Rauchgasvergiftung

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So viel Rost / Korrosion hat ein Schornsteinfeger selten an einem Ofen gesehen.
Hier besteht die Gefahr einer Rauchgasvergiftung.
Foto: Rainer Schwarz
Eine Fluchthaube auch Brandfluchthaube. Eine Fluchthaube darf nur zu Fluchtzwecken und nicht während der Arbeit verwendet werden.
Foto: Rainer Schwarz

Kohlenstoffmonoxid, auch Rauchgasvergiftung, Rauchgasintoxikation ist eine Vergiftung mit im Brandrauch enthaltenen Atemgiften. Auch schlecht ziehende Öfen, schadhafte Boiler oder Auspuffgase in Garagen und anderen geschlossenen Räumen können eine Rauchvergiftung auslösen.


Ursachen

In der Mehrheit solcher Fälle ist die Todesursache bei Gebäudebränden nicht die unmittelbare Flammeneinwirkung, sondern eine Rauchvergiftung durch die dabei entstehenden Gase. Eine besondere Gefahr stellen die geruchlosen Gase Kohlenmonoxid und Kohlendioxid dar; schon wenige Lungenfüllungen Kohlenmonoxid sind tödlich. Andere Verbrennungsprodukte können neben diesen Gasen auch Phosgen und Blausäure enthalten, die ebenfalls sehr giftig sind. Da während des Schlafes der Geruchssinn deutlich eingeschränkt ist, passieren zwei Drittel aller tödlichen Rauchgasunfälle nachts.
Dagegen kann man sich mit Rauchwarnmeldern schützen.


Anzeichen

Anzeichen für eine Rauchvergiftung sind:

  • Kopfschmerzen, Schwindel, Bewusstseinstrübung
  • Erbrechen
  • Mattigkeit
  • blaue Haut und Schleimhäute (Vorsicht: bei Kohlenmonoxidvergiftung oft hellrote Hautfarbe!)
  • Bewusstlosigkeit, Krämpfe
  • Kreislauf- und Atemlähmung


Behandlung

Falls man jemanden in einem solchen Raum vorfindet, ist vor allem auf Eigenschutz zu achten. Ist nicht unverzüglich ein vollständiger Luftaustausch durch Öffnen von Fenstern und Türen möglich, darf die Unglücksstelle nur von ausgebildetem Personal unter Atemschutz betreten werden. Bei Atemstillstand ist eine Atemspende vorzunehmen, bei Kreislaufstillstand mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung zu beginnen. Besonders bei Kohlenmonoxidvergiftungen ist eine schnellstmögliche endotracheale Intubation und eine anschließende, kontrollierte Beatmung mit 100 Prozent Sauerstoff (FiO2 1,0) entscheidend.


Weitere Bedeutung

Im weiteren Sinne wird der Begriff Rauch(gas)vergiftung für die oft lebensbedrohliche Schädigung der Atemwege durch Reizgase verwendet. Die frühzeitige Gabe von cortisonhaltigen Dosieraerosolen mit entzündungshemmender, antiödematöser und alveolarmembranstabilisierender Wirkung kann den Schweregrad vermindern (z. B. Ventolair(R)). Der Einsatz ist jedoch aktuell stark umstritten und muss unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen, da inhalatives Kortisol bei Rauchgasintoxikationen die Entstehung eines Lungenpilzes akut begünstigt.


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Kohlenstoffmonoxid




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