Flammschutzhaube

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gängiges Modell einer Flammschutzhaube aus Nomex
Fotograf: Magnus Mertens

Die Flammschutzhaube (auch Feuerschutzhaube) ist ein zusätzlicher Teil der persönlichen Schutzausrüstung eines Feuerwehrmannes für den Brandeinsatz, in der Regel in Kombination mit schwerem Atemschutz und wird unter dem Feuerwehrhelm getragen. Sie ist aus feuerfesten und hitzebeständigen Textilfasern (z. B. Kevlar, Kermel HTA oder Nomex) gefertigt und soll die Einsatzkräften der Feuerwehr vor Verbrennungen im Bereich des Halses, Nackens und der Ohren schützen. Oft findet sie im Winter aber auch als Kälteschutz Verwendung. Aktuell beschaffte Flammschutzhauben der Feuerwehr müssen der EN 13911:2004 entsprechend und sind in der Regel mindestens zweilagig. Vorher galten Flammschutzhauben nach DIN EN 531 als ausreichend.

Die Flammschutzhaube darf nicht unter der Atemschutzmaske getragen werden.

getragen wird die Haube über dem Atemanschluss unter dem Feuerwehrhelm
Fotograf: Magnus Mertens

Kritische Diskussion

Der Einsatz wird von einigen Feuerwehrmännern abgelehnt, da die Flammschutzhaube den Körper vollkommen von der Umgebung isoliert und kein Wärmefenster mehr bestehen bleibt. Somit besteht die Gefahr, dass Einsatzkräfte das Gefühl für die Umgebungstemperatur verlieren. Unter Umständen kann die Außentemperatur so schnell ansteigen, dass die Schutzwirkung der Haube nicht mehr ausreicht. So kann es zu einem Hitzestau in den Textilfasern kommen, was sich in einem plötzlichen Durchschlagen der Hitze äußert. Den Einsatzkräften ist es dann nicht mehr möglich, sich in Sicherheit zu bringen und sie können sich schwere Verletzungen zuziehen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Hitze sich in der Haube hält, also dass die Temperatur in ihrem Inneren sich auch nach Entfernen von der Hitzequelle nicht verringert, sondern erst, wenn die Haube ausgezogen wird.


Getragen wird die Haube über dem Atemanschluss unter dem Feuerwehrhelm. Ein weiteres Problem der Flammschutzhauben besteht darin, dass sie für Wasserdampf durchlässig sind. Wenn also bei Löschmaßnahmen größere Mengen von Wasserdampf frei werden, können diese die Haube durchdringen und zu einem raschen Temperaturanstieg mit Verbrühungen in ihrem Inneren führen, während Einsatzkräfte, die keine Nomexhaube tragen, allein schon durch die Hitze des Feuers so in geduckter Haltung vorgehen, dass hier die Gefahr durch menschliches Reflexverhalten reduziert wird.

Trotz aller Bedenken und Einwände gegen die Flammschutzhauben sollte bedacht werden, dass sie als einzige im Falle eines Flash-overs oder Backdrafts den Gesichts- und Nackenbereich von Einsatzkräften schützen können. Die Nachteile der Flammschutzhaube treffen im übrigen auch auf die gängigen Überjacken aus Nomex weitestgehend zu. Die oben genannten Nachteile wie fehlendes Hitzeempfinden können jedoch mit einer fundierten Ausbildung und Sachkenntnis ausgeglichen werden. So kann zum Beispiel das Feuerwehrpersonal im Innenangriff in regelmäßigen Abständen einen Schutzhandschuh ausziehen, um mit der Hand die Temperatur zu erfühlen.



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