Pferdestall
Deutschland ist bekanntlich ein Land von Pferdeliebhabern.
Es wird viel Geld für ein Pferd, das Zubehör oder eine Stallung ausgegeben.
Nicht nur aufgrund der meist älterer Stallungen, sondern auch aufgrund von brennbarem Material,
des Brandpotenzials wie Heu und Stroh, besteht eine besonders hohe Brandgefahr.
Es besteht auch oft ein unzureichender Sicherheitsabstand zum nächsten Gebäude.
Oftmals besteht gerade im Winter die Schwierigkeit einer effektiven Brandbekämpfung.
Diese beginnt bereits mit der Löschwasserversorgung.
Für die Pflege von Pferden gibt man viel Geld aus. Eine Sprinkleranlage gibt es in einer Stallung bisher nicht.
Völlig unverständlich ist es, wenn Besucher auf einem Pferdehof mit einer Zigarette anzutreffen sind.
Sogar ein Holzkohlgrill wurde direkt neben einer hölzernen Giebelwand eines Pferdestalls betrieben.
Wie unten aufgeführte Lichtbilder belegen, wird auch mit einer Flex oder einem Schweißgerät in einer Stallung
gearbeitet, ohne dass ein Feuerlöscher in der Nähe ist.
Fotos: Rainer Schwarz
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unbefangen, aber auch sicher?
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Hier brannte es bereits. Warum gibt es keine Zentralöffnung der Türen?
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In diesem Stall wurde mit einer Flex Funkenflug verursacht mit anschließenden Großbrand.
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Druckbelüfter im Einsatz bei der Brandbekämpfung
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es gibt keinen Brandschutz
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Ein Pferdestall nach einem Brand. Es gab kein Brandschutzkonzept.
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landwirtschaftliche Anwesen brennen schnell aus
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das Stroh kam gar nicht erst an. PGT
Fotos: Rainer Schwarz
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es wurde auf eine Brandschutzwand Wert gelegt
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es wird mit einem Feuerwehrschlauch gearbeitet
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Wandhydrant warum nicht in einem Stallgebäude?
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oder dieses Beispiel
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Eine Löschwasserentnahmestelle (siehe DIN 14210) ist auf dem Land entscheidend. Hier reicht das Wasser für lange Zeit.
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oder eine Schlauchleitung im Stall für einen Entstehungsbrand
Folgende Punkte zur Brandvermeidung bzw. zur Erhöhung der Sicherheit sind besonders zu nennen:
- generelles Rauchverbot auf der gesamten Hofanlage;
- heiße Arbeit wie flexen oder schweißen nur außerhalb von Gebäuden und mit einer Aufsichtsperson oder Brandwache und Feuerlöscher;
- ausreichend Feuerlöscher oder Wasser für den ersten Löschangriff bereitstellen;
- möglichst breite (und nicht durch Geräte usw. teilweise zugestellte) Türen und Tore;
- ein Stall sollte zwei Ausgänge haben;
- im Ernstfall leicht zu öffnende Riegel und Schlösser (Zentralöffnung) an den Türen und Toren;
- Planung, wo im Brandfall die Pferde stallnah, aber in ausreichender Entfernung schnell hingebracht werden können, ohne sie dort anbinden zu müssen (z.B. Paddock, gut eingezäunte Weide), da die dann panisch reagierenden Tiere auf die Schnelle nicht sicher angebunden werden können;
- Lagerung von größeren Mengen Heu und Stroh nicht im Tierbereich oder in der Nähe von Gebäuden;
- nicht mit Kraftfahrzeugen, Traktoren usw. an die Heuvorräte fahren;
- in größeren Reitanlagen und Pensionsställen: Abstellplatz für Pferdehänger, Maschinen usw. an einer Stelle, wo die Lösch- und sonstigen Einsatzfahrzeuge nicht behindert werden.
- keine Kraftfahrzeuge an den Reitanlagen
- die elektrische Anlage sollte regelmäßig überprüft werden. Marder -und andere Tiere nagen auch an Stromleitungen. Ältere Beleuchtung sollte gegen LED Beleuchtung ausgetauscht werden.
Immer wieder wird die Feuergefahr im Pferdestall thematisiert.
Viele Landwirte bauen auf ihre Stallungen eine Photovoltaikanlage, also eine weitere Brandentstehungsmöglichkeit.
Warum wird in Stallungen nicht über eine Brandbekämpfung mit Wassernebel nachgedacht?
Vielleicht kann auch eine zentrale Öffnungsmöglichkeit für Pferdeboxen, wie auch eine Fluchtmöglichkeit,
also mindestens über einen zweiten Ausgang nachgedacht werden.
siehe auch Artikel:
- Brandgefahren in der Landwirtschaft
- Heu
- Stroh
- Feuerlöscher
- Feuerwehreinsätze auf Reitanlagen.
- Feuerlöschteich
- Löschwasserversorgung
- Brandschutzwand
- Hydrant
- Wandhydrant
- Hydrant
sehr informative Fachartikel:
- Brandschutz im Pferdebetrieb von Stadtbrandrat Dipl. Ing. Markus Hauser
- Aktuelle Stallbrände: von Bernhard Feller LWK NRW
- Neue Risiken in der Landwirtschaft von Dipl. Ing. Marten; IFS - Kiel.
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