Ein Holzkohlegrill, ein Heizpilz und eine Feuerschale haben Gemeinsamkeiten

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Ein Holzkohlegrill, ein Heizpilz und eine Feuerschale haben Gemeinsamkeiten

auch wenn die Heizung ausfällt, Grillen in oder an einer Wohnung beinhaltet Lebensgefahr. Kohlenmonoxid ist geruch- und geschmacklos, aber tödlich.
Foto: Rainer Schwarz
Ein Heizpilz wird mit Campinggas betrieben. Die gewerbliche Nutzung wie eine Nutzung in Innenräumen ist untersagt
Foto: R. Kissenbeck
wichtiger wie das Verbrennungsdreieck,
ist die Erweiterung zur Kohlenmonoxidraute
erstellt: Rainer Schwarz
Foto: Rainer Schwarz
Laborversuch des IFS: nach dem Überhitzen im Mikrowellengerät geriet das Körnerkissen in Brand.
Lesen sie die Bedienungsanleitung.
Foto: IFS - Kiel
hier eine Video Zusammenfassung


Wenn man sich Feuer ins Haus holt, also einen Holzkohlegrill, einen Heizpilz, eine Feuerschale oder ein Teelicht, handelt es immer um eine offene Flamme.

Bereits vor mehreren Hunderttausend Jahren erkannte der Mensch die Nützlichkeit des Feuers, ohne sich dabei der Gefahren bewusst zu sein, die von einem Feuer bzw. einer Verbrennung ausgehen.

Vor vielen hundert Jahren erkannte man dann, dass Rauch von einem Feuer in einem Zelt oder Gebäude herausgeleitet werden muss, allein um besser atmen zu können. Eine frühe Funktion eines Fensters war, den Rauch des Feuers, das im Inneren des Raumes entfacht wurde, nach außen abzuführen.

Erst später wurde ein Herd mit einem Rauchrohr entwickelt, da man erkannte, dass der Rauch gefährlich ist.


Schadstoffe im Brandrauch

Schadstoffe im Brandrauch sind neben Ruß und Aschepartikeln natürlich extrem toxische Gase, wie u. a. das geruch- und geschmacklose, aber lebensbedrohliche Kohlenmonoxid.
Dabei ist es grundlegend egal, ob Festbrennstoffe wie Holz und Kohle oder flüssige Brennstoffe wie Öl oder Gas verbrannt werden.
Bei der Verbrennung von Holz, genauer der Vergasung von Holz werden Kohlenstoffe in Form von Kohlenstoffmonoxid und Kohlenstoffdioxid freigesetzt.
Holz hat aber auch Bestandteile, die nicht gänzlich verbrennen. Es bleiben Anteile an (Holzkohle) Asche zurück.


Holzkohlegrill

Ein Grillgerät wird meist mit Holzkohle betrieben. Das Wort „Holzkohle“ ist selbsterklärend, es besteht aus verkohltem Holz. Aufgrund der beim Grillen freiwerden Schadstoffe wie polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe, kurz PAK genannt, wie auch Feinstaub, Kohlenstoffmonoxid (CO2) ist ein Betrieb eines Holzkohlegrills (auch eines Gasgrills] in geschlossenen Räumen lebensgefährlich.


Heizpilze

Im Sicherheitsdatenblatt von Campinggas ist erkennbar, dass es zum Kochen, zum Heizen und zur Beleuchtung genutzt werden kann. Da Campinggas (Butan und Propangas) schwerer als Luft ist, sammelt es sich am Boden, was bedeutet, dass es nicht in Kellerräumen gelagert werden darf. Bei der Verbrennung entstehen Kohlendioxid, Hydroxydradikale, Ozon und Nitratradikale. Wichtig ist auch hier ein Blick in die Bedienungsanleitung des Gerätes. Oft ist deutlich vermerkt, dass es nicht in geschlossenen Räumen genutzt werden darf (oder es muss ein bestimmtes Raumvolumen gegeben sein).
Heizpilze werden mit Campinggas betrieben. Bereits auf der Außenseite wird darauf hingewiesen, dass ein Heizpilz nicht in Innenräumen genutzt werden darf. Das Gerät verbrennt Campinggas, es entsteht also Kohlenmonoxid.
Leider werden diese Gerät genutzt, ohne dass auf den ausreichenden Sicherheitsabstand geachtet wird, so dass solche Geräte sogar schon Zelte oder Terrassendächer in Brand gesetzt haben.


Flammenschale

Es gibt schöne große Flammenschalen (auch Feuerschalen). Ein Feuer in diesen eisernen Schalen sieht immer wieder gut aus. Natürlich entsteht auch hier bei der Verbrennung von Holz Kohlenmonoxid. Eine weitere Gefahr besteht darin, dass auf den Untergrund und Wind geachtet werden sollte. Es kann dann auch mal eine trockene Rasenfläche in Brand geraten. Einige betreiben Feuerschalen auf hölzernen Terrassen.


