Umweltschutz

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Vier-Elemente-Lehre
Nach der Vier-Elemente-Lehre (auch Vierelementelehre) besteht alles Sein in bestimmten Mischungsverhältnissen aus den vier Grundelementen bzw. „Essenzen“ oder „Wurzelkräften“ „Erde“, „Wasser“, „Luft“ und „Feuer“ als Prinzipien des Festen, Flüssigen, Gasförmigen und Glühend Verzehrenden
Siehe: Umweltschutz - Zusammenfassung
ein ausgedehnter Waldbrand führt ebenfalls zur Bildung von Pyrocumuluswolken
wichtig: Wolken im Klimasystem
Foto: Pierre Markuse
Nach einem größeren Brand wurde dieser Rußniederschlag von der Feuerwehr Bochum veröffentlicht.
Deutlich erkennbar:
Brandschutz ist auch immer Umweltschutz!
Foto: Feuerwehr Bochum
die Brandbekämpfung der Bochumer Feuerwehr bei dem Brand des Reifenlager. Dazugehörend das Bild mit dem Rußniederschlag.
Foto: Feuerwehr Bochum
Eine Luftverschmutzung entsteht bei jedem Brand, wie hier bei dem kleinen Gartenfeuer mit viel Rauch, aus ca. 600 Meter Höhe gesehen. Der Brandgeruch ist weit wahrzunehmen.
Jede Flamme produziert Brandfolgeprodukte.
Foto: Michael Wöstheinrich und Rainer Schwarz
ein Fahrzeugbrand verrursacht deutliche Luftverschmutzung.
Foto: Luftbild CW
Waldbrände in Sibirien im Juli 2020. In der Mitte des Bildes ausgeprägte Pyrocumulus.
Wichtig: Wolken im Klimasystem
Foto: Pierre Markuse
bei so einer Brandbekämpfung gelangen fast immer Schadstoffe / Brandfolgeprodukte ins Wasser.
Foto: Michael Arning
nach einer Brandbekämpfung kann es auch zu einer Luftverschmutzung oder einer Gewässerverunreinigung durch Löschwasser kommen, (geprüft wird § 324 StGB) nach einem Bootsbrand.
Foto: Michael Arning
bei diesem Carportbrand kam es aufgrund des Brandes zu einer Luftverschmutzung, was bleibt sind Schadstoffe, Sondermüll mit einer Bodenverunreinigung gem. § 324a StGB
Foto: Michael Arning
eine Brandbekämpfung ist hier nicht möglich. Die Luftverschmutzung deutlich sichtbar. Eine Brandgefahr für darunter liegende Flächen ist nicht auszuschließen, der Brandgeruch meilenweit zu riechen, der Wind verteilt die Brandfolgeprodukte. Jeder Brand und jedes Feuer beeinflussen die Umwelt extrem.
Für manche Windräder sind Brandschutzkonzepte gefordert. Diese beinhalten oftmals nichtmal eine Pufferbatterie, um einen Brandfall mitzuteilen.
Brandschutz ist Umweltschutz.
Foto: Feuerwehr Hehlen
Schmutzwasser / (Brandfolgeprodukte) nach Reinigung infolge eines Brandschaden.
Foto: Tina Leewe
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auch in der Umwelterziehung

Umweltschutz (umgangssprachlich auch Ökologie) bezeichnet die Gesamtheit aller Maßnahmen zum Schutze der Umwelt, um die Gesundheit des Menschen zu erhalten. Der Umweltschutz hat mehrere Funktionen und beinhaltet verschiedene Prinzipien. Er beugt Beeinträchtigungen der Umwelt vor (Prävention), drängt sie zurück (Repression) und stellt Naturressourcen wieder her, soweit das möglich ist (Reparation).

Brandschutz ist auch immer Umweltschutz!


Ihre Verursacher sollen Verantwortung für den Umgang mit der Umwelt übernehmen (Verursacherprinzip) und deren Nutzung nicht zu einseitigem Vorteil erfolgen (Umweltpolitik). Zum Umweltschutz gehören auch ethische und ästhetische Ansprüche. Das Augenmerk des Umweltschutzes liegt dabei sowohl auf einzelnen Teilbereichen der Umwelt (wie Boden (Bodenkunde), Wasser, Luft, Klima), als auch auf den Interaktion#Interaktion in den Naturwissenschaften|Wechselwirkungen zwischen ihnen.

