aus zu steuern. So können Sensoren, Überwachungskameras, vorhandene Lichter und eigens dafür entwickelte TV- und Schattenbewegungs-Simulationsgeräte zu erleichtern.


Aufklärungsquote

Die Aufklärungsquote ist bei Einbruchsdelikten gering. Sie betrug in Deutschland im Jahr 1973 20,3 %<ref name="PKS-1973-77"/> (nur Bundesrepublik Deutschland), 1993 13,8 % und 2012 15,7 %. Im Vergleich zu 2011 ist dies sogar ein Rückgang von 0,5 Prozent. Der steigenden Einbruchsrate steht 2013 auch eine sinkende Aufklärungsquote von nur 15,5 % entgegen. Allerdings reichen nur bei etwa einem Drittel dieser (von der Polizei als aufgeklärt bewerteten) Fälle die Beweise für eine Anklage aus und effektiv kommt es in etwa drei Prozent der Fälle zu Verurteilungen.


Tageswohnungseinbruch

Kriminalistisch wird der Tageswohnungseinbruch (TWE) als eine Untergruppe des Wohnungseinbruchs eingestuft. Eine Legaldefinition gibt es nicht. Seit 1994 wird die für die Aufnahme in die Polizeiliche Kriminalstatistik (Deutschland)|Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) gebräuchliche Definition des TWE auf die Eingrenzung der Tatzeit auf die Zeitspanne von 6:00 bis 21:00 Uhr verwendet


Als Wohnungseinbruch bezeichnet man das unerlaubte Eindringen in Räume, die zum Wohnen verwendet werden. Zur Begehung werden besondere Sicherungen gegen ein Eindringen außer Kraft gesetzt. Der Wohnungseinbruch geschieht in der Regel mit dem Ziel, in den Besitz von Wertgegenständen zu gelangen.

In den letzten drei Jahrzehnten haben sich die Zahlen der Wohnungseinbruchsdiebstähle in Deutschland mehr als halbiert. Wohnungseinbruch wird im Zusammenhang mit Innere Sicherheit|Innerer Sicherheit häufig genannt.


Wohnung

Die Wohnung ist ein umschlossener und überdachter Raum, der einem Menschen zumindest vorübergehend als Unterkunft dient, ohne dass zwingend Schlafräume vorhanden sein müssten. Somit handelt es sich um Wohnräume in Ein- und Mehrfamilienhäusern, rechtlich gesehen nicht um Gartenhäuser oder Garagen.


Einbruchstellen in Ein- und Mehrfamilienhäusern

Beim Mehrfamilienhaus dringen die Tätern in über der Hälfte der Fälle durch die Wohnungseingangstüren ein. Bei den Einfamilienhäusern liegt der Schwerpunkt bei den Fenstern und den Fenstertüren (Terrassentüren). Das Kellerfenster ist mit fünf Prozent der Einbrüche beim Einfamilienhaus der Eingang für den Einbrecher. Es ist leicht für die Täter erreichbar, wenn der Kellerschacht nicht gesichert ist. Mit zehn Prozent der Fälle wird auch beim Einfamilienhaus die Wohnungs- bzw. Haustüre angegangen. In Mehrfamilienhäusern sind die Parterrewohnungen und die Wohnungen des obersten Stocks am meisten gefährdet.

Einbrecher nutzen bei Ein- und Mehrfamilienhäusern unterschiedliche Schwachstellen:

Einfamilienhäuser Köln Erftkreis
Terrassen-/Balkontüren 52 % 46 %
Fenster 26 % 32 %
Haustüren 14 % 27 %
Kellerfenster/Kellertüren 7 % 7 %
Sonstige 0,3 % 0,4 %
Mehrfamilienhäuser Köln Erftkreis
Wohnungsabschlusstüren 55 % 36 %
Terrassen-/Balkontüren 26 % 35 %
Fenster 20 % 27 %
Sonstige 0,01 % 2 %

Die genannten Zahlen beziehen sich auf die Wohnungseinbruchkriminalität der Stadt Köln („Kölner Studie 2001“) und den ländlichen Erftkreis („Erftkreisstudie 2002“).


Einbruchswerkzeug

Nach den meisten Einbrüchen kann nicht geklärt werden welche Werkzeuge die Täter verwendet haben, um eindringen zu können. In 1/10 der Fälle werden keine Werkzeuge verwendet, hier werden beispielsweise offene Fenster zum Einsteigen genutzt. Bei der Verwendung von Werkzeugen stehen große Schraubendreher an erster Stelle.


Wichtige Webseiten:


Siehe auch:



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