Heizwert: Unterschied zwischen den Versionen

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|Name= Heizwert
Der '''Heizwert''' H<sub>i</sub> (früher unterer Heizwert H<sub>u</sub>) ist die bei einer [[Verbrennung (Chemie)|Verbrennung]] maximal nutzbare [[Wärmemenge]], bei der es ''nicht'' zu einer [[Kondensation]] des im [[Abgas]] enthaltenen [[Wasserdampf]]es kommt, bezogen auf die Menge des eingesetzten [[Brennstoff]]s (in Unterscheidung zum ''[[Brennwert]]'', welcher deshalb größer als der Heizwert ist). Der Heizwert wird umgangssprachlich unpräzise „Energiegehalt“ oder „Energiewert“ genannt.
|Größenart= [[spezifische Energie]]<sup><small>&nbsp;(2)</small></sup> <br />[[Energiedichte]]<sup><small>&nbsp;(3)</small></sup>
|Formelzeichen= <math>H_\mathrm{i}</math><sup><small>&nbsp;(1)</small></sup>
|Dim=
|AbgeleitetVon=
|SI= J·kg<sup>−1</sup><sup><small>&nbsp;(2)</small></sup><br />J·m<sup>−3</sup><sup><small>&nbsp;(3)</small></sup>
|SI-Dimension= L<sup>2</sup>T<sup>−2</sup><sup><small>&nbsp;(2)</small></sup><br /> M&nbsp;L<sup>−1</sup>T<sup>−2</sup><sup><small>&nbsp;(3)</small></sup>
|cgs=
|cgs-Dimension=
|esE=
|esE-Dimension=
|emE=
|emE-Dimension=
|Planck=
|Planck-Dimension=
|Astro=
|Astro-Dimension=
|Anglo=
|Anglo-Dimension=
|Anmerkungen= (1) EN 437 ersetzt ''H''<sub>u</sub><br /> (2) Feststoffe; (3) Schüttgut, Flüssigkeiten (je Liter), Gase (i.N.)
|SieheAuch= [[Brennwert]], [[Verbrennungsenthalpie]]
}}


Der '''Heizwert''' '''''H''<sub>i</sub>''', die '''Verbrennungswärme''' (veraltet ''unterer Heizwert'' ''H''<sub>u</sub>)  eines [[Gas]]es ist die Wärme, die bei vollständiger Verbrennung eines Kubikmeters Gas - gerechnet im Normzustand - frei wird, wenn die Anfangs- und Endprodukte eine Temperatur von 25 °C haben und das bei der Verbrennung entstandene Wasser dampfförmig vorliegt.
Der Heizwert ist also das Maß für die spezifisch je Bemessungseinheit nutzbare [[Wärmemenge]] ohne Kondensationswärme. Der Heizwert sagt nichts aus über die [[Verbrennungsgeschwindigkeit]]. So beträgt der Heizwert des Sprengstoffs [[Trinitrotoluol|TNT]] nur ein Viertel des Wertes von Holz.


Der ''Heizwert'' (umgangssprachlich unpräzise „Energiegehalt“ oder „Energiewert“ genannt) ist die bei einer [[Verbrennung (Chemie)|Verbrennung]] maximal nutzbare [[Wärmemenge]], bei der es ''nicht'' zu einer [[Kondensation]] des im [[Abgas]] enthaltenen [[Wasserdampf]]es kommt, bezogen auf die Menge des eingesetzten [[Brennstoff]]s (in Unterscheidung zum ''[[Brennwert]]'').
== Die physikalische Größe ==
Angegeben wird der Heizwert als ''massenbezogener Heizwert'' z.&nbsp;B. in Kilo[[joule]] pro [[Kilogramm]] in kJ/kg, Gramm oder Tonne. Mit Hilfe der [[Spezifische Dichte|Dichte]] des Brennstoffs kann der massenbezogene Heizwert auch in einen ''volumenbezogenen Heizwert'' umgewandelt werden, also z.&nbsp;B. je [[Liter]] in kJ/l oder auch je [[Kubikmeter]] in kJ/m³. Üblich sind in der [[Haustechnik]] auch Angaben in [[Kilowattstunde|kWh]], für Heizöl also in kWh/l oder für Gas in kWh/m³.