Angesichts einer wachsenden Weltbevölkerung und des Strebens nach einem möglichst hohen Lebensstandard in Verbindung mit einer zunehmenden globalen Vernetzung sowie technischem und wissenschaftlichem Fortschritt steigt die globale Wirtschaftswachstum permanent an. Dies hat zu einem zunehmenden anthropogenen Einfluss auf die gesamte Biosphäre geführt, die den Umweltschutz immer wichtiger werden lässt.
So gibt etwa der renommierte Wissenschaftliche Beirat der deutschen Bundesregierung „Globale Umweltveränderungen“ in seinem Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen#Welt im Wandel – Erhaltung und nachhaltige Nutzung der Biosphäre (1999)|Gutachten von 1999 dem Schutz der Umwelt „die höchste Priorität aus überlebensstrategischen Gründen“ und mahnt dazu, „die Begrenztheit des Handelns zu erkennen“.

Der Umweltschutz ist im Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland (GG) Artikel 20 a als Staatsziel verankert. Die Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft fordert in Artikel 74 "den Schutz des Menschen und seiner natürlichen Umwelt.

Siehe auch:


Ziele und Philosophien

Ausgangspunkt des Umweltschutzes ist die Erhaltung des Lebensumfeldes der Menschen und ihrer Gesundheit. Dies schließt den Schutz der die Menschen umgebenden Natur in einem gewissen Umfang mit ein. Dazu bedient man sich oft technischer Mittel. Die zu lösenden Probleme sind teils globale, teils regionale oder lokale, wobei der Umweltschutz eher nach allgemeinen oder großräumigen technischen Lösungen sucht. Auch wenn die Schutzgüter und Ziele im Prinzip dieselben sind, sind zuweilen Unterschiede zwischen Naturschutz und Umweltschutz erkennbar.

  • Ein Beispiel ist das Thema „nachwachsender Rohstoffe“: Naturschützer wollen die Bäume schützen, damit sie möglichst alt werden, Totholz produzieren und zu einem wertvollen Lebensraum für zahlreiche Arten werden. Umweltschützer sehen den Baum auch als nachwachsenden Rohstoff und befürworten die Nutzung von Holz als Energiequelle, sofern diese Nutzung nachhaltig und umweltverträglich stattfindet.
  • Konflikte zwischen Naturschützern und Umweltschützern sind bei der Errichtung von Windkraftanlagen und Kleinwasserkraftwerken häufig. Naturschützer argumentieren eher gegen Eingriffe in die Natur, während Umweltschützer eher den Vorteil der Einsparung von Kohlenstoffdioxid-Ausstoß durch Ökostrom-Kraftwerke sehen.
  • Das gemeinsame Ziel einer Vermeidung von Schäden für die Biosphäre von eher lokal handelnden Naturschützern und die global formulierten Ziele von Umweltschützern kann zu unterschiedlichen Prioritäten führen.

Trotz dieser unterschiedlichen Perspektiven sind Umwelt- und Naturschutz im Normalfall keine Gegensätze. Bei der Analyse der Umweltschäden durch Umweltverschmutzung, wie den Ökologischen Auswirkungen des Luftverkehrs, bestehen hohe Übereinstimmungen. Die Erarbeitung von Lösungen in verschieden orientierten Umwelt- und Naturschutzverbänden zum nachhaltigen Konsum oder zur Energieeinsparung kann dann wiederum verschiedene Schwerpunkte haben.


Umweltschutz in der Öffentlichen Meinung

hier wird die Luftqualität in Brandenburg gemessen, wie z. B. der Feinstaub und Stickstoffoxide. Messstation Brandenburg, Neuendorfer Str.
Foto: Rainer Schwarz

Eine internationale Untersuchung in 12 Nationen (China, Großbritannien, Irland, Iran, Korea, Mazedonien, Norwegen, Portugal, Schweden, Serbien, Spanien und Tschechien) im Jahr 2009 ergab, dass die Menschen dem Umweltschutz unterschiedliche Bedeutung beimaßen. Verhältnismäßig geringe Bedeutung hatte der Umweltschutz in Irland, Iran und Südkorea. In Iran, Südkorea, Norwegen, Schweden und Tschechien wurde ein enger Zusammenhang mit dem Tierschutz gesehen.

