Petroleum

Aus Brand-Feuer.de
(Weitergeleitet von Lampenöl)
Zur Navigation springenZur Suche springen
Foto: Rainer Schwarz
eine alte Lampe mit Petroleum
Foto: Rainer Schwarz
Zum Heizen und Kochen
Heizleistung ca. 2500 Watt
Tankinhalt ca. 53 Ltr.
Leergewicht ca. 5,3 Kg
Foto: Rainer Schwarz
Petroleumstrahler z. B. für Camper
Foto: Rainer Schwarz

Petroleum (v. gr.: pétra = Fels, Stein und lateinisch oleum = Öl; Kurzform Petrol) ist ein flüssiges Stoffgemisch von Kohlenwasserstoffen, das durch fraktionierte Destillation von Erdöl gewonnen wird. Die Eigenschaften des Stoffgemisches sind von der jeweiligen genauen chemischen Zusammensetzung abhängig und können stark variieren. Petroleum ist wenig flüchtig und schwer entzündlich mit einem Flammpunkt zwischen 55 und 74 °C. Petroleumdämpfe sind wesentlich schwerer als Luft und können mit dieser explosionsfähige Gemische bilden.
Die Petroleumfraktion bei der Erdöldestillation liegt im Siedebereich zwischen Benzin und Dieselkraftstoff von etwa 175 °C bis 325 °C.

Die korrekte Bezeichnung für Petroleum im Englischen (amerik.) ist Kerosene und wird oft irrtümlich ins Deutsche mit Kerosin übersetzt, obwohl der deutsche Begriff Kerosin ausschließlich auf leichtes Petroleum beschränkt ist. Das britische Wort für Petroleum ist dagegen Paraffine Oil. Petroleum war der historische Ausdruck für Erdöl, das englische Wort Petroleum bedeutet Erdöl oder Rohöl. Die Bezeichnung nach dem Europäisches Übereinkommen über die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße|Europäischen Übereinkommen über die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße (ADR) lautet „KEROSIN“.


Verwendung

Petroleum wird als Brennstoff (Energiedichte/Masse: 11,9 kWh/kg entsprechend 43,1 MJ/kg, Energiedichte/Volumen: 9,5 kWh/l entsprechend 34,2 MJ/l) für Petroleumlampen sowie als Reinigungsmittel verwendet. Es brennt gleichmäßig unter stark öliger und verzoteter Rußentwicklung ab und eignet sich als Reinigungsmittel, um damit stark haftende Fett- und Schmutzrückstände von Metalloberflächen zu entfernen.

Petroleum wird als Treibstoff für Modellflugzeug-Selbstzündermotoren (auch Dieselmotoren genannt) verwendet (42 % Petroleum, 36 % Diethylether, 20 % Rizinusöl, 2 % Isoamylnitrit). Dieser Motorentyp wird nur noch selten verwendet. Er wird jedoch weiterhin in kleinen Serien hergestellt (Indien, Großbritannien, Tschechien und ehemalige UdSSR-Staaten, vornehmlich für Mannschaftsrenner oder Fuchsjagdmodelle). Petroleum wird heute u. a. in Strahltriebwerken für Flugmodelle eingesetzt

Petroleum eignete sich in Form einer Beimischung zur Verbesserung der Kälteeigenschaften (siehe Cloud Point, Cold Filter Plugging Point) von Dieselkraftstoff bei niedrigen Temperaturen <ref>Deutz AG Technisches Rundschreiben vom 27. März 1998</ref>. Diese Methode ist durch die Bereitstellung von Winterdiesel (frühzeitig vor der kalten Jahreszeit) meist nicht mehr erforderlich.

Im Handel werden für unterschiedlichste Anwendungsfälle Reinigungs- und Lösungsmittel mit sehr engen Siedebereichen angeboten und als Petroleum verkauft. Diese Stoffe sind sehr rein (z.B. Hydrodesulfurierung|hydriert, Aromaten|entaromatisiert) und haben keine schweren Anteile, welche Rückstände hinterlassen würden.

Mit einem Flammpunkt von (>) 55 °C ist Petroleum deutlich ungefährlicher als Flug- oder Autobenzin.

Wie die Siedeanalyse|Siedeverlaufskurve (im Bild) zeigt, ist Petroleum dem Turbinenkraftstoff (Kerosin) zwar ähnlich, die deutlich erkennbaren schwerer siedenden Anteile würden jedoch zu einem erhöhten, nicht spezifikationsgerechten, Freezing Point führen. Kerosin als Petroleum mit Additiven zu bezeichnen, ist somit falsch.

Petroleum wird außerdem noch als Schmiermittel für präzise gleitgelagerte Spindeln eingesetzt, z. B. an Flachschleifmaschinen.


Geschichte

Petroleum wurde ab ca. 1870 bis nach der Wende zum 20. Jahrhundert verbreitet als Brennstoff für Lampen verwendet, bevor es durch elektrischen Strom abgelöst wurde.


siehe auch:



oder zur Hauptseite




Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Petroleum aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Bilder können unter abweichenden Lizenzen stehen. Der Urheber und die jeweilige Lizenz werden nach einem Klick auf ein Bild angezeigt.