Feuerlöschdecke: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:InduktionsherdII.jpg|thumb|250px|[[Induktionskochfeld]] mit Kochgeschirr und einer griffbereiten [[Feuerlöschdecke]]]]
[[Datei:InduktionsherdII.jpg|thumb|250px|[[Induktionskochfeld]] mit Kochgeschirr und einer griffbereiten [[Feuerlöschdecke]]]]
[[Bild:Gloria Loeschdecke LD1 druckfähig.jpg|thumb|160 px|Löschdecke Fa. [[Gloria]]]]
Eine '''Feuerlöschdecke''' ist eine Decke aus flammhemmend behandelter Wolle, aus Glasfasergewebe oder aus [[Nomex]], früher vor allem aus [[Asbest]]. Nach DIN EN 1869 wird sie nur als '''Löschdecke''' bezeichnet. In der Praxis wird sie im Handel auch, wie man auf dem Foto sieht, als Feuerlöschdecke bezeichnet. Die DIN 14 155 ist für Löschdecken nicht mehr gültig.


Sie ist ein [[Kleinlöschgerät]] und wird hauptsächlich zum Ablöschen von [[Entstehungsbrand|Entstehungsbränden]] verwendet. Die Löschwirkung ist das '''Ersticken'''. Sofern schnell genug zur Hand, kann eine Löschdecke auch verwendet werden, um brennende Kleidung von Personen zu löschen.
Eine '''Löschdecke''' (auch Feuerlöschdecke) ist ein [[Kleinlöschgerät]] und wird hauptsächlich zum Ablöschen von [[Entstehungsbrand|Entstehungsbränden]] verwendet.


Hierbei sollte die Person möglichst von vorne angegangen werden (wenn nicht anders möglich auch von hinten), '''Die Löschdecke so dicht wie möglich um den Hals geschlungen werden''' um zu verhindern, dass ihr aufgrund der Kaminwirkung zwischen Körper/Kleidung und Löschdecke die Flammen zu sehr ins Gesicht schlagen. Anschließend wird die Person umgeworfen und die Flammen vom Gesicht weg ausgeklopft (so zumindest in der Theorie). Aufgrund dieser Vorgehensweise werden im Idealfall Löschdecken, die zur Personenlöschung vorgesehen sind (-> Chemielabors u.ä.) so zusammengelegt, dass außen die Grifftaschen sind. Drückt man mit diesen die Löschdecke zusammen, hält sie, unmittelbar vor der brennenden Person (bevor man sie umschlingt) breitet man diese aus und die Löschdecke fällt herunter. Der Sinn hierbei ist, dass einen die Löschdecke beim (nach)laufen hinter der (in Panik wegrennenden) Person nicht behindert.  
Die [[Brandbekämpfung|Hauptlöschwirkung]] einer Löschdecke, das Ersticken, entsteht durch die Trennung von [[Sauerstoff]] und brennbarem Stoff.
Löschdecken werden hergestellt aus flammhemmend behandelter Wolle, auch aus Glasfasergewebe oder [[Nomex]], früher vor allem aus [[Asbest]].


Nach neueren Erkenntnissen sind Löschdecken zum Löschen von [[Fettbrand|Fettbränden]]
geeignet. Dafür wurden sie in kleineren [[Küche]]n häufig vorgehalten.


Vermutlich können auch unter bestimmten Voraussetzungen in den Decken die heißen Fettdämpfe Kondensieren und sorgten dann für eine Entzündung der Decken ([[Dochteffekt]]). Bei diesen '''Versuchen''' wurde festgestellt, dass auch andere, in der Vergangenheit häufig für Fettbrände vorgeschlagene, Löschmittel, z.B. Pulver oder Kohlendioxid, nur bedingt oder gar nicht geeignet sind.
'''Eignung'''
 
Eine Löschdecke kann als [[Löschmittel]] bei Entstehungsbränden genutzt werden. Nach neueren Erkenntnissen (unter betrieblichen Bedingungen, wie in Restaurants, Bäckereien u. Ä. angesichts größerer Mengen Öl- und Speisefett z. B. in Fritteusen) sind Löschdecken zum Löschen von [[Fettbrand|Fettbränden]] – dafür wurden sie in der Vergangenheit in [[Küche]]n häufig vorgehalten – nur bedingt geeignet:
 
Die deutsche BGN (Berufsgenossenschaft Nahrung und Gaststätten) hat Versuche zum Löschen von Fettbränden durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass die Löschdecken ([[Wolle]], [[Baumwolle]], Glas-, Nomex- und Kevlargewebe) nur bedingt zum Löschen von Fettbränden geeignet sind, da sie bei zu hohem „Hitzepotential“ durchbrennen können.<br/>
Vermutlich kondensierten die heißen Fettdämpfe und sorgen so für eine Entzündung der Decken ([[Dochteffekt]]). Bei diesen Versuchen wurde ebenfalls festgestellt, dass auch andere, in der Vergangenheit häufig für Fettbrände vorgeschlagene, Löschmittel, z.&nbsp;B. Pulver oder Kohlendioxid, nur bedingt oder '''gar nicht geeignet''' sind.
 