Bei einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage des deutschen Umweltbundesamtes im Jahr 2012 nannten mehr als ein Drittel der Deutschen spontan Umwelt- und Klimaschutz als eines der wichtigsten Probleme der Gegenwart. Im Jahr 2018 war in einer vergleichbaren Umfrage des Umweltbundesamtes für 64 Prozent der Befragten Umwelt- und Klimaschutz ein sehr wichtiges Problem. Nur 14 Prozent der Befragten gaben an, dass die Bundesregierung „genug“ oder „eher genug“ für den Umwelt- und Klimaschutz tue.


Aufgaben und Teilbereiche

Zu den wichtigsten Handlungsfeldern des Umweltschutzes zählen Klima-, Wald- und Gewässerschutz. Aktuell werden vor allem die Probleme der Globale Erwärmung|globalen Erwärmung und Luftverschmutzung diskutiert.


Klimaschutz

Ziel des Klimaschutzes ist, anthropogenen Einflüssen, die zur globalen Erwärmung führen können, entgegenzuwirken und ihre Folgen der globalen Erwärmung|Folgen abzumildern. Hauptansätze des Klimaschutzes sind gegenwärtig die Verringerung des von Menschen verursachten Ausstoßes von Treibhausgasen und die Erhaltung und Unterstützung der Funktionen von Ozeanen und Wald|Wäldern in diesem Zusammenhang: Diese nehmen als Kohlenstoffsenken das mengenmäßig bedeutsamste Treibhausgas Kohlenstoffdioxid auf. Der Klimaschutz ist daher stark mit den beiden Teilbereichen Waldschutz und Gewässerschutz verbunden.

Klimaveränderungen können regional auftreten, z. B. durch umfangreiche Waldrodungen und Versiegelung der Landschaft durch Straßen und Gebäude. Insofern ist Klimaschutz Aufgabe einzelner Länder und Regionen.


Waldschutz

Der Waldschutz umfasst alle Maßnahmen zum Schutz von Wäldern und Baumbeständen vor Schäden jeglicher Art. Dabei werden sowohl die forstwirtschaftlichen wie die nicht-materiellen Ansprüche (wie Erholung, Klimawirkung oder Landschaftsgestaltung) an den Wald als schützenswert betrachtet. Aus forstwirtschaftlicher Sicht steht der Schutz des Waldes gegen schädliche Tiere, Pilze und Pflanzen (Forstschädlinge) oder Umwelteinflüsse im Vordergrund. Außerdem ist der Waldschutz ein entscheidender Faktor gegen übermäßige Rodung|Waldrodung, um die Rate der jährlich abgeholzten Primärwald-Flächen (Urwald) zu verringern. Waldgebiete sollen als Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten, aus klimatischen Gründen, aber auch im Zusammenhang mit dem Gewässerschutz möglichst erhalten werden. In manchen Regionen sind Wälder auch als Wasserschutzgebiet oder Schutzgebiete in Natur- und Landschaftsschutz|Naturschutzgebiet ausgewiesen.


Gewässerschutz / Gewässerverschmutzung

Als Gewässerschutz bezeichnet man die Gesamtheit der Bestrebungen, die Gewässer (Oberflächengewässer und das Grundwasser) vor Beeinträchtigungen zu schützen. Der Gewässerschutz dient einerseits der Reinhaltung des Wassers als Ressource für Trinkwasser oder Betriebswasser als Teilaufgabe des Umweltschutzes, andererseits dem Schutz aquatischer (d. h. vom Wasser abhängiger) Ökosysteme als Teilaufgabe des Naturschutzes. Eine sehr weitgehende Maßnahme zum Schutz von Gewässern ist die Ausweisung von Wasserschutzgebieten.


Schutz der menschlichen Gesundheit

Zum Schutz der menschlichen Gesundheit wird auch der Lebensraum des Menschen betrachtet. Hier spielen hauptsächlich Lärmschutz und Luftreinhaltung, in neuerer Zeit Schutz vor der Belästigung durch Gerüche eine Rolle. In vielen Teilen der Welt ist der Gewässerschutz für den Menschen überlebenswichtig, um ausreichend sauberes Trinkwasser zur Verfügung zu haben. Für die Landwirtschaft und die Sicherung der Ernährung kann – je nach örtlichen Voraussetzungen – der Bodenschutz einen hohen Stellenwert einnehmen.