Der Heizwert ist also das Maß für die spezifisch je Bemessungseinheit nutzbare [[Energie]]. Der Heizwert sagt nichts aus über die [[Verbrennungsgeschwindigkeit]]. So beträgt der Heizwert des Sprengstoffs [[Trinitrotoluol|TNT]] nur ¼ des Wertes von Holz.
Das [[Formelzeichen]] für den Heizwert ist ''H<sub>i</sub>''. Das «i» steht dabei für [[Latein|lat.]] ''inferior'' („unterer“). ''H<sub>u</sub>'' wie auch kJ/m<sub>N</sub>³ mit indizierter Maßeinheit für das Normalvolumen bei Gasen sind nicht mehr normgerecht.


==Technisch/kaufmännische Vereinfachung==
In Deutschland wird technisch und kaufmännisch der Heizwert häufig in [[Steinkohleeinheit]]en und international über die dimensionslose ''[[Öleinheit]]'' (ÖE) angegeben. In Tabellenwerken werden auch andere masse- und volumenbezogene Vergleichseinheiten benutzt: ''Kilogramm Öleinheiten'' (kgÖE), ''Tonnen Öleinheiten'' (tÖE), ''Kubikmeter Öleinheiten'' (m³ÖE) und ''[[Gallone#US-Amerikanisches_Ma.C3.9Fsystem|flüssige US-Gallone]] Öleinheiten'' (US.liq.gal.ÖE).


'''Die physikalische Größe'''
== Heizwert und Brennwert ==
 
Zur Bestimmung der ''Verbrennungswärme'' wird ein Stoff unter Sauerstoffüberschuss in einem [[Kalorimeter]] verbrannt. Dabei entstehen als Verbrennungsprodukte gasförmiges Kohlendioxid und Wasser als Kondensat. Diese Werte werden standardmäßig in Tabellenwerken auf 25&nbsp;°C bezogen.
Angegeben wird der Heizwert als ''massenbezogener Heizwert'' z.&nbsp;B. in Kilo[[joule]] pro [[Kilogramm]] in kJ/kg, Gramm oder Tonne. Mit Hilfe der [[Spezifische Dichte|Dichte]] des Brennstoffs kann der massenbezogene Heizwert auch in einen ''volumenbezogenen Heizwert'' umgewandelt werden, also z.&nbsp;B.je [[Liter]] in kJ/l oder auch je [[Kubikmeter]] in kJ/m³. Üblich sind in der [[Haustechnik]] auch Angaben in [[Kilowattstunde|kWh]], für Heizöl also in kWh/l oder für Gas in kWh/m³. <br />
Verglichen wird der Heizwert über das ''[[Öläquivalent]]'' in kg/l OE für Festbrennstoffe und l/l OE für alle Brennstoffe.
 
Das [[Formelzeichen]] für den Heizwert ist ''H<sub>i</sub>''. Das «i» steht dabei für [[Latein|lat.]] ''inferior'' „unterer“. ''H<sub>u</sub>'' wie auch kJ/m<sub>N</sub>³ mit indizierter Maßeinheit für das Normalvolumen bei Gasen sind nicht mehr normgerecht.
 
