Langnachleuchtende Brandschutzzeichen

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Langnachleuchtende Brandschutzzeichen – Leuchtkraft ohne Strom

Zeichen im Dunklen
bei Beleuchtung

Langnachleuchtende Brandschutzschilder sind Teil der Brandverhütung und der Brandbekämpfung. Diese Sicherheitszeichen können gesetzlich vorgeschrieben sein. Sie funktionieren unabhängig von Elektrizität.
Wie normale Brandschutzschilder kennzeichnen sie den Standort von Feuermelde- und Feuerlöscheinrichtungen und/oder den Weg zu diesen Brandbekämpfungsmitteln. Die langnachleuchtende Ausführung gewährleistet die ständige Sichtbarkeit, selbst bei absoluter Dunkelheit oder Orientierungslosigkeit, wie bei einem Stromausfall oder bei Verrauchung.
Nachleuchtende Systeme sind von elektrisch betriebenen Sicherheitsleitsystemen zu unterscheiden.


Einsatzorte und Funktion

Ist auf Fluchtwegen keine Sicherheitsbeleuchtung vorhanden, muss die nachleuchtende Technologie zum Einsatz kommen. Diese hat gegenüber nicht nachleuchtenden Brandschutzzeichen den Vorteil, dass die geometrische Form und das graphische Symbol des Schildes auch nach dem Ausfall der Allgemeinbeleuchtung sichtbar bleiben.
Neben Feuerwehrleuten profitieren auch Mitarbeiter und Besucher von nachleuchtenden Brandschutzzeichen, da diese für sie eine verlässliche Navigationshilfe in verrauchten Räumen sind, um die Brandursache zu bekämpfen. In Verbindung mit einem Richtungspfeil als Zusatzzeichen werden Brandbekämpfungsmittel noch schneller gefunden. Gleichzeitig signalisieren zum Beispiel nachleuchtende Rettungswegzeichen den Fluchtweg.
Typische Anbringungsorte für langnachleuchtende Sicherheitszeichen sind Wände oder Türen.


Gesetzliche Bestimmungen

Bei der Anwendung von nachleuchtenden Sicherheitsschildern sind die ASR A1.3, ASR A2.3 und die ASR A3.4/3 zu berücksichtigen. Die DIN 67510 (Langnachleuchtende Pigmente und Produkte, Teil 2 und 3) regelt zudem die genauen Eigenschaften und die Messung nachleuchtender Produkte.


Funktionsprinzip

Langnachleuchtende Sicherheitszeichen bestehen aus lichtspeichernden Komponenten. Sie funktionieren nach dem Prinzip der Fluoreszenz. Beim Kontakt mit einer Lichtquelle, künstlich oder natürlich, wird die Lichtenergie gespeichert (Aufladephase) und bei Dunkelheit als grün-gelbes Licht wieder abgegeben (Entladephase). Dieser physikalische Effekt wiederholt sich beliebig oft. Das abgegebene Licht ist schwächer als das aufladende Licht. Die Sicherheitsfarben Rot und Grün werden im nachleuchtenden Zustand nicht dargestellt. Die geometrische Form und das Symbol bestimmen die Aussage des Brandschutzzeichens und sorgen durch ihre Leuchtkraft für schnelle Orientierung im Brandfall.

Die Leuchtkraft nachleuchtender Produkte ist abhängig von:

  • der Pigmentierung der Sicherheitsschilder,
  • der Anzahl der Leuchtschichten auf dem Produkt,
  • der Umgebungstemperatur
  • der Art und Dauer der Anregung


Herstellungsverfahren

Ausgangsstoff für nachleuchtende Pigmente sind chemisch hochreine, ungiftige Industriechemikalien. Durch Festkörpersynthese bei circa 1400° Grad Celsius reagieren die Stoffe unter sauerstofffreier Atmosphäre und bilden Leuchtkristalle. Über spezielle Temperaturprogramme lassen sich relativ große und sehr stark lichtspeichernde, lang nachleuchtende Leuchtpigmente herstellen. Mit speziellen Farbrezepturen versuchen Hersteller genormte Mindestleuchtdichten sicherzustellen. Zudem existieren auf dem Markt für Sicherheitskennzeichnungen Produkte mit verschiedenen Leuchtqualitäten.


Leuchtdichten von nachleuchtenden Brandschutzzeichen.

Die DIN 67510 regelt die Mindestanforderungen an die Leuchtdichte der nachleuchtenden Materialien. Als Leuchtdichte wird die Lichtstärke einer Lichtquelle bezogen auf ihre gesehene Fläche verstanden. Sie ist die wahrnehmbare Größe des Helligkeitseindrucks. Die Leuchtdichte wird in Millicandela/m² gemessen und angegeben.

  • Leuchtdichte Vorgabe nach DIN
  • nach 10 Minuten 20 mcd/m²
  • nach 60 Minuten 3 mcd/m²
  • Abklingdauer 5,6 Stunden

Bei der Einrichtung kompletter Sicherheitsleitsysteme ist zudem die ASR A3.4/3 heranzuziehen. Die Leuchtdichte der nachleuchtenden Materialien sollte dieser folgend nach 10 Minuten nicht weniger als 80 Millicandela/m² und nach 60 Minuten nicht weniger als 12 Millicandela/m² betragen.


Eigenschaften und Vorteile langnachleuchtender Brandschutzzeichen

Die langnachleuchtenden Sicherheitszeichen sind in der Darstellung von Farben eingeschränkt. Außerdem hängt ihre Leuchtdichte und Abklingdauer von der Anregungsdauer ab. Die Vorteile der pigmentierten Brandschutzschilder im Überblick:

  • funktionieren ohne Strom,
  • kostengünstig in der Anschaffung und Montage,
  • keine Instandhaltungskosten, wartungsfrei
  • umweltfreundlich: ungiftig, frei von Phosphor
  • schwer entflammbar
  • an jedes Anforderungsprofil und jeden Einsatz anpassbar


Ausführungen

In vielen Fällen werden fertige langnachleuchtende Sicherheitszeichen angeboten. Dies können neben Brandschutzzeichen auch Rettungs-, oder Verbotszeichen sein.
Sinnvolle Ergänzungen für die Kennzeichnung von Flucht- und Rettungswegen sind zudem langnachleuchtende Boden-, Treppen- oder Türmarkierungen.


Quelle:




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