Umweltprobleme

Umweltprobleme sind von Menschen mitverursachte, sich negativ auswirkende Änderungen in der Umwelt. Sie wirken sich nachteilig auf die aktuelle oder zukünftige Existenz oder das Wohlergehen der Menschen aus.
Menschliche Handlungen beeinflussen unvermeidbar die Umwelt. Neben den gewünschten Verbesserungen haben sie oft ungewollte, nachteilige Folgen.


Problemtypen

Umweltprobleme lassen sich nach verschiedenen Kriterien einteilen, z. B.

  • betroffenen Umweltbereichen (Umweltmedien Boden, Wasser, Luft; Ökosysteme)
  • räumlich
    • lokale (Luftverschmutzung in Ballungszentren)
    • grenzüberschreitende (Verschmutzung grenzüberschreitender Flüsse)
    • internationale (Kriege)
    • globale (Belastung der Atmosphäre, Ozonloch)


Geschichte

Die modernen westlichen Umweltschutzbewegungen wurden während der Industriellen Revolution begründet. Doch schon vorher machten sich unterschiedliche Kulturen Gedanken über den Schutz ihrer Umwelt. Seit den 1960er Jahren wurde der Umweltschutzgedanke zunehmend vorangetrieben, allerdings noch unter den Begriffen „Umwelthygiene“ und „Schutz der Umwelt“. Das Komposition (Grammatik) Umweltschutz dagegen entstand wahrscheinlich Ende 1969 als Entlehnung zu Englische Sprache|engl. environmental protection. Mitarbeiter des damaligen Innenministers Hans-Dietrich Genscher sollen den Begriff aus den USA übernommen haben. 1970 fand der Begriff Eingang in die parlamentarische Debatte und in die Presse.

Die Freiburger Thesen, das Parteiprogramm der FDP vom 27. Oktober 1971, enthielten dann schon eine dem Umweltschutz gewidmete politische Position „Umweltschutz hat Vorrang vor Gewinnstreben und persönlichem Nutzen.“ Zudem formulierten die Freiburger Thesen das Ziel, das Recht auf eine „menschenwürdige Umwelt“ in Artikel 2 des Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland|Grundgesetzes zu verankern. Dies war die erste programmatische Haltung zum Umweltschutz in einer der wesentlichen westdeutschen Parteien.


Ursprung der Umweltschutzbewegung

In Europa begann die großflächige Umweltverschmutzung mit der Industrielle Revolution|Industriellen Revolution. Große Fabriken und die Verbrennung immer größer werdender Mengen von Kohle und anderer fossiler Brennstoffe führten zu zunehmender Luftverschmutzung. Der Müll der Fabriken und der Abfall der Städte ließ die Müllberge wachsen. Die Umweltschutzbewegung entwickelte sich als Gegenreaktion auf die Industrialisierung, Urbanisierung sowie Luftverschmutzung|Luft- und Gewässerverschmutzung.

In den stark gewachsenen Städten musste eine geordnete Abwasserentsorgung errichtet werden. Im Jahr 1739 war Wiener Kanalisation|Wien als erste Stadt Europas erstmals vollständig kanalisiert. Erst ab 1842 wurde in London mit dem Bau des Kanalisationssystems begonnen. Die erste Kläranlage auf dem europäischen Festland wurde 1882 in Frankfurt-Niederrad|Frankfurt am Main in Betrieb genommen.


Umweltschutz im 20. Jahrhundert

Die frühe Naturschutz- und Umweltbewegung in Mitteleuropa, der bereits im 19. Jahrhundert einsetzende Tourismus, verklärten die Natur.

In Deutschland waren das Bewegungen wie Jugendbewegung, sozialdemokratische Naturfreunde, Wandervogel|Wandervögel, Verband Deutscher Gebirgs- und Wandervereine|Wandervereine oder die rechtsgerichtete Völkische Bewegung. Der Naturschutz im Nationalsozialismus|Naturschutz wurde zwischen 1933 und 1945 ideologisch mit einem Rassismus|rassistischen Landschafts- und Heimat-Begriff sowie der Blut-und-Boden-Ideologie verknüpft.

