Brandschott: Unterschied zwischen den Versionen

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Ein '''Schott''' ist eine geschlossene Trennwand oder, in der älteren Bedeutung, ein schnell vorschiebbarer Verschluss.<ref>Pfeifer, Wolfgang (Ltg.): ''Etymologisches Wörterbuch des Deutschen.'' München: dtv, (6. Aufl.) 2003, ISBN 3-05-000626-9, Stichwort ''Schott'', S.&nbsp;1239 </ref> Ein Schott kann sowohl luft- oder flüssigkeitsdicht als auch brandhemmend (Brandschott) ausgelegt sein.  
[[Bild:Brandschott2.JPG|thumb|250px|Brandschott im Flugzeugbau in einem Neubau eines C 42<br/>Fotos: [[Rainer Schwarz]]]]
[[Bild:Brandschott.JPG|thumb|250px|Brandschott in einem Euro FOX. Hier dient ein Brandschott dem Schutz der Besatzung. Das Brandschott befindet sich bei einmotorigen Flugzeugen zwischen Motor und Kanzel.]]
 
Ein Brandschott ist eine geschlossene Trennwand oder, in der älteren Bedeutung, ein schnell vorschiebbarer Verschluss (Pfeifer, Wolfgang (Ltg.): ''Etymologisches Wörterbuch des Deutschen.'' München: dtv, (6. Aufl.) 2003, ISBN 3-05-000626-9, Stichwort ''Schott'', S.&nbsp;1239). Ein Schott kann sowohl [[luft]]- oder flüssigkeitsdicht als auch brandhemmend (Brandschott) ausgelegt sein.  




'''Schiffbau'''  
'''Schiffbau'''  


Im [[Schiffbau]] ist ein Schott eine durchgehende Wand innerhalb des [[Schiff]]es. Auch Durchgänge in den Trennwänden, die durch verriegelbare [[Luke]]n verschlossen werden können, werden als Schott bezeichnet.
Im Schiffbau ist ein Schott eine durchgehende Wand innerhalb des Schiffes. Auch Durchgänge in den Trennwänden, die durch verriegelbare Luken verschlossen werden können, werden als Schott bezeichnet.
 
Ein Schott unterteilt den Rumpf in wasserdichte Abteilungen. Dies geschieht in Längs- und Querrichtung (Längsschott und Querschott). Oberer Abschluss der so hergestellten, wasserdichten Abteilungen ist das Schottendeck. Durch den Einbau von Schotten in einen Rumpf wird verhindert, dass dieser bei einem Wassereinbruch komplett geflutet wird und das Schiff dadurch untergeht. Im Havariefall sollen sie die Funktion des Fahrzeuges so lange aufrechterhalten, bis der beschädigte Bereich gesichert werden kann.


Ein Schott unterteilt den Rumpf in wasserdichte Abteilungen. Dies geschieht in Längs- und Querrichtung (Längsschott und Querschott). Oberer Abschluss der so hergestellten, wasserdichten Abteilungen ist das Schottendeck. Durch den Einbau von Schotten in einen [[Schiffsrumpf|Rumpf]] wird verhindert, dass dieser bei einem Wassereinbruch komplett geflutet wird und das Schiff dadurch untergeht. Im [[Havarie]]fall sollen sie die Funktion des Fahrzeuges so lange aufrechterhalten, bis der beschädigte Bereich gesichert werden kann.
Als erste verwendeten die Chinesen die Schottenbauweise beim Bau der Armada des Admirals Zheng He im 15. Jahrhundert, vermutlich inspiriert vom Aufbau des Bambusrohrs. Die ''Great Eastern'' war 1866 das erste Schiff der Neuzeit in Schottenbauweise.


Als erste verwendeten die Chinesen die Schottenbauweise beim Bau der [[Armada]] des Admirals [[Zheng He]] im 15. Jahrhundert, vermutlich inspiriert vom Aufbau des [[Bambus]]rohrs. Die ''[[Great Eastern]]'' war 1866 das erste Schiff der Neuzeit in Schottenbauweise.
Ein Kollisionsschott dient dazu, Wassereinbrüche bei Kollisionen des Schiffes mit einem anderen Schiff oder Hindernis einzudämmen. Dieses Schott reicht in Höhe eines der vorderen Spanten von der Basislinie bis zum Deck. Das Kollisionsschott trennt den Bugteil des Schiffes von dem Rest. Der abgetrennte Raum dient zum Abbau der Kollisionsenergie, so dass der Rest des Schiffes wahrscheinlich dicht bleibt. Meist wird in diesem Bereich des Schiffes Wasserballast oder Festballast gefahren. Bei Fährschiffen ist das Kollisionschott meistens im vorderen Teil des Autodeckes zu finden. Es fährt hinter dem Bugvisier oder der Bugklappe nach dem Be-/ Entladen gesondert zu.  


