Propan

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die Auslösung einer Lawine mittels einer Explosionen mit einem Sauerstoff-Propangas Gemisch.
Beschreibung mit freundlicher Genehmigung der Nebelhornbahn-Aktiengesellschaft
Foto: Rainer Schwarz
Brand an einer mit Propan gefüllten Gasflasche
Foto: FW Parsdorf-Hergolding

Eigenschaften

Propan ist ein farbloses brennbares Gas und gehört zu den Kohlenwasserstoffen. Es steht in der homologen Reihe der Alkane an dritter Stelle. Propan hat einen Schmelzpunkt von −187,7 °C und einen Siedepunkt von −42,1 °C. Die kritische Temperatur liegt bei 96,8 °C

Propan kristallisiert in der Raumgruppe P2. Dabei ist die Packung der Moleküle ziemlich schlecht, die Raumfüllung beträgt bei 90 K nur 58,55 %. Dies ist der Grund dafür, dass der Schmelzpunkt tiefer liegt als bei allen anderen Alkanen.

Durch Kompression kann Propan verflüssigt werden. Es löst sich nur wenig in Wasser: bei 20 °C zu 75 mg·l

Propan ist schwerer als Luft und wirkt in hohen Stoffmengenkonzentration narkotisierend bis erstickend.

Propan ist hochentzündlich und bildet zwischen einem Volumenanteil von 2,12 % bis 9,35 % in Luft explosionsfähige Gemische. Der Heizwert beträgt 93 MJ·m−3 oder 46,35 MJ/kg (12,88 kWh/kg).


Herstellung

Propan ist ein natürlich vorkommendes Gas. Es entsteht zusammen mit anderen Kohlenwasserstoffen wie Erdöl und Butan durch die Zersetzung und Reaktion organischer Stoffe innerhalb langer Zeiträume. Propan wird aus Erdölfeldern freigesetzt, indem es von anderen Kohlenwasserstoffen getrennt und für den kommerziellen Gebrauch raffiniert wird.

Die Propanherstellung geschieht durch Trennung und Sammlung des Gases aus seinen Erdölquellen. Propan wird durch Abtrennung von der Erdgasphase von Erdöl und durch Raffination von Rohöl aus petrochemischen Gemischen isoliert.

Beide Prozesse beginnen, wenn unterirdische Ölfelder durch Bohren von Ölquellen erschlossen werden. Das Kohlenwasserstoffgemisch wird aus dem Bohrloch in eine Gasfalle geleitet, die den Strom in Rohöl und Gas trennt, das Erdbenzin, Flüssiggase und Erdgas enthält. Das Gemisch von Flüssiggasen kann als Gemisch verwendet oder weiter in seine drei Teile Butan, Isobutan und Propan getrennt werden.

Industriell wird Propan bei der Förderung von Erdgas als Nebenprodukt gewonnen und in einer Erdölraffinerie beim Cracken von Erdöl hergestellt.

Im Labor kann Propan durch eine Addition von Wasserstoff an Propen synthetisiert werden:

Damit die Additionsreaktion ablaufen kann, werden z. B. Platin- oder Palladiumkatalysatoren verwendet.


Verwendung


Energiequelle


Der Verbrauch nimmt in Gebieten ohne Erdgasnetz rasant zu. Propan hat viele ältere traditionelle Energiequellen ersetzt.

Propan wird als Flüssiggas gespeichert und sehr vielseitig eingesetzt, z. B. als Autogas (LPG) zum Betrieb von Verbrennungsmotoren, in der Feuerung von Heißluftballonen, in Gasherden, Gasgrills, Gas-Rechauds, Gasboilern und für Feuerzeuge, Löten- und Schweißen etc. Meist wird es je nach Jahreszeit mit Butan gemischt.

Zu den Industrien, die Propan verwenden, gehören Glashersteller, Ziegeleien, Geflügelfarmen etc. In ländlichen Gebieten wird es zur Beheizung von Viehbeständen, in Getreidetrocknern und anderen wärmeerzeugenden Geräten verwendet. Wenn es zum Erhitzen oder Trocknen von Getreide verwendet wird, wird es normalerweise in einem großen, fest installierten Gastank aufbewahrt, der von einem Propan-Lieferwagen nachgefüllt wird.


Kältemittel

Als Kältemittel eingesetzt. In Australien wird Propan schon in über 1.000.000 Automobil-Klimaanlagen eingesetzt. Propan hat ein niedriges Treibhauspotenzial (das 3,3fache der gleichen Menge Kohlenstoffdioxid, kein Ozonabbaupotential und kann als Ersatz für Dichlordifluormethan R-12, Chlordifluormethan R-22, 1,1,1,2-Tetrafluorethan R-134a und andere Fluorchlorkohlenwasserstoffe dienen. Alte Anlagen dürfen aber nicht einfach mit Propan gefüllt werden, da es brennbar ist. Für Propananlagen sind eigene Sicherheitsvorschriften zu erfüllen.


Sonstiges

Propan ist möglicher Bestandteil des Treibgases in Spraydosen (Lebensmittelzusatzstoff E 944) und Airsofts. Großtechnisch wird es zur Herstellung von Ethen und Propen verwendet.


Lagerung

Propan wird unter Druck (Physik) verflüssigt in Gasflaschen oder Tank (Behälter)| aus Metall oder Verbundwerkstoffen gelagert. Der Flascheninnendruck wird ausschließlich durch den Dampfdruck der Verbindung bestimmt und ist nur abhängig von der Umgebungstemperatur. Er ist folglich nicht vom Füllgrad der Druckgasflasche bestimmt und beträgt zum Beispiel 4,7 bar bei 0 °C, 8,4 bar bei 20 °C und 17,1 bar bei 50 °C.
Der Innendruck sinkt (wie bei allen unter Druck gelagerten Flüssiggasen) erst dann, wenn alles flüssige Propan verdampft ist.

Weiterhin wird es auch in unterirdischen Untergrundspeicher gelagert. Das Einlagern geschieht vorzugsweise in den verbrauchsarmen Monaten, um Verbrauchsspitzen im Winter abdecken zu können.


Reaktionen

Propan verbrennt mit ausreichend viel Sauerstoff zu Kohlenstoffdioxid und Wasser:

Wenn nicht genügend Sauerstoff für eine vollständige Verbrennung vorhanden ist, tritt eine unvollständige Verbrennung auf. Neben Kohlenstoffdioxid, Wasser und Wärme entsteht dann aber auch Kohlenstoffmonoxid.





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