 
'''Heizwert und Brennwert'''
 
Bei der Messung der ''Verbrennungswärme'' wird ein Stoff unter Sauerstoffüberdruck verbrannt. Dabei entstehen als Verbrennungsprodukte gasförmiges Kohlendioxid und Wasser als Kondensat. Diese Werte werden üblicherweise in Tabellenwerken auf 25&nbsp;°C bezogen.
*Der ''Heizwert'' eines Stoffes kann nicht direkt experimentell ermittelt werden. Der Heizwert bezieht sich auf eine Verbrennung, bei der nur gasförmige Verbrennungsprodukte entstehen. Zur Berechnung wird daher vom Brennwert die Verdampfungsenthalpie des Wassers abgezogen. Daher liegen die Heizwerte üblicher Brennstoffe ca. 10 % unter ihren Brennwerten.
*Der ''Heizwert'' eines Stoffes kann nicht direkt experimentell ermittelt werden. Der Heizwert bezieht sich auf eine Verbrennung, bei der nur gasförmige Verbrennungsprodukte entstehen. Zur Berechnung wird daher vom Brennwert die Verdampfungsenthalpie des Wassers abgezogen. Daher liegen die Heizwerte üblicher Brennstoffe ca. 10 % unter ihren Brennwerten.
*Der ''[[Brennwert]]'' ist identisch mit der ''[[Standardverbrennungsenthalpie]]'' Δ<sub>V</sub>''H''° der allgemeinen Thermodynamik. Heiztechnisch gesprochen heißt das, dass der Wassergehalt  bei dieser Berechnung nicht dampfförmig sondern vor und nach der Verbrennung in flüssiger Form vorliegt. Darum ist für Heizzwecke der Brennwert der bessere Kennwert, weil dabei der Wasserdampf im allgemeinen aus der Anlage entweicht, und die Energie, die nötig wäre, ihn zu verdampfen, verloren ist. Darauf bezieht sich auch der Ausdruck ''[[Brennwerttechnik]]'' für Heizanlagen: Hierbei wird auch die im Wasserdampf „verschwendete“ Energie zur Wärmeproduktion genutzt.
*Der ''[[Brennwert]]'' ist identisch mit der ''[[Standardverbrennungsenthalpie]]'' Δ<sub>V</sub>''H''° der allgemeinen Thermodynamik. Heiztechnisch gesprochen heißt das, dass der Wassergehalt  bei dieser Berechnung nicht dampfförmig, sondern vor und nach der Verbrennung in flüssiger Form vorliegt. Darauf bezieht sich auch der Ausdruck ''[[Brennwerttechnik]]'' für Heizanlagen: Hierbei wird auch die im Wasserdampf „verschwendete“ Energie zur Wärmeproduktion genutzt. Für Heizzwecke ist der Brennwert der bessere Kennwert, weil bei Anwendung des Heizwertes physikalisch unsinnige Nutzungsgrade über 100 Prozent entstehen.


:Beispiel: Die Verdampfungsenthalpie von Wasser beträgt z.&nbsp;B. 45,1&nbsp;kJ/mol (0&nbsp;°C), 44,0&nbsp;kJ/mol (25&nbsp;°C) oder 40,7&nbsp;kJ/mol bei 100&nbsp;°C (s.a. [[Verdampfungswärme]]).
:Beispiel: Die Verdampfungsenthalpie von Wasser beträgt z.&nbsp;B. 45,1&nbsp;kJ/mol (0&nbsp;°C), 44,0&nbsp;kJ/mol (25&nbsp;°C) oder 40,7&nbsp;kJ/mol bei 100&nbsp;°C (siehe auch [[Verdampfungswärme]]).


