Funke

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in diesem Pferdestall wurde ein Großbrand durch das Arbeiten mit einer Flex verursacht
Foto: Rainer Schwarz
die Brandbekämpfung beinhaltet auch den Funkenfluges und die damit verbundene Gefahr eines Sekundärbrandes.
Foto: Polizei Gütersloh.

Ein Funke (aus vordeutsch rekonstruiert *fun-k-ōn, mhd. vunke „Funke, Feuer“) ist ein kleines glühendes Teilchen, das bei Verbrennungsvorgängen oder bei elektrischen Entladungen entstehen kann.
Wenn Funken sich vom Entstehungsort wegbewegen, spricht man vom Funkenflug. Aber nicht alle Funken führen zu einem Brand.

Funken können entstehen durch:

  • elektrostatische Vorgänge
  • elektrische Schaltvorgänge
  • mechanische Einwirkung, z. B. Reib/ Schlagfunken
  • bei einer Verbrennung (Feuer mit Flamme), wobei die Teilchen mit der Luft mitgenommen werden
  • beim Schleifen von harten Materialien (Metalle, Steine usw.)
  • beim Schweißen
  • beim Trennen, z. B. Metall mit einer Flex
  • bei Förderanlagen mit harten Metall
  • Heißläufer, z. B. an Rädern, Bremsen, Achsen u.ä.
  • beim Starten eines Elektromotors, Bürstenfeuer
  • bei der Piezozündung, (Piezoelektrizität)
  • Lichtbogenfunken im Zusammenhang mit elektrischen Kurzschlüssen






Bilder: Rainer Schwarz



Deutlicher Funkenflug beim Flexen.
Foto: Löschzug Rheda-WD..

Funken sind extrem heiß und befinden sich oft noch im Verbrennungsvorgang.
Die Älteren kennen den Effekt z. B. von Dampflokomotiven.

"Im Jahre 1959 entstanden entlang der Bundesbahnstrecke Sch.-G. durch Funkenflug aus vorbeifahrenden Lokomotiven verschiedene Waldbrände, zu denen Bekämpfung u. a. die freiwillige Feuerwehr eingesetzt wurde."
"Am 15. Mai 1907 wurde durch Funkenflug aus einer vorbeifahrenden Lokomotive ein Großfeuer ausgelöst, bei dem vier alte Fachwerkhäuser eingeäschert wurden."
"29.04.2012, -Eine historische Dampflokomotive hat am Abend auf einer Sonderfahrt von Bayreuth nach Hof buchstäblich Feuer gespien und mehrere Brände entfacht."


Aber auch heute kommt es vor, dass z. B. bei einem Traktor, aus dem Auspuff glühende Rußteile fliegen.

Bei diesem Osterfeuer fliegen die Funken sehr weit
Foto: Rainer Schwarz

Eine evtl. Zündung von weiterem Material hängt vom Energiegehalt eines Funken ab.
Dazu kommt die:

Größe des Funken
die Art des abgetragenen Materials
die Wurfweite -Höhe;
Umgebungsbedingungen wie Feuchtigkeit, Regen, Frost, Wind, usw.



Funken mit hohem Energiegehalt können einen Brand oder eine Explosion auslösen.



Häufige Beispiele sind:

  • unterschätzter Funkenflug bei Schleif- und Schweißarbeiten:

Die metallischen Teilchen sind extrem heiß und kühlen vergleichsweise langsam ab. Häufen sie sich an uneinsehbaren Stelle, lösen sie Schwelbrände aus, die sich zum Vollbrand ausweiten können.

  • Funkenflug bei Großbränden oder Osterfeuer. Begünstigt wird dies durch thermische Faktoren und Wind. Bei Waldbränden können Glutteilchen mehrere hundert Meter weit fliegen, bis sie wieder zu Boden fallen.


Es gibt eine EG-Maschinenrichtlinie 98/37/EG hinsichtlich des Explosionsschutzes an Maschinen mit sicherheitstechnischen Anforderungen, diese werden im Anhang I der Richtlinie verbindlich für ganz Europa festgelegt.
Unter Ziffer 1.5.7 fordert die Richtlinie, dass „jegliche Explosionsgefahr, die von

einer Maschine selbst
oder von Gasen,
Flüssigkeiten,
Stäuben,
Dämpfen und anderen
von der Maschine freigesetzten oder verwendeten Substanzen ausgeht, vermieden wird“.



Bei Arbeiten, bei denen mit Funkenbildung zu rechnen ist, müssen aufgrund der hohen Brandgefahren unbedingt
die Arbeitsschutzbestimmungen eingehalten werden.

Die Sicherheit beginnt mit der Dokumentation einer Gefährdungsbeurteilung.
Ein Feuerlöscher sollte immer bereit stehen, unter Umständen eine zweite Person als Brandwache.

Gesetze, Verordnungen und Richtlinien finden sie hier.


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