Löschwasserzisterne

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Reinigung einer Löschwasserzisterne
Foto: FW Berga an der Elster


Einsparungen in punkto Wasser werden immer wichtiger. Es gibt (November 2020) Förderungsgelder für die Nutzung von Regenwasser.
Foto: Rainer Schwarz

Eine Zisterne ist ein Sammelbehälter für Trinkwasser oder Nutzwasser.

Zisterne auf der "Wartburg" in Eisenach
Foto: Rainer Schwarz
Zisterne auf dem Burghof Morella in Spanien
Foto: Rainer Schwarz
hier die Erklärung

Einsatzbereich

In Gebieten mit stark ungleichmäßigem Niederschlägen werden Zisternen als Pufferbehälter für die Trinkwasserspeicherung (Haussysteme oder kleine Orte) verwendet.
Sie dienen dazu Niederschlag aufzufangen und zu speichern.
In Gebieten mit Trockenperioden hängt von ihnen die Wasserversorgung ab.


So gibt es beispielsweise in der Levante nur im Winter und im Frühjahr ausreichend Niederschläge, während Sommer und Herbst trocken sind, so dass dort eine Zivilisation ohne den traditionellen Zisternenbau gar nicht möglich wäre.
Ein anderes historischen Beispiel ist die Insel Pantelleria. Heute wird Regenwasser z.B. noch auf den Erteholmene einem winzigen Archipel bewohnter Inseln bei Bornholm aufgefangen, um die Bevölkerung zu versorgen.


Weit häufiger als Trinkwasserzisternen sind solche für Nutzwasser. Selbst im wasserreichen Mitteleuropa wird im Privathausbereich teilweise Zisternenwasser als Betriebswasser für Waschmaschinen, Toiletten und Gartenbewässerung verwendet, da für diese Zwecke keine Wasseraufbereitung nötig und somit die Qualität des Zisternenwassers ausreichend ist. Im Brandfall dienen Zisternen dort wo keine Hydranten oder andere Wasserentnahmestellen vorhanden sind als Löschwasservorratsbehälter für die Feuerwehr.


Ausführungen

In südlichen, wasserarmen Ländern sind teilweise kleinere Zisternen auf Dächern üblich, die das Regenwasser auffangen. Diese sind zu unterscheiden von Pufferspeichern für Leitungswasser, wie es sie etwa im Entwicklungsland Santo Domingo gibt.

In Mitteleuropa oder auch im Mittelmeerraum werden seit über 2000 Jahren Zisternen meist unterirdisch angelegt. Oftmals sind sie aus großen Steinblöcken gefügt und mit einem Deckstein oder einer Deckenkonstruktion versehen, um Verschmutzungen zu vermeiden. Dem über die Nutzungsdauer stark wechselnden Wasserstand wird durch die Erschließung mittels einer Treppe oder durch geeignete Hebevorrichtungen Rechnung getragen.

Heute sind Behälter (2-40 m³) als fertige Behälter aus Kunststoff oder als Betonfertigteil erhältlich. Sie dienen fast ausschließlich der Nutzung von Regenwasser.

Teilweise werden auch offengelassene gereinigte Klärgruben oder gereinigte Öltanks als Zisterne zur Gartenbewässerung verwendet, wenn das Haus an die Ortskanalisation angeschlossen wurde und die Klärgrube nicht mehr für das Abwasser benötigt wird.


Historisches

Zisternen wurden schon in der Bronzezeit verwendet. Im Mittelalter findet man sie oft bei Burgen auf Bergen, wo man nicht so tiefe Brunnen graben konnte. Dabei ist zwischen Tankzisternen und Filterzisternen zu unterscheiden. Eine Filterzisterne wurde z. B. auf der Riegersburg in der Steiermark gebaut, wo eine Zisterne ins Lavagestein geschlagen wurde. Das Regenwasser wurde durch Sandfilter in der Zisterne gesammelt. Durch die Sandfilter wurde das Regenwasser gereinigt und mit Mineralien angereichert.


berühmte Zisternen

Eine der beeindruckendsten Zisternen ist der Yerebatan Sarnıcı in Istanbul (der auch einer der Drehorte für den James Bond Film Liebesgrüße aus Moskau war). Neben dem von Istanbul ist der am höchsten Punkt der Altstadt in Fels gehauene Aljibe von Cáceres in der spanischen Extremadura der größte Zisternenbau der Welt. Im Jahre 1986 erhielt der Ort den Status des NESCO-Weltkulturerbes. Ein weiterer gut erhaltener Aljibe ist der von Merida. Auf der Insel Pantelleria dienen einige punische Zisternen, noch heute als Wasserspeicher. Sie sind durch ein kompliziertes Überlaufsystem miteinander verbunden und weisen eine langovale Form auf, wie sie aus punischen Niederlassungen bekannt ist.

Das arabische Wort „_ibb“ für Zisterne wurde als "aljibe" ins Spanische übernommen. Seine Bedeutung hat es dort bis heute bewahrt. Trotz der Konkurrenz des lat. "cisterna" ist das Wort so vital, dass es auch auf moderne Begriffe wie "camión aljibe" „Zisternenwagen“ übertragen worden ist. Ab den Zeiten der Reconquista, als man sich mit den Mauren kriegerisch auseinandersetzte, hatte das Wort eine weitere Bedeutung, nämlich „Verlies“, „Gefängnis“. Dies rührt daher, dass man die Gefangenen zu Tausenden in unterirdische Zisternengewölbe gesperrt hat, wie man sie heute noch eindrucksvoll im marokkanischen Meknès besichtigen kann. Mit dem Ende der Feindseligkeiten verschwand auch diese Wortbedeutung.




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