Bei [[gasförmig]]en Stoffen bezieht man den Heizwert auf das Volumen bei 101,325&nbsp;kPa und 0&nbsp;°C ([[Normbedingungen]]). Die Angabe erfolgt dann in Kilojoule pro [[Normkubikmeter]] als kJ/m³ i.N., wobei das «i.N.» „in Normbedingung“ heißt. Der Brennwert ist bei gasförmigen Brennstoffen höher als bei anderen Stoffen, da hier im Gegensatz zu Heizöl oder sogar Holz (nur 4&nbsp;%), der [[Wasserstoff]]gehalt sehr hoch ist.  
Bei [[gasförmig]]en Stoffen bezieht man den Heizwert auf das Volumen bei 101,325&nbsp;kPa und 0&nbsp;°C ([[Normbedingungen]]). Die Angabe erfolgt dann in Kilojoule pro [[Normkubikmeter]] als kJ/m³ i.N., wobei das «i.N.» „in Normbedingung“ heißt. Die Differenz zwischen Heizwert und Brennwert ist bei gasförmigen Brennstoffen höher als bei anderen Stoffen, da hier im Gegensatz zu Heizöl oder sogar Holz (nur 4&nbsp;%), der [[Wasserstoff]]gehalt sehr hoch ist.  


Der Brennwert wird auch bei der Abrechnung von Heizenergie berücksichtigt. Er wird von Energieversorgern jedoch auf 0&nbsp;°C bezogen. Dann ist der Brennwert der Gase wegen der höherer Gasdichten (also höherer ''[[Energiedichte]]'') noch einmal ca. 10&nbsp;% höher.
Der Brennwert wird auch bei der Abrechnung von Heizenergie berücksichtigt. Er wird von Energieversorgern jedoch auf 0&nbsp;°C bezogen. Dann ist der Brennwert der Gase wegen der höheren Gasdichte (also höheren ''[[Energiedichte]]'') noch einmal ca. 10&nbsp;% höher.


: Beispiel: Brennwert Methan CH<sub>4</sub>
: Beispiel: Brennwert Methan CH<sub>4</sub>
* 55,5 MJ/kg bei 25&nbsp;°C – 55,6 MJ/kg bei 0&nbsp;°C (auf Masse bezogen)  
* 50,0 MJ/kg bei 25&nbsp;°C – 55,5 MJ/kg bei 0&nbsp;°C (auf Masse bezogen)  
* 36,3 MJ/m³ bei 25&nbsp;°C – 39,9 MJ/m³ bei 0&nbsp;°C (auf Volumen bezogen)
* 36,3 MJ/m³ bei 25&nbsp;°C – 39,9 MJ/m³ bei 0&nbsp;°C (auf Volumen bezogen)


 
== Berechnung von Heizwert und Brennwert ==
'''Berechnung''' von Heizwert und Brennwert
Gebräuchliche Brennstoffe wie Erdöl oder Kohle sind Gemische aus Stoffen, deren elementare Zusammensetzung meist aus Analysen bekannt ist. Mit [[Näherungsformel]]n kann der Heizwert solcher Stoffgemische für technische Anwendungen hinreichend genau aus der Zusammensetzung berechnet werden. <ref>Dubbel: Taschenbuch für den Maschinenbau, 14. Auflage, Springer Verlag, Berlin Heidelberg New York 1981, ISBN 3-540-09422-9</ref>
 
<ref>''Boie, W:'' Vom Brennstoff zum Rauchgas. Feuerungstechnisches Rechnen mit Brennstoffgrössen und seine Vereinfachung mit Mitteln der Statistik. Teubner Verlag, Stuttgart 1957</ref>
{{Belege fehlen}}
Gebräuchliche Brennstoffe wie Erdöl oder Kohle sind Gemische aus Stoffen, deren elementare Zusammensetzung meist aus Analysen bekannt ist. Mit folgenden Näherungsformeln kann der Heizwert solcher Stoffgemische aus der Zusammensetzung berechnet werden.


Weiterhin existiert noch eine Heizwertbestimmung nach [[Heizwert (Dulong)|Dulong]].
Weiterhin existiert noch eine Heizwertbestimmung nach [[Heizwert (Dulong)|Dulong]].