Das neuzeitliche Umweltbewusstsein|Bewusstsein für den Umweltschutz entwickelte sich in den westlichen Ländern in den 1960er Jahren, als man feststellte, dass sich industrielle Tätigkeiten sehr nachteilig auf die Umwelt auswirken können. Maßgeblich zu diesem Wertewandel beigetragen haben offensichtliche Missstände wie das Fischsterben im Rhein, die Versauerung der Meere, spektakuläre Liste von Chemiekatastrophen|Chemiekatastrophen wie in Seveso oder Bhopal, sowie das zu jener Zeit propagierte Waldsterben.

1971 wurde die bekannte Umweltschutzorganisation Greenpeace von Friedensbewegung|Friedensaktivisten in Vancouver, Kanada gegründet. Die Organisation entstand aus der Formation Don’t Make a Wave Committee, die von amerikanischen und kanadischen Anti-Atomkraft-Bewegung|Atomkraftgegnern und Pazifismus|Pazifisten gegründet worden war. Ziel dieses Komitees war es, eine Serie von Kernwaffentest|Atombombentests zu verhindern. Später nahmen viele unabhängige Gruppen den Namen Greenpeace an. Erst am 14. Oktober 1979 wurden sie alle zu einer einzelnen Organisation Greenpeace International zusammengefasst.

1972 entstand das Blue Marble Foto durch die Besatzung von Apollo 17. Es war das erste klare Bild, das die von der Sonne beschienene Seite der Erde zeigt. Für die Umweltschutzbewegung der 1970er Jahre war das Bild ein wichtiges Symbol für die Zerbrechlichkeit und Verletzlichkeit der Erde und ihre Isoliertheit im All.

Zudem weitete sich die Idee des Umweltschutzes auch auf die Agrarwirtschaft aus. So versucht die ökologische Landwirtschaft über den Verzicht auf synthetische Pflanzenschutzmittel schädliche Einflüsse auf die Umwelt zu minimieren. Die dort angewandten alternativen Methoden zur Schädlingsbekämpfung, wie der Einsatz von Nützlingen oder thermischen Verfahren (zum Beispiel: Dämpfen (Bodendesinfektion) zur Bodenentseuchung) sollen negative Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit ausschließen. In Deutschland arbeiten heute bereits mehr Menschen im Umweltsektor als in der Autoindustrie.


Umweltschutz seit den 2000er Jahren

Im 21. Jahrhundert baut der Umweltschutz auf dem Engagement und den Erkenntnissen vorausgegangener Dekaden auf. In den 2010er Jahren konzentrierte sich die Aufmerksamkeit auf Themen zum Globale Erwärmung|Klimawandel. Die Institutionalisierung zum Umweltschutz und die Wandlungen im Bereich der Öffentliche Meinung|öffentlichen Meinung und der Soziales Netzwerk (Internet)|sozialen Netzwerke haben zu sehr unterschiedlichen Betrachtungen zum Bereich des Klima- und Umweltschutzes geführt. Als gesunder Menschenverstand gilt allerdings, dass die Anstrengungen zum Umweltschutz global verstärkt werden müssen.

Verstärkt in den Fokus des Umweltschutzes gelangt seit einigen Jahren die internationale Schifffahrt. Mit Stand 2018 verursacht die Schifffahrt weltweit etwa 400.000 vorzeitige Todesfälle und ca. 14 Mio. Asthmaerkrankungen von Kindern. Das betrifft insbesondere die Verwendung umweltfreundlicher Treibstoffe statt des stark schwefelhaltigen Schweröls beziehungsweise den Einbau von Luftfiltern, die Abkürzung langer Transportwege und die Drosselung der Fahrtgeschwindigkeit (Slow steaming) zur Verringerung des CO2-Ausstoßes und sonstiger Emissionen. Ein wichtiges internationales Thema ist der stetig ansteigende Containerverkehr der maritimen Seidenstraße, welcher über den Sueskanal aus Asien nach Europa kommt. Derzeit nehmen die Containerschiffe den Umweg über die Straße von Gibraltar in die Nordhäfen, um dort gelöscht zu werden. Umweltschonender und nachhaltiger wäre das Entladen der Schiffe auf Züge bereits in Mittelmeerhäfen, wie Triest, Genua oder Venedig. Die Emissionen (CO2, NOx, SO2 etc.) von Port Said nach Warschau betragen beispielsweise über die Meeres- und Eisenbahnroute via Rotterdam 145 kg/Twenty-foot Equivalent Unit|TEU und via einem Nordadriahafen 84 kg/TEU.<ref>Vgl. Frank Hütten: Schifffahrt: EU-Staaten wollen bei CO2-Messung auch die Frachtmenge wissen. In: DVZ vom 25. Oktober 2019.


