Feuerwehrleine

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Fangleinenprüfgerät im Feuerwehrmuseum Schwerin
Foto: Rainer Schwarz
Feuerwehrsicherheitsleinen werden am Eingang zum Brandherd befestigt
Foto: Rainer Schwarz
in langen verqualmten Fluren eine sehr gute Orientierungshilfe
Foto: Rainer Schwarz 0910

Feuerwehrleinen (auch Rettungsleine oder Fangleine) sind Leinen, die für die Nutzung durch die Feuerwehr hergestellt sind. Für Deutschland sind ihre Spezifikationen in der DIN 14920 festgelegt. Partiell wird auch förmlich von Feuerwehrsicherheitsleine gesprochen.

Den Begriff Feuerwehrleine gibt es bei den österreichischen Feuerwehren nicht und wird nur umgangssprachlich für alle im Feuerwehrdienst verwendeten Leinen genutzt.


Aufgaben

Die Feuerwehrleine dient:

  • zur Menschenrettung
  • zur Selbstrettung
  • zur Rückwegssicherung
  • zur Eigensicherung und Sicherung von Geräten

Im Notfall dient die Feuerwehrleine auch zur Rettung von Personen. Diese Situation (z. B. ein eingeschlossener Trupp, der sich selbst abseilt) muss aber unter einsatztaktischen Gesichtspunkten auf alle Fälle vermieden werden.


Anforderungen

Um den hohen Anforderungen des Feuerwehrdienstes gerecht zu werden, müssen Feuerwehrleinen regelmäßig überprüft werden.

In Deutschland werden die Leinen einmal jährlich von speziell ausgebildeten Personen eingehend überprüft. Nach DIN 14920 muss sie aus Polyesterfasern bestehen, 30 m lang sein, einen Durchmesser von 1 cm, eine Reißkraft von 14 kN (1,4 t) besitzen und weiß sein.

Genügt sie den Anforderung der Prüfung nicht mehr oder spätestens nach 20 Jahren, unabhängig von ihrem Zustand, ist sie auszumustern. Sie kann dann weiter als Mehrzweckleine (auch Arbeitsleine) verwendet werden, dazu muss sie mindestens teilweise rot markiert werden und darf nicht mehr zur Sicherung von Personen genutzt werden. Dann dient sie nur noch zum arbeiten z. B. zum Entwässern des Saugkorbes bei der Wasserentnahme aus offenen Gewässern oder zum Einbinden einer Saugleitung in Flüsse und Brunnen um einen Verlust der Saugleitung zu vermeiden, wenn sich eine Kupplung lösen sollte (daher auch Halteleine bzw. Ventilleine genannt).


Lagerung

Um eine Leine sicher verwenden zu können, hat sich die Aufbewahrung in Leinensäcken bewährt, so dass sie bei Verwendung wieder einfach und ohne Verwicklungen herausgezogen werden kann. Die meisten Leinensäcke haben einen Gurt um ihn umhängen zu können. Oft wird im Leinenbeutel ein Bindestrick mitgeführt.

Eine andere Möglichkeit ist auch die Leine wie einen Zopf zu schlingen. Den ganzen Zopf kann man dann umhängen und bei Bedarf ohne Schlingen (Luftmaschen wie beim Stricken) auseinander ziehen.


Einsatz in absturzgefährdeten Bereichen

Die Feuerwehrleine ist nicht in der Lage Stürze ins Seil dynamisch abzufangen, deshalb darf sie nicht zur Sicherung von Einsatzkräften verwendet werden, wenn ein Fallen nicht ausgeschlossen werden kann. Somit ist der Begriff "Fangleine" veraltet. Verwendet werden darf die Feuerwehrleine zum Halten von Personen, d. h. wenn sich der Festpunkt oberhalb des zu sichernden Feuerwehrangehörigen befindet und die Leine immer straff gehalten werden kann. Für alle anderen Anwendungen ist ein Absturzsicherungsset erforderlich. Dieses besteht aus einem dynamischen Kernmantelseil sowie weiterem Zubehör. Der Feuerwehrangehörige legt einen speziellen Auffanggurt an und ist mittels Achterknoten mit dem Seil verbunden. Die Sicherung erfolgt mit einem HMS-Karabiner und einer Halbmastwurfsicherung. Die Sicherung in absturzgefährdeten Bereichen sollte jedem Feuerwehrangehörigen bekannt sein, im Gegensatz zur Höhenrettung, die eine umfangreiche Sonderausbildung und regelmäßige Übungen erfordert.


Bezeichnungen in Österreich

Der Begriff Feuerwehrleine wird bei den österreichischen Feuerwehren nicht als offizielle Bezeichnung verwendet. Folgende 3 Leinentypen werden stattdessen eingesetzt:


Rettungsleine

Die Rettungsleine ist eine Leine, die ausschließlich für die Rettung und Sicherung von Personen verwendet werden darf. Sie ist 20 oder 30 Meter lang und hat an einem Ende einen Leichtmetallkarabiner. Zum Schutz wird die Rettungsleine in einem Beutel verwahrt. Sie ist jedes Jahr zu Prüfen und nach 6 Jahren auszuscheiden.


Arbeitsleine

Die Arbeitsleine kann für verschiedene Tätigkeiten wie das Festzurren von Geräten, Hochziehen von Strahlrohren oder zur Kennzeichnung des Rückweges beim Innenangriff. Ausgeschiedene Rettungsleinen können rot eingefärbt werden und als Arbeitsleine verwendet werden. Sie ist keinen Prüfintervallen unterlegen.


Ventil- oder Saugschlauchleine

Sie ist eine 10 Meter lange, dünne Leine mit Stahlkarabiner an einem Ende. Sie wird zum Öffnen des Rückschlagventiles eines Saugkopfes, zum Entlasten der Saugleitung oder gegen das Abtreiben des Saugschlauches verwendet.




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