=== Feste und flüssige Brennstoffe ===


'''Feste und flüssige Brennstoffe'''
Bei festen und flüssigen Brennstoffen gehen die Formeln auf die üblichen Anteile [[brennbarer Stoff]]e ein, die Formel für den Brennwert berücksichtigt nur den Wasserstoff, die des Heizwerts auch den Wasseranteil. Dabei sind <math> m(\mathrm{C}), m(\mathrm{H}), m(\mathrm{N}), m(\mathrm{S}), m(\mathrm{O}), m(\mathrm{H_2O})</math> die durch 100 dividierten prozentualen Massenanteile von Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Schwefel, Sauerstoff und Wasser.
 
Bei festen und flüssigen Brennstoffen gehen die Formeln auf die üblichen Anteile [[Brennbarer Stoff|brennbarer Stoffe]] ein, die Formel für den Brennwert berücksichtigt nur den Wasserstoff, die des Heizwerts auch den Wasseranteil. Dabei sind <math> m(\mathrm{C}), m(\mathrm{H}), m(\mathrm{N}), m(\mathrm{S}), m(\mathrm{O}), m(\mathrm{H_2O})</math> die durch 100 dividierten prozentualen Massenanteile von Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Schwefel, Sauerstoff und Wasser.
 


''Brennwert:''
''Brennwert:''
:<math>\begin{align} H_s & = (34{,}0 \cdot m(\mathrm{C}) + 124{,}3 \cdot m(\mathrm{H}) + 6{,}3 \cdot m(\mathrm{N}) + \\ & 19{,}1 \cdot m(\mathrm{S}) - 9{,}8 \cdot m(\mathrm{O}))\,\mathrm{MJ/kg} \end{align}</math>
:<math>\begin{align} H_s & = (34{,}0 \cdot m(\mathrm{C}) + 124{,}3 \cdot m(\mathrm{H}) + 6{,}3 \cdot m(\mathrm{N}) + \\ & 19{,}1 \cdot m(\mathrm{S}) - 9{,}8 \cdot m(\mathrm{O}))\,\mathrm{MJ/kg} \end{align}</math>


''Heizwert:''
''Heizwert:''
:<math>\begin{align} H_i & = (34{,}0 \cdot m(\mathrm{C}) + 101{,}6 \cdot m(\mathrm{H}) + 6{,}3 \cdot m(\mathrm{N}) + 19{,}1 \cdot m(\mathrm{S}) \\ &  - 9{,}8 \cdot m(\mathrm{O})- 2{,}5 \cdot m(\mathrm{H_2O}))\,\mathrm{MJ/kg} \end{align}</math>
:<math>\begin{align} H_i & = (34{,}0 \cdot m(\mathrm{C}) + 101{,}6 \cdot m(\mathrm{H}) + 6{,}3 \cdot m(\mathrm{N}) + 19{,}1 \cdot m(\mathrm{S}) \\ &  - 9{,}8 \cdot m(\mathrm{O})- 2{,}5 \cdot m(\mathrm{H_2O}))\,\mathrm{MJ/kg} \end{align}</math>


 
=== Gasgemische ===
'''Gasgemische'''
 
Bei Gasgemischen geht die Berechnung auf Wasserstoffgas und die wichtigsten [[Kohlenwasserstoff]]e ein. Die <math> n(\mathrm{CO}) </math> usw. sind die [[Molenbruch|Molenbrüche]] der Komponenten mit den in Klammern angegebenen Summenformeln.
Bei Gasgemischen geht die Berechnung auf Wasserstoffgas und die wichtigsten [[Kohlenwasserstoff]]e ein. Die <math> n(\mathrm{CO}) </math> usw. sind die [[Molenbruch|Molenbrüche]] der Komponenten mit den in Klammern angegebenen Summenformeln.