Umweltbehörden

Unter Umweltbehörden versteht man die für den Umweltschutz zuständigen Behörden.


Deutschland

In Deutschland sind von staatlicher Seite in erster Linie das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUB) und das Umweltbundesamt (Deutschland)|Umweltbundesamt (UBA) für den Umweltschutz zuständig. Auf Länder- und Landkreisebene sind weitere Behörden auf dem Gebiet des Umweltschutzes tätig. Das Bundesministerium und das Umweltbundesamt veröffentlichen unter anderem jährliche Umweltbericht|Umweltzustandsberichte.


Rechtsgrundlagen

Umweltrecht bezeichnet die Gesamtheit der Rechtsnormen, die den Schutz der natürlichen Umwelt und die Erhaltung der Funktionsfähigkeit der Ökosysteme bezwecken. Weder in Deutschland noch in Österreich gibt es ein einheitliches Umweltschutzgesetz. Anders in der Schweiz, die 1983 ein eigenständiges Umweltschutzgesetz erlassen hat. Das EU-Umweltrecht hat großen Einfluss auf die Gesetzgebung der einzelnen Mitgliedsstaaten. In der Charta der Grundrechte der Europäischen Union garantiert die EU ihren Bürgern:


Umweltrecht in Deutschland

Seit 15. November 1994 verpflichtet Artikel 20a des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland dazu, die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen; zum 1. August 2002 wurde zusätzlich der Tierschutz eingefügt („Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und der Tiere“) Zitat

Text=Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung durch die Gesetzgebung und nach Maßgabe von Gesetz und Recht durch die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung.

Es handelt sich um eine „Staatszielbestimmung“, die sich an den Gesetzgeber, die Verwaltung und die Rechtsprechung richtet.


Das deutsche Umweltrecht ist über zahlreiche Gesetze verstreut. Umweltwissenschaftler und Umweltjuristen fordern seit vielen Jahren, das Umweltrecht in einem Umweltgesetzbuch (UGB) Kodifikation|kodifiziert zusammenzufassen und die Einzelvorschriften besser aufeinander abzustimmen. Die große schwarz-rote Koalition (2005–2009, Kabinett Merkel I) bzw. der damalige Umweltminister Sigmar Gabriel versuchten es; das Vorhaben scheiterte im Februar 2009 am Widerstand der Christlich-Soziale Union in Bayern|bayrischen CSU.


Umweltrecht in Österreich

In Österreich gibt es noch kein einheitliches Umweltrecht. Die rechtlichen Grundlagen sind über zahlreiche Gesetzesbücher verteilt.


Umweltrecht in der Schweiz

Grundlage der Umweltschutzgesetzgebung der Schweiz ist der Artikel 74 der Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft|Bundesverfassung. Absatz 1 dieses Artikels lautet: "|Der Bund erlässt Vorschriften über den Schutz des Menschen und seiner natürlichen Umwelt vor schädlichen oder lästigen Einwirkungen.

Gestützt darauf wurde das Bundesgesetz vom 7. Oktober 1983 über den Umweltschutz, das Umweltschutzgesetz (USG) erlassen. Das USG nennt als sein Ziel namentlich, „die natürlichen Lebensgrundlagen, insbesondere die biologische Vielfalt und die Fruchtbarkeit des Bodens, dauerhaft [zu] erhalten“. Der Gewässerschutz ist in einem separaten Gesetz für das Wasserrecht#Schweiz|Wasserrecht der Schweiz geregelt: Bundesgesetz über den Schutz der Gewässer vom 24. Januar 1991 (Gewässerschutzgesetz, GSchG). Das Energiegesetz (Schweiz) (EnG), welches die Energiewirtschaft auf nationaler Ebene regelt, beinhaltet in seiner Anfang 2018 in Kraft getretenen Fassung die „Energiestrategie 2050“, welche erneuerbare und einheimische Energiequellen fördert.


