Feuerwerkskörper

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nicht gezündete Feuerwerkskörper muss man liegen lassen, sonst kann es zu schwersten Verletzungen kommen.
Quelle: Polizei Berlin
Nachdenklich sollte ein solches Plakat stimmen. Es ist oft erforderlich, Einige zur Vernunft aufzurufen. Feuerwerkskörper sind für alle gefährlich.
Quelle: [https://polizeimensch.de/ Polizei-Mensch
so schön kann ein Feuerwerk (hier in Bremen) sein
Foto: Rainer Schwarz 2010
Feuerwerk in Rheda-WD
Foto: Rainer Schwarz

Als Feuerwerkskörper werden pyrotechnische Gegenstände bezeichnet, die für Feuerwerkszwecke gedacht sind. Nicht zu den Feuerwerkskörpern gerechnet werden pyrotechnische Gegenstände, die als Notsignale (Signalrakete), für den militärischen Einsatz (Schlachtfeldbeleuchtung) oder für technische Experimente dienen.

wichtig!


Typen von Feuerwerkskörpern

Hochfeuerwerk

Effekt mit Steighöhen zwischen mehreren dutzend und einigen hundert Metern. Im Himmel explodieren solche Höhenfeuerwerkskörper, bedingt durch eine Zerlegerladung und werfen ihre Effekte aus (z. B. Leuchtsterne, Heuler, Saluts).

Effektkörper, die in den Himmel geschossen werden (Bomben)

Hochfeuerwerk in Rietberg, Abschluss LGS.
Foto: Rainer Schwarz

Diese werden im allgemeinen aus Rohren (Mörsern) geschossen, bedingt durch eine Ausstoßladung in Form von gekörntem Pyrotechnischer Satz#Spezielle Anwendungen|Feuerwerksschwarzpulver:

  • Kugelbombe, ein kugelrundes Geschoss; sie ist die Standardbauform für Feuerwerkskörper asiatischer Herkunft
  • Zylinderbombe, zylinderförmige Bomben, die durch ihre Form mehr Steighöhe erzielen
  • Bombette, ein kleiner Effekt, der in größerer Anzahl in einem Gesamteffekt verbaut ist

Die Form des eigentlichen Effekts ist dabei aber von der Bauform des Körpers unabhängig. Zylinderbomben erzeugen auch durchaus runde Effekte („Chrysanteme“, „Päonie“), Kugelbomben erzeugen etwa auch Ringe (Ringbombe, „Saturn“), oder Figuren wie „Schmetterling“, „Smiley“ oder „Herz“, wie auch die folgenden:

  • Eine „Trauerweide“, insbesondere aber die japanische Kamuro, oder „Crown“, „Diadem“, „Spinne“, „Polyp“ und anderes bezeichnet einen besonders langziehenden Effekt, der erst einige Sekunden nach der Zerlegung ausbrennen und daher weit herunterfällt. Kamuros in Gold sind die klassischen Finalschüsse.
  • „Komet“, „Palme“ oder ähnliches sind Effekte, die schon beim Aufstieg eine Leuchtspur hinterlassen (aufsteigender Effekt). Dieser zusätzliche Leuchtsatz wird gleichzeitig mit der Treibladung gezündet.
  • Blitzknall, „Salut“, eine Bombe mit Blitzknallsatz, die hauptsächlich Lärm erzeugt. Der typische Eröffnungs- und Abschluss-Schuss. Ein besonderen Ruf haben dabei italienische und spanische Saluts.




Effektkörper, die durch Eigenantrieb aufsteigen

Dies geschieht durch einen nach und nach abbrennenden Treibsatz: Die Rakete wird gezündet, für einen kurzen Moment verschafft die Treibladung der Rakete einen Schub. Danach steigt die Rakete lediglich durch ihre Trägheit weiter. Die Treibladung besteht aus einer schwarzpulverähnlichen Mischung. Kurze Zeit später setzt ein Verzögerungssatz die Ausstoßladung frei, welche die Effekte entzündet und auseinander treibt.

  • Ein Luftheuler ist ein Feuerwerkskörper, der nach dem Anzünden unter Erzeugung eines lauten Heultones abbrennt und sich durch den Rückstoß fortbewegt. In Deutschland ist dieser Feuerwerkskörper wegen seines unkontrollierten Flugs ab dem 1. Juli 2008 verboten.