Kerze

Bienenwachs, Stearin oder Paraffin (Nebenprodukt des Erdöls), sind die Grundstoffe, aus denen (normalerweise) eine Kerze hergestellt wird.
Manche beinhalten aber auch Benzol und Toluol.
Eine Kerze, zur Verdeutlichung eine offene Flamme, verbraucht Sauerstoff. Brennende Kerzen erhöhen den Anteil an Feinstaub.
Stellen sie Kerzen nicht in Zugluft, sie flackert dadurch, brennt also schlechter oder schneller ab. Halten sie den Docht kurz. Bei einem langen Docht wächst auch die Flamme und so wächst der Anteil an Rußpartikeln. Manche Dochte werden mit Bleizusätzen hergestellt. Dadurch wird der Docht stabiler und brennt länger, ist aber umweltschädlicher. Seit einiger Zeit gibt es Kerzen mit einem nach unten verkürzten Docht, so dass die Kerze nicht bis nach unten abbrennt.
Achten sie auf einen ausreichenden Sicherheitsabstand von Kerzen und Teelichtern untereinander und zu brennbaren Einrichtungsgegenständen. Zwischen den Kerzen sollte ein Mindestabstand von 10 Zentimeter betragen. Somit hat jede Kerze ausreichend Sauerstoff und produziert damit auch weniger Rauch bzw. Schadstoffe.


Teelichter und Teelichtofen

Die Herstellung einer Kerze oder eines Teelichtes unterscheiden sich kaum. Umweltschädlicher sind Teelichter, da diese außerdem noch über Teelichtschälchen aus Aluminium oder Plastik verfügen. Bei der Verbrennung von Paraffin können u. U. giftige Gase entstehen. Ein Teelicht ist also wahrlich nicht nur umweltschädlich, sondern auch brandgefährlich. In einem Teelichtofen summiert sich die Gefahr. Nicht alle neuen Produkte auf dem Markt sind geprüft, durchdacht oder sicher.
Alle der vorgenannten Geräte haben etwas gemeinsam.
Alle produzieren während der Verbrennung neben Kohlenmonoxid etliche andere Schadstoffe. Teelichter, insbesondere ein sogenannter Teelichtofen ist nicht nur gefährlich, sondern extrem umweltschädlich.


Heizlüfter und Föhn

Ein Heizlüfter ist, wie das Wort sagt, zum Heizen da. Stellt man diesen auf eine recht hohe Heizstufe ein, so heizt der Heizofen sehr stark.
Halten sie dabei einen Sicherheitsabstand nicht ein, können sogar Möbel in Brand geraten.
In einem Friseurgeschäft geriet das gesamte Geschäft in Brand, da der Föhn direkt auf Handtücher gerichtet war. Der Schiebeschalter ließ sich nicht auf „Aus“ arretieren. Ebenso sollte man ein Heizdecke im Bett nicht zu lange vorheizen. Durch das Zusammenlegen der Bettdecke kann es schonmal zu einem Knick des Heizdrahtes und damit zu einem Kurzschluss kommen. Ein Bett kann dann schon mal brennen.
Nutzen sie ein Notstromaggregat denken sie dadran, dass auch bei diesem Aggregat (Verbrennungsmotor) Kohlenmonoxid austritt.


Körnerkissen

Die Beschreibung auf einem Körnerkissen sollte unbedingt gelesen werden. Selten ist der Inhalt bekannt bzw. die Dauer, wie es zu erhitzen ist. Lässt man es zu lange in der Mikrowelle, wird es zu stark erhitzt. So manches Schlafzimmer ist deshalb ein Raub der Flammen geworden. Legt man das Körnerkissen auf einen Heizkörper ist das ungefährlicher.


Möchte man es auf einem Sofa unter einer Decke oder im Bett warm haben, kann man auf die alte, aber bewährte Wärmflasche zurückgreifen.


Wenn sie sich nicht sicher sind, fragen sie auch ihren Schornsteinfeger bevor sie über die vorgenanten lebensgefährlichen "alternativen Heizmöglichkeiten" nachdenken, denn er ist Fachmann für Flammen und den damit verbundenen Brandfolgeprodukten.

Sicherheit

Es gibt sehr gute, täuschend echt aussehende LED Kerzen.

Rauchmelder und Kohlenmonoxid-Melder können zwar keinen Brand vermeiden,

aber diese Geräte melden einen Brand bzw. austretendes Kohlenmonoxid.


Versicherungen können einen evtl. Schaden ausgleichen, von einer Privathaftpflichtversicherung bis zur Hausrat- oder Gebäudeversicherung oder einer Teilkaskoversicherung.
Um dabei Probleme zu ersparen, sollten sie darauf achten, dass ein

- Unterversicherungsverzicht im Vertrag aufgenommen wurde, wie auch
- grobe Fahrlässigkeit mit abgedeckt ist.



Eine sichere Zeit wünscht das Team von

www.brand-feuer.de



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siehe auch:

Brandentstehungsbilder
Dokumentationsbogen Brandeinsatz
Kriminalprävention
Spurenschonende Brandbekämpfung