Glanzruß

Aus Brand-Feuer.de
Zur Navigation springenZur Suche springen
die Brandbekämpfung bei einem Kaminbrand erfolgt mittels Drehleiter.
Feuchtes oder harzhaltiges Brennholz führt zu Glanzruß.
Foto: Feuerwehr Wolfratshausen
es folgt ein kontrolliertes Ausbrennen
Foto: Peter Stephan

Glanzruß entsteht bei einer unvollkommenen Verbrennung überwiegend durch feste oder unsachgemäße Brennstoffe und setzt sich im Schornstein ab.
Ursächlich ist hier u.a. falsches Betreiberverhalten, zu groß dimensionierte Schornsteine, zu starke Abkühlung der Rauchgase mit damit einhergehenden Kondensatausfall und häufig im Teilllastbetrieb betriebene Feuerstätten, die für die zu beheizenden Nutzungseinheiten zu groß bemessen sind.
Auch bleibt die Reinigung der Feuerstätte oder der Verbindungsstückes außer Acht.
Glanzrußrückstände können sich entzünden. Bei einem solchen Schornsteinbrand können Temperaturen von über 1400°C auftreten.
Beim Heizen mit festen Brennstoffen (trockene Holzscheite) darf die Restfeuchte 20% nicht übersteigen, dieses ist eine Vorgabe des Bundesimmissionsschutzgesetzes.
Insofern sollte kein Holz zur Verbrennung kommen, welches nicht ausreichend (in der Regel 2–3 Jahre) abgelagert wurde.
Wird hingegen feuchtes Brennholz verwendet, setzt sich der bei der Verbrennung entstehende Ruß als sogenannter Glanzruß an den Wänden des Schornsteins ab.
Beim Kehren durch den Schornsteinfeger wird anhaftender Ruß leicht entfernt und führt nur äußerst selten zu einem Rußbrand.


Glanzruß und Ausbrennen eines Kamins




Aber: je feuchter der Ruß, umso höher die Gefahr eines späteren Rußbrandes. Bei einer Kondensbildung schlagen sich die überschüssigen Teer- und Wasserdämpfe an den Wänden des Schornsteins nieder.
Dieser Belag kann durch einen Schornsteinfeger mit einem normalen Kehrgerät nicht mehr entfernen. Dieser Belag muss dann entweder abgeschlagen oder kontrolliert abgebrannt werden. Flüssiger oder schmieriger Russ kann sich nicht entzünden. Sobald jedoch die Temperatur des Rauchgases im laufenden Betrieb ansteigt, verdunsten die Teer- und Wasseranteile. Er trocknet aus und führt dann zum Glanzruß. Dann besteht auch akute Entzündungsgefahr. Eine weitere Gefahr entsteht, wenn der Glanzruß aufbläht. Beim Aufblähen von Glanzruß kann eine Volumenvergrößerung in einer Größenordnung des 4 bis 7-fachen stattfinden. Hier kann kann der freie Querschnitt in einer Weise veringert werden, dass die hohen Temperaturen schlechter abgeleitet werden können. Konsequenz – weiteres Ansteigen der Temperaturen im Schornstein und an seine Aussenflächen.

Vorbeugung:

  • Verwendung von abgelagertem und trockenem Brennholz
  • ausreichende Zuführung von Sauerstoff beim Verbrennungsvorgang
  • regelmässige Durchsicht und Reinigung des Schornsteins durch einen Fachmann
  • die Wahl des richtigen Schornsteinquerschnitt
  • nicht zuviel Brennholz auflegen, da sonst ein Schwelbrand entstehen kann
  • Beratungsangebote des Schornsteinfegerhandwerks nutzen


Was tun, wenn es zum Schornsteinbrand kommt?

  • sofort die Feuerwehr über Notruf benachrichtigen
  • Sauerstoffzufuhr verhindern, indem Türen und Verbrennungsluftzuführung der Feuerstätte dicht verschlossen werden
  • Räumung alle brennbaren Gegenstände aus der Nähe der Feuerstätte
  • Möbel, Bilder etc. auf sicheren Abstand vom Schornstein bringen
  • ggf. vorhandene Dachflächenfenster schliessen (Funkenflug)
  • Feuerlöscher bereithalten
  • auf keinen Fall selber mit Wasser löschen (wg. der hohen Temperaturen kommt es zum schagartigen Verdampfen, verbunden mit einer Volumenvergrößerung des Wassers (aus 1 Liter Wasser werden 1700 Liter Wasserdampf).
  • spätere Abnahme vom Schornsteinfeger nicht vergessen


Artikel überarbeitet von:
Ulrich Strecker, LdFRW
Bezirksschornsteinfeger

Lichtbilder:


siehe auch:



oder zur Hauptseite