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:<math>\begin{align} H_i & = (282{,}98\cdot n(\mathrm{CO}) + 241{,}81\cdot n(\mathrm{H_2}) + 802{,}60 \cdot n(\mathrm{CH_4}) \\ & + 1323{,}15 \cdot n(\mathrm{C_2H_4}) + 1428{,}64 \cdot n(\mathrm{C_2H_6}) + 1925{,}97 \cdot n(\mathrm{C_3H_6}) +  \\ & 2043{,}11 \cdot n(\mathrm{C_3H_8}) + 2657{,}32 \cdot n(\mathrm{C_4H_{10}}))\,\mathrm{kJ/mol} \end{align}</math>
:<math>\begin{align} H_i & = (282{,}98\cdot n(\mathrm{CO}) + 241{,}81\cdot n(\mathrm{H_2}) + 802{,}60 \cdot n(\mathrm{CH_4}) \\ & + 1323{,}15 \cdot n(\mathrm{C_2H_4}) + 1428{,}64 \cdot n(\mathrm{C_2H_6}) + 1925{,}97 \cdot n(\mathrm{C_3H_6}) +  \\ & 2043{,}11 \cdot n(\mathrm{C_3H_8}) + 2657{,}32 \cdot n(\mathrm{C_4H_{10}}))\,\mathrm{kJ/mol} \end{align}</math>


== Heizwert und Verbrennungstemperatur ==
Die Verbrennungstemperatur ist abhängig vom Brennwert einerseits und von der Wärmekapazität sowohl der Ausgangsstoffe als auch der Endprodukte der Verbrennungsreaktion andererseits. Sie wird berechnet nach der Energie-Bilanz-Formel:


'''Heizwert und Verbrennungstemperatur'''
:Ausgangs-Temperatur × Wärmekapazität der Ausgangsstoffe + Brennwert = End- oder Verbrennungstemperatur × Wärmekapazität der Endprodukte.<!-- das sparen wir uns mit TeX, ä's, aber insbesondere der bindestrich fuxen..-->  
 
Die [[Verbrennungstemperatur]] ist abhängig vom Brennwert einerseits und von der Wärmekapazität sowohl der Ausgangsstoffe als auch der Endprodukte der Verbrennungsreaktion, nach der Energie-Bilanz-Formel:
 
:Ausgangs-Temperatur × Wärmekapazität der Ausgangsstoffe + Brennwert = End-(oder Verbrennungs-)Temperatur × Wärmekapazität der Endprodukte.<!-- das sparen wir uns mit TeX, ä's, aber insbesondere der bindestrich fuxen..-->  


Dabei wird die Wärmeabgabe an die Umgebung vernachlässigt ([[Adiabatische Zustandsänderung|adiabate]] Betrachtung).
Dabei wird die Wärmeabgabe an die Umgebung vernachlässigt ([[Adiabatische Zustandsänderung|adiabate]] Betrachtung).
Unbeteiligte, aber anwesende Stoffe sind unbedingt mit zu berücksichtigen:
Unbeteiligte, aber anwesende Stoffe sind unbedingt mit zu berücksichtigen:
Es ist beispielsweise ein Unterschied, ob [[Magnesium]] in [[Luft]] verbrennt, wobei Brenntemperaturen von rund 2.000&nbsp;°C erreicht werden, oder in reinem [[Sauerstoff]]. Bei einer Verbrennung in reinem Sauerstoff müssen keine unbeteiligten Stoffe, wie zum Beispiel [[Stickstoff]], miterhitzt werden.
Es ist beispielsweise ein Unterschied, ob [[Magnesium]] in [[Luft]] verbrennt, wobei Brenntemperaturen von rund 2.000&nbsp;°C erreicht werden, oder in reinem [[Sauerstoff]]. Bei einer Verbrennung in reinem Sauerstoff müssen keine unbeteiligten Stoffe, wie zum Beispiel [[Stickstoff]], mit erhitzt werden.