Ein Kollisionsschott dient dazu, Wassereinbrüche bei Kollisionen des Schiffes mit einem anderen Schiff oder Hindernis einzudämmen. Dieses Schott reicht in Höhe eines der vorderen [[Spant]]en von der Basislinie bis zum Deck. Das Kollisionsschott trennt den Bugteil des Schiffes von dem Rest. Der abgetrennte Raum dient zum Abbau der Kollisionsenergie, so dass der Rest des Schiffes wahrscheinlich dicht bleibt. Meist wird in diesem Bereich des Schiffes Wasserballast oder Festballast gefahren. Bei Fährschiffen ist das Kollisionschott meistens im vorderen Teil des Autodeckes zu finden. Es fährt hinter dem Bugvisier oder der Bugklappe nach dem Be-/ Entladen gesondert zu.  
Kollisionsschotten wurden für Fährschiffe erst nach dem ''Estonia''-Unglück vorgeschrieben. Für neugebaute Tanker ist das Kollisionsschott schon seit der durch die ''Exxon Valdez'' verursachte Umweltkatastrophe Pflicht.


Kollisionsschotten wurden für Fährschiffe erst nach dem ''[[Estonia]]''-Unglück vorgeschrieben. Für neugebaute Tanker ist das Kollisionsschott schon seit der durch die ''[[Exxon Valdez]]'' verursachte [[Umweltkatastrophe]] Pflicht.
Brandschotten dienen der Eindämmung von Bränden und gelten ebenfalls als Festigkeitsverbände.


Brandschotten dienen der Eindämmung von Bränden und gelten ebenfalls als Festigkeitsverbände.<ref name="Schiffstechnik und Schiffbautechnologie">''Schiffstechnik und Schiffbautechnologie''. VSM 1998, Seehafenverlag, S. 43 (ISBN 3-87743-800-8)</ref>.


'''Brandschutz'''


[[Bild:Brandschott.JPG|right|framed|'''Brandschott''' bei Motorflugzeugen. Foto: Rainer Schwarz]]
Beim [[Brandschutz]] ist ein '''Schott''' oder eine '''Abschottung''' eine brandschutzgerechte Versiegelung eines Durchbruches oder einer Fuge in einer Wand oder Decke, um die durch das Loch entstandene Minderung der [[Brandrate]] der Wand oder Decke wiederherzustellen. Die Versiegelung solcher Öffnungen ist Teil des Gewerkes "WKSB" (Wärme, Kälte, Schall, Brandschutz), also der Isolierer; siehe auch: [[Brandprüfung]]
'''Flugzeugbau'''<br/>
Hier dient ein Brandschott dem Schutz der Besatzung. Das Brandschott befindet sich bei einmotorigen Flugzeugen zwischen Motor und Kanzel.




'''siehe auch:'''


'''Brandschutz'''
: [[Brandklassen]],
: [[Brandrate]]
: [[Brennbarkeit]]
: [[Feuerwiderstand]],
: [[Normbrand]]
: [[Oxidation]]
: [[Wärmeausdehnung]]
 
:: [[Baustoff]]
:: [[Holz]]
:: [[Mauerwerk]]
:: [[Kalksandstein]]
:: [[Stahlträger]]
:: [[Torf]]


Beim [[Brandschutz]] ist ein '''Schott''' oder eine '''Abschottung''' eine brandschutzgerechte Versiegelung eines Durchbruches oder einer Fuge in einer Wand oder Decke, um die durch das Loch entstandene Minderung der [[Brandrate]] der Wand oder Decke wiederherzustellen. Die Versiegelung solcher Öffnungen ist Teil des Gewerkes "WKSB" (Wärme, Kälte, Schall, Brandschutz), also der Isolierer; siehe auch: [[Brandprüfung]]


