Hausanschlusskasten

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Hausanschlusskasten in Griechenland, außerhalb des Gebäudes angebracht
Foto: Rainer Schwarz
ein Elektro-Hausanschlusskasten
Foto: Rainer Schwarz
nur mit so einem Sicherheitshandschuh darf man die Sicherungen im HAK wechseln
Foto: Rainer Schwarz

Der Begriff Hausanschlusskasten und dessen Ausführung bezieht sich hauptsächlich auf die in Deutschland geübte Praxis für elektrische Hausanschlüsse. In anderen Ländern (z.b. Österreich) ist es auch gängig, dass der Übergabepunkt des Energieversorgers im untersten Feld (vor den Zählerfeldern) der Niederspannungsverteilung liegt.
In den USA und in verschiedenen südeuropäschischen Ländern (z.B. Griechenland) ist der Hausanschlusskasten, einschließlich Energiezähler, oft auch außerhalb des Hauses zu finden. Er ist die Übergabestelle vom Verteilungsnetz des VNB zur Verbraucheranlage. Vom Hausanschlusskasten führt eine Leitung zur Unterverteilung, die unter anderem einen oder mehrere Stromzähler enthält. Zwischen Hausanschlusskasten und Unterverteilung können auch spezielle Geräte eingebaut sein, zum Beispiel Leistungsschalter und Überspannungsschutzgeräte.


Aufbau und Verschaltung

Der Hausanschlusskasten ist verplombt und enthält die Elektrische Sicherung|Hauptsicherungen des Gebäudes. Sie trennen den Anschluss bei einem Kurzschluss vor der Unterverteilung oder bei starker Überlastung vom öffentlichen Versorgungsnetz. Die früheren Hausanschlusskästen waren oft mit Schmelzsicherung#D-System (DIAZED)|Diazed- Elektrische Sicherungen bestückt, teilweise verwendete man schon Schmelzsicherung#NH-Sicherungen|NH-Sicherungen.

Aktuelle Hausanschlusskästen in Deutschland oder Österreich enthalten NH-Sicherungen der Größen NH00 - NH2 oder Selektiver Leitungsschutzschalter|selektive Leitungsschutzschalter (SLS). NH-Sicherungen dürfen nur von einer ausgebildeten Elektrofachkraft mit speziellen Werkzeug und Schutzausrüstung gezogen oder ausgetauscht werden, während selektive Leitungsschutzschalter den Vorteil einer „laienbedienbaren Freischaltmöglichkeit“ bieten.


Einbauort

Der Hausanschlusskasten ist in der Regel im Keller an einer Außenmauer des Hauses angebracht und kann eventuell über ein zweites hereinkommendes Kabel nachfolgende Haushalte mit versorgen. In besonderen Fällen können Mehrfach-Hausanschlusskästen eingesetzt werden, zum Beispiel wenn es räumlich ungünstig ist, mehrere Zähler in einem Schrank zu konzentrieren oder wenn der Platz für einen zweiten Hausanschlusskasten fehlt (teilweise bei Doppelhaushälften). Doppel-Hausanschlusskästen kamen in den alten Bundesländern teilweise auch zum Einsatz, wenn das Gebäude über eine Sirene (Gerät)|Motorsirene des Zivilschutzes verfügte, da die Sirene in dem Fall ohne Zähler mit dem Stromversorgungsnetz verbunden war. Im Falle einer Freischaltung des Gebäudestromnetzes blieb zudem die Sirene weiterhin einsatzbereit. Die Hausanschlusskästen waren dafür mit der Aufschrift „ZS-Sirene“ entsprechend gekennzeichnet. Teilweise wurde aber anstatt eines Doppel-HAK auch einfach ein zweiter Hausanschluss für die Sirene gelegt.

Bei einem TN-System|TN-C-S-System kann bereits im Hausanschlusskasten die Auftrennung des PEN-Leiters in Neutralleiter und Schutzleiter erfolgen.


Literatur

  • Hans-Günter Boy, Uwe Dunkhase: Elektro-Installationstechnik Die Meisterprüfung. 12. Auflage, Vogel Buchverlag, Oldenburg und Würzburg, 2007, ISBN 978-3-8343-3079-6
  • Winfrid Hauke, Rolf Thaele, Günter Reck: RWE Energie Bau-Handbuch. 12.Ausgabe, Energie-Verlag GmbH, Heidelberg, 1998, ISBN 3-87200-700-9




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