Mischformen von Boden- und Höhenfeuerwerk

Feuerwerkskörper, die ihre Effekte zwar nach oben in die Luft ausstoßen, diese aber nicht erst in der Höhe zur Erscheinung treten:

  • Feuertopf,
  • Schweifrohr, Kometenrohr,
  • Batterie (Cakebox), eine kartonierte Packung aus verschiedenen Effekten mit einem Zünder, in der umfangreichsten Variante als Fertigfeuerwerk bezeichnet. Oft auch mit anderen Effekten wie Fontänen etc. vereinigt.
  • Militärisch: Sturmfeuer


Feuerwerk in Kassel. So sollte es nicht sein.
Fotos: Rainer Schwarz



Bodenfeuerwerk

So werden fest mit dem Boden verankerte Feuerwerkskörper genannt:

  • Eine Fontäne (oder Vulkan) sprüht Funken und kleine Sterne nach oben. Die Effekthöhe variiert zwischen zehn Zentimeter und mehreren Metern. Als Wasserfallfontäne wird sie, mit der Düse nach unten an waagrechten Drähten etc. befestigt; ohne Düse fällt dann ein Vorhang silberner Funken zu Boden.
  • Ein Feuerrad ist ein Rad, das durch den Rückstoß von Antriebskörpern, meist verbunden mit Funkeneffekt wie bei Fontänen, an einem Stab zum Drehen gebracht wird.


reine Knalleffekte

Eine Übersicht über die diversen Böllertypen gibt der Artikel Böller.

  • Ein Kanonenschlag ist ein Feuerwerkskörper, der aus losem in eine Papphülse verpackten Schwarzpulver besteht. Ein Kanonenschlag explodiert mit lautem Knall ohne besondere Lichteffekte. Kanonenschläge werden zum großen Teil in China produziert. Aus diesem Grund heißen sie auch oft Chinaböller.
  • Schweizerkracher, Pirat: ein zigarettengroßer Einzelknall mit Reibkopf, ausser in Deutschland frei für Jugendliche, wird aber gern nach Personen geworfen, und kann dann, sich im Kragen verfangend, zu schwersten Hörschaden führen.
  • chinesische Knatterschnur: kleine Knallsätze in einer langen, dünnen Seidenpapierhülle. Sie brennt in einer schnellen Serie mittellauter Knalle mit etwa 1 m/min ab; sie heißt bei uns so, weil sie für das Chinesisches Neujahrsfest typisch ist.

Feuerwerksspielwaren und Scherzartikel:

  • Ein Knallfrosch ist ein Feuerwerkskörper, der aus mehreren Explosivsätzen besteht, die im Laufe der Zeit abbrennen. Ein Knallfrosch macht hierbei hüpfende Bewegungen, woher der Name stammt.
  • Knallteppiche, Knallketten, Teppichkracher oder Lady-Cracker bewirken viele einzelne Knalleffekte, die durch eine Zündschnur verbunden sind, welche nach einmaligem Anzünden der Reihe nach die einzelnen Knalleffekte Sekunde für Sekunde explodieren lässt. Knallteppiche, die länger als 22 cm (7/8 Zoll) sind, sind in Deutschland verboten!


Licht-, Rauch- und Pfeifeffekte

  • Römisches Licht, Bombenrohr
  • Bengalisches Feuer (Bengalisches Licht)
  • Signalraketen, in einer Sonderform als Fallschirmsignalrakete
  • Rauchpulver, Rauchball

Dies verschiedenen Effekte beruhen, neben der mechanischen Konstruktion des Körpers, auf den Zusammensetzungen der verwendeten Effektsatz (Leucht- und Leuchteffektsatz, Rauch-, Pfeifsatz).


Feuerwerksscherzartikel und Feuerwerksspielwaren

  • Knatterschnüre (Knallketten), auf einem Band oder einer Zündschnur montiert, lösen zahlreiche Knalleffekte aus.
  • Zimmerfeuerwerkskörper können und dürfen in geschlossenen Räumen verwendet werden: Knallerbsen (Knallbonbons), Tischbomben oder Wunderkerzen.


Rechtliches

Gefahrgutklasse 1 – Explosive Stoffe
Unterklasse 1.3. Author User:W!B:

Zur Rechtslage im Umgang mit Feuerwerksartikeln siehe Feuerwerk, Sprengstoffrecht, Pyrotechnischer Gegenstand, Pyrotechniker

Besondere Regelungen des internationalen Rechts, die in allen deutschsprachigen Ländern so gültig sind:

  • Der Import von Feuerwerkskörpern ist auch aus Europäische Union|EU-Staaten nur lizenzierten Fachbetrieben gestattet. Der Import durch Privatpersonen ist eine Straftat.
  • Alle Feuerwerkskörper enthalten Explosivstoffe und unterliegen im Transport als Gefahrgut dem Europäisches Übereinkommen über die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße|ADR. Sie sind in der Klasse 1 Explosive Stoffe eingruppiert, und je nach Gesamtsatzgewicht fallen sie in eine der Unterklasse (ADR) 1 bis 4, je nach Art des Effekts in eine der Verträglichkeitsgruppen G oder S. Normal erhältliche Feuerwerkskörper der Klasse 1.4G fallen wegen der minderen Gefährdung aber unter eine – für den Endkunden ausreichende – mengenmäßige Freigrenze. Großfeuerwerkseffekte sind aber als Klasse 1.3G, für Großkaliber bis 1.1G, nur unter den strengen rechtlichen Voraussetzungen des ADR zu transportieren.


Weblinks



Siehe auch:




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