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Bild:120px-Mortar tag.jpg|Abschottung eines Durchbruchs von [[Kabelpritsche]]n in einer [[Papier]]fabrik. Urheber Achim Hering
Bild:120px-Bus duct penetration.jpg|Stromschienendurchbruch in [[Beton]]decke mit 2-stündiger [[Brandrate]]. Das Schott besteht aus gestopfter Steinwolle und flüssigem [[Silikon]], geprüft gemäß ULC-S115 für 120 Minuten Feuerwiderstandsdauer und 30 [[PSI]].Author Achim Hering
Bild:120px-CP40GCDAM.jpg|Reaktiver und [[Intumeszenz|intumeszenter]] [[Dichtstoff]] in der [[Grand-Coulee-Talsperre]]. Unsachgemäße Abschottung in einer [[Beton]]wand mit einer 2-stündigen [[Brandrate]] durch einen flüssigen Dichtstoff (CP25). Im Brandfall schäumt der [[Natriumsilikat]] enthaltende Dichtstoff auf.Urheber Achim Hering
</gallery>


<div align="center"> '''''zurück zur [[Hauptseite]]'''''</div><br/>





Aktuelle Version vom 20. Juli 2023, 17:29 Uhr

Brandschott im Flugzeugbau in einem Neubau eines C 42
Fotos: Rainer Schwarz
Brandschott in einem Euro FOX. Hier dient ein Brandschott dem Schutz der Besatzung. Das Brandschott befindet sich bei einmotorigen Flugzeugen zwischen Motor und Kanzel.

Ein Brandschott ist eine geschlossene Trennwand oder, in der älteren Bedeutung, ein schnell vorschiebbarer Verschluss (Pfeifer, Wolfgang (Ltg.): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. München: dtv, (6. Aufl.) 2003, ISBN 3-05-000626-9, Stichwort Schott, S. 1239). Ein Schott kann sowohl luft- oder flüssigkeitsdicht als auch brandhemmend (Brandschott) ausgelegt sein.


Schiffbau

Im Schiffbau ist ein Schott eine durchgehende Wand innerhalb des Schiffes. Auch Durchgänge in den Trennwänden, die durch verriegelbare Luken verschlossen werden können, werden als Schott bezeichnet.

Ein Schott unterteilt den Rumpf in wasserdichte Abteilungen. Dies geschieht in Längs- und Querrichtung (Längsschott und Querschott). Oberer Abschluss der so hergestellten, wasserdichten Abteilungen ist das Schottendeck. Durch den Einbau von Schotten in einen Rumpf wird verhindert, dass dieser bei einem Wassereinbruch komplett geflutet wird und das Schiff dadurch untergeht. Im Havariefall sollen sie die Funktion des Fahrzeuges so lange aufrechterhalten, bis der beschädigte Bereich gesichert werden kann.

Als erste verwendeten die Chinesen die Schottenbauweise beim Bau der Armada des Admirals Zheng He im 15. Jahrhundert, vermutlich inspiriert vom Aufbau des Bambusrohrs. Die Great Eastern war 1866 das erste Schiff der Neuzeit in Schottenbauweise.

Ein Kollisionsschott dient dazu, Wassereinbrüche bei Kollisionen des Schiffes mit einem anderen Schiff oder Hindernis einzudämmen. Dieses Schott reicht in Höhe eines der vorderen Spanten von der Basislinie bis zum Deck. Das Kollisionsschott trennt den Bugteil des Schiffes von dem Rest. Der abgetrennte Raum dient zum Abbau der Kollisionsenergie, so dass der Rest des Schiffes wahrscheinlich dicht bleibt. Meist wird in diesem Bereich des Schiffes Wasserballast oder Festballast gefahren. Bei Fährschiffen ist das Kollisionschott meistens im vorderen Teil des Autodeckes zu finden. Es fährt hinter dem Bugvisier oder der Bugklappe nach dem Be-/ Entladen gesondert zu.

Kollisionsschotten wurden für Fährschiffe erst nach dem Estonia-Unglück vorgeschrieben. Für neugebaute Tanker ist das Kollisionsschott schon seit der durch die Exxon Valdez verursachte Umweltkatastrophe Pflicht.

Brandschotten dienen der Eindämmung von Bränden und gelten ebenfalls als Festigkeitsverbände.


Brandschutz

Beim Brandschutz ist ein Schott oder eine Abschottung eine brandschutzgerechte Versiegelung eines Durchbruches oder einer Fuge in einer Wand oder Decke, um die durch das Loch entstandene Minderung der Brandrate der Wand oder Decke wiederherzustellen. Die Versiegelung solcher Öffnungen ist Teil des Gewerkes "WKSB" (Wärme, Kälte, Schall, Brandschutz), also der Isolierer; siehe auch: Brandprüfung


siehe auch:

Brandklassen,
Brandrate
Brennbarkeit
Feuerwiderstand,
Normbrand
Oxidation
Wärmeausdehnung
Baustoff
Holz
Mauerwerk
Kalksandstein
Stahlträger
Torf


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