'''Normung'''
 
{{Infobox EN
| Nation = DIN EN 1869:2001-01, OENORM EN 1869:1997-04-01, SN EN 1869:1997
| NR = EN 1869
| Bereich = Brandbekämpfung
| Regel = Löschdecken
| Beschreib =
| Jahr = 1997<ref>http://esearch.cen.eu/Details.aspx?id=4074069</ref>
| ISO =
}}
 
Während sie früher als Feuerlöschdecke bezeichnet wurde, ist die genormte deutschsprachige Bezeichnung nach der [[Europäische Norm|EN]] 1869 nur '''Löschdecke'''. In der Praxis wird die alte Bezeichnung aber oft weiterverwendet.
 
Die [[DIN-Norm|DIN]] 14155, nach der sie in [[Deutschland]] genormt war, ist für Löschdecken nicht mehr gültig. Dasselbe gilt für die [[ÖNORM]] F 1010, nach der sie in [[Österreich]] genormt war.
 
Für die Kennzeichnung eines Ortes an dem eine Löschdecke vorhanden ist, ist in Deutschland ein Symbol das nach ASR A1.3 und DIN EN ISO 7010 geregelt ist, vorgesehen. In Österreich gibt es dafür keinen Standard. Der Hinweis kann auch mit Texttafeln erfolgen.
 


Mehr zum Thema auch unter [[Fettbrand]].


Bestens geeignet sind die Decken wenn sie bei Arbeiten mit offener Flamme, (Schweißarbeiten) vorsorglich ausgebreitet werden, um Geräte und tieferliegende Gebäudeteile vor herabfallenden Funken und Schweißschlacke zu schützen.





Version vom 29. Mai 2016, 09:59 Uhr

Induktionskochfeld mit Kochgeschirr und einer griffbereiten Feuerlöschdecke

Eine Löschdecke (auch Feuerlöschdecke) ist ein Kleinlöschgerät und wird hauptsächlich zum Ablöschen von Entstehungsbränden verwendet.

Die Hauptlöschwirkung einer Löschdecke, das Ersticken, entsteht durch die Trennung von Sauerstoff und brennbarem Stoff. Löschdecken werden hergestellt aus flammhemmend behandelter Wolle, auch aus Glasfasergewebe oder Nomex, früher vor allem aus Asbest.


Eignung

Eine Löschdecke kann als Löschmittel bei Entstehungsbränden genutzt werden. Nach neueren Erkenntnissen (unter betrieblichen Bedingungen, wie in Restaurants, Bäckereien u. Ä. angesichts größerer Mengen Öl- und Speisefett z. B. in Fritteusen) sind Löschdecken zum Löschen von Fettbränden – dafür wurden sie in der Vergangenheit in Küchen häufig vorgehalten – nur bedingt geeignet:

Die deutsche BGN (Berufsgenossenschaft Nahrung und Gaststätten) hat Versuche zum Löschen von Fettbränden durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass die Löschdecken (Wolle, Baumwolle, Glas-, Nomex- und Kevlargewebe) nur bedingt zum Löschen von Fettbränden geeignet sind, da sie bei zu hohem „Hitzepotential“ durchbrennen können.
Vermutlich kondensierten die heißen Fettdämpfe und sorgen so für eine Entzündung der Decken (Dochteffekt). Bei diesen Versuchen wurde ebenfalls festgestellt, dass auch andere, in der Vergangenheit häufig für Fettbrände vorgeschlagene, Löschmittel, z. B. Pulver oder Kohlendioxid, nur bedingt oder gar nicht geeignet sind.

Normung

Vorlage:Infobox EN

Während sie früher als Feuerlöschdecke bezeichnet wurde, ist die genormte deutschsprachige Bezeichnung nach der EN 1869 nur Löschdecke. In der Praxis wird die alte Bezeichnung aber oft weiterverwendet.

Die DIN 14155, nach der sie in Deutschland genormt war, ist für Löschdecken nicht mehr gültig. Dasselbe gilt für die ÖNORM F 1010, nach der sie in Österreich genormt war.

Für die Kennzeichnung eines Ortes an dem eine Löschdecke vorhanden ist, ist in Deutschland ein Symbol das nach ASR A1.3 und DIN EN ISO 7010 geregelt ist, vorgesehen. In Österreich gibt es dafür keinen Standard. Der Hinweis kann auch mit Texttafeln erfolgen.



Siehe auch:

Fettbrand


Rückruf: Gloria ruft Feuer-Löschdecken der Marken PROTEX und GLORIA zurück. Sep. 2015
Die GLORIA GmbH (Teil des Technologiekonzerns UTC) ruft aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes die nachstehend abgebildeten Löschdecken der Marken PROTEX und GLORIA zurück, die seit 2005 über verschiedene Handelsunternehmen in den Verkehr gebracht wurden.



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