Inter- und supranationaler Umweltschutz

Im Bereich des Umweltschutzes wird der nationalstaatliche Einfluss immer geringer. Durch den steigenden Grad an internationalen Kommunikationsnetzwerken und weltwirtschaftlicher Verflechtungen entsteht eine kollektive Verantwortung für die Umwelt. Die Staaten werden dazu gezwungen gemeinsam nach Problemlösungen zu suchen. Umwelt kennt keine von Menschen gezogenen Grenzen. Länderübergreifende Umweltpolitik rückt folglich zunehmend in das außenpolitische Blickfeld zumindest der Staaten, denen durch die Summe der globalen Umweltverschmutzung auch höhere Umweltbelastungen entstehen. Internationale Foren und Organisationen sind eine Antwort auf diesen Prozess.

Die erste internationale Umweltschutzkonferenz fand 1972 in Stockholm statt (Konferenz der Vereinten Nationen über die Umwelt des Menschen). Einer der wichtigsten supranationalen Akteure ist die UN (UNEP) – unter ihrem Dach kommt ein Großteil der Internationales Umweltabkommen|multilateralen Umweltabkommen zustande. Eine Übersicht über die Vielzahl mittlerweile bestehender Umweltverträge bietet die Liste internationaler Umweltabkommen, wobei die Überschneidungen zum Internationaler Naturschutz|Internationalen Naturschutz deutlich werden.


Globale Grenzwerte

2009 hat eine internationale Forschergruppe unter Johan Rockström vom Stockholm Resilience Centre in einer viel beachteten Studie in Nature]kritische Grenzwerte für die wichtigsten umweltrelevanten Parameter (Statistik) des Planeten Erde untersucht und definiert, die planetary boundaries (planetare Grenzen). Das Ziel dieser Festlegung ist es, die hochkomplexen Zusammenhänge der Biosphäre|Ökosphäre auf diese Weise anschaulich zu vereinfachen, um Risiken schnell und übersichtlich anhand einiger weniger Schlüsselparameter sichtbar zu machen. Nach dieser Studie muss die Menschheit es schaffen, bei allen Parametern langfristig jeweils unter 100 % zu bleiben, um die Umwelt – und damit unsere Lebensgrundlagen – nicht unvorhersehbar zu gefährden.

Werte, die derzeit über 100 % liegen

  • Verlust der biologischen Vielfalt = > 1000 %
  • Schwefelemissionen = 346 %
  • Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre = 111 %

Werte, die nahe 100 % liegen

  • Ausdünnung der Ozonschicht = 98 %
  • Versauerung der Meere = 95 %

Werte deutlich unter 100 %

  • Phosphorverlust der Meere = 82 %
  • Von Besiedlung und Landwirtschaft beeinflusste Landflächen = 78 %
  • Süßwasserressourcen = 65 %

Diese Studie steht in der Tradition zahlreicher Globale Umweltveränderungen und Zukunftsszenarien|„Umweltmodellierungen und -szenarien“, die seit der Mitte des 20. Jahrhunderts angefertigt wurden.


Probleme

Vielen Schwellenland|Schwellen- und Entwicklungsland|Entwicklungsländern fehlen oftmals die nötigen Ressourcen für effektive Umweltschutzmaßnahmen. Globale Auflagen werden von diesen Ländern oft nicht akzeptiert. Sie argumentieren, dass die Industrienationen zum größten Teil für globale Umweltschäden verantwortlich sind. Bei lokalen Problemen, wie dem Einsatz akkumulativer Pestizide, fehlen oftmals bezahlbare Alternativen. So wird beispielsweise Dichlordiphenyltrichlorethan|Dichlor-Diphenyl-Trichlorethan (DDT) in diesen Staaten trotz erwiesener Umweltgefahren weiterhin großflächig zur Insektenbekämpfung eingesetzt.


Siehe auch





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