Spurenkunde
Die Spurenkunde beschäftigt sich mit dem Suchen, Sichern und Auswerten von naturwissenschaftlichen und anderen sichtbaren oder sichtbar zu machenden Zeichen oder Indizien, die im Zusammenhang mit einer Straftat stehen.
Spurenkunde in der Kriminalistik
Diese Thematik geht weit über die Analyse beispielsweise von Fingerabdrücken oder Blutspuren hinaus und ist zu einer eigenen wissenschaftlich-technischen Disziplin geworden. Innerhalb der Polizeibehörden und den Erkennungsdiensten sind besonders ausgebildete Kriminalbeamte, kriminaltechnische Angestellte und Wissenschaftler mit dem Suchen, Sichern und (teilweise) Auswerten kriminalistischer Spuren beschäftigt.
Kriminalistische Spuren müssen bei Kapitalverbrechen durch einen Sachverständigen des jeweiligen KTI (Kriminaltechnisches Institut) oder einer KTU (Kriminaltechnischen Untersuchungsstelle) untersucht und beurteilt werden, der darüber ein Gutachten erstellt. Einige Bundesländer gestatten bei kleineren Delikten (z. B. Einbruch, Diebstahl, Ordnungswidrigkeiten) angelernten Mitarbeitern (Beamte/Angestellte) der kriminalpolizeilichen Sofortbearbeitung die Spurensicherung. Die meisten Bundesländer sowie das BKA unterhalten jedoch eine speziell ausgebildete Tatortgruppe, die die Spurensicherung für alle Deliktgruppen übernimmt.
Die Kriminaltechnischen Institute der Bundesländer beschäftigen speziell ausgebildete Kriminaltechniker als Sachverständige für die Spurenauswertung. Insbesondere die Bereiche Serologie, Technische Formspuren, Ballistik, Schrift- und Urkundenanalyse sowie Chemie inkl. Toxikologie sind heute meist nicht mehr mit Kriminalbeamten, sondern vornehmlich mit Wissenschaftlern oder Ingenieuren mit kriminalistischer und -technischer Weiterbildung besetzt. Lediglich für den Bereich Daktyloskopie werden noch Beamte oder Angestellte des öffentlichen Dienstes zu Sachverständigen weitergebildet.
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Spurentafeln gibt es in verschiedenen Ausführungen.
Foto: Michael Arning -
Foto: Michael Arning
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Spurentafeln nach einem Tötungsdelikt in Bielefeld
Foto: Charlotte Mahncke NW BI
Text: U. Steinert der Kriminalist
Im Bereich der technischen Formspuren oder trassologischen Spuren unterscheiden wir zwischen Eindruckspuren und Abdruckspuren. Abdruckspuren entstehen durch Materialverlust (negativer Abdruck) oder Materialauftrag (positiver Abdruck). Eimdruckspuren dagegen entstehen durch Materialverdrängung oder -verdichtung.
Beide Abbildungen zeigen eine Abdruckspur, verursacht durch eine blutähnliche Substanz bzw. schwarzes Rußpulver, links negativ und rechts positiv.
siehe auch:
- Ausarbeitungen Kriminalpolizei
- Beweismittel
- Brandleiche
- Digitale Transformation der Tatortbefundaufnahme auf Basis eines räumlich-semantischen Tatortinformationsmodells von Dr. Steffen Franz, Dissertation 16.12.2021
- Kriminalprävention - Ursprung und Bedeutung
- Kriminaltechnik
- Kriminaltechniker
- Kriminalität
- Kriminaltechnische Untersuchung
- Kriminalistik
- Kriminalpolizei
- Locard’sche Regel
- Modus Operandi
- Spur
- Spurensicherung
- Spurensicherungskoffer
- Spurensicherungspulver
- Sachbeweis
- Technische Formspuren
- Tatort
- Thermospuren von Dr. Kawelovski
- Forensik
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