<!--Hier gehört noch ein mit genauen Stoffwerten gerechnetes Beispiel hin!-->Aus dem selben Grund verwendet man zum [[Autogenschweißen]] [[Acetylen]] und reinen Sauerstoff, weil sonst nicht Temperaturen von etwa 3.000&nbsp;°C erreicht werden könnten.
<!--Hier gehört noch ein mit genauen Stoffwerten gerechnetes Beispiel hin!-->Aus demselben Grund verwendet man zum [[Autogenschweißen]] [[Acetylen]] und reinen Sauerstoff, weil sonst nicht Temperaturen von etwa 3.000&nbsp;°C erreicht werden könnten.


Meist ist eine adiabatische Betrachtung ungeeignet, die die  
Meist ist eine adiabatische Betrachtung ungeeignet, die die  
[[Kinetik (Chemie)|Reaktionsgeschwindigkeit]] unberücksichtig lässt. So verbrennt ein Holzblock nur an der Oberfläche und die Wärme wird über die Zeit an die Umgebung abgeben. Hingegen reagiert Holzmehl mit Luft explosionsartig ([[Staubexplosion]]).
[[Kinetik (Chemie)|Reaktionsgeschwindigkeit]] unberücksichtigt lässt. So verbrennt ein Holzblock nur an der Oberfläche und die Wärme wird über die Zeit an die Umgebung abgegeben. Hingegen reagiert Holzmehl mit Luft explosionsartig ([[Staubexplosion]]).
 
 
'''Heizwert und Nennwärmebelastung / Kesselwirkungsgrad'''


== Heizwert und Nennwärmebelastung / Kesselwirkungsgrad ==
Der Heizwert der einem [[Wärmeerzeuger]] zugeführten Menge Brennstoffes in kW (kJ/s) ist dessen ''[[Wärmebelastung]]''.  
Der Heizwert der einem [[Wärmeerzeuger]] zugeführten Menge Brennstoffes in kW (kJ/s) ist dessen ''[[Wärmebelastung]]''.  
* Die ''größte Wärmebelastung'', auf die ein Wärmeerzeuger eingestellt werden darf, und die nicht überschritten werden darf, wird auf dem [[Typenschild]] angegeben.  
* Die ''größte Wärmebelastung'', auf die ein Wärmeerzeuger eingestellt und die nicht überschritten werden darf, wird auf dem [[Typenschild]] angegeben.  
*Ebenso die ''kleinste Wärmebelastung'', die Brennstoffmenge, die entsprechend ihrem Heizwert mindestens zugeführt werden muss und nicht unterschritten werden darf.  
*Ebenso die ''kleinste Wärmebelastung'', also die Brennstoffmenge, die entsprechend ihrem Heizwert mindestens zugeführt werden muss und nicht unterschritten werden darf.  
*Die ''Nennwärmebelastung'' liegt dazwischen und ist die bei einer Messung im konstanten Dauerbetrieb mit [[Nennwärmeleistung]] zugeführte Brennstoffmenge.  
*Die ''Nennwärmebelastung'' liegt dazwischen und ist die bei einer Messung im konstanten Dauerbetrieb mit [[Nennwärmeleistung]] zugeführte Brennstoffmenge.  
*Aus dem Verhältnis von Nennwärmeleistung in Prozent von der Nennwärmebelastung ergibt sich der [[Kesselwirkungsgrad]] <math>\eta_K</math>in %
*Das Verhältnis von Nennwärmeleistung zur Nennwärmebelastung ist der [[Kesselwirkungsgrad]] <math>\eta_K</math> .
 
 
'''Tabellen'''


== Tabellen ==
{{Belege fehlen}}
1&nbsp;MJ/kg = 1000&nbsp;kJ/kg; 1&nbsp;MJ = 0,27778&nbsp;[[Energie|kWh]]
1&nbsp;MJ/kg = 1000&nbsp;kJ/kg; 1&nbsp;MJ = 0,27778&nbsp;[[Energie|kWh]]
bzw. 1kWh = 3,6MJ
bzw. 1kWh = 3,6MJ


=== Feste Brennstoffe ===
=== Feste Brennstoffe ===
{| border="1" class="prettytable"  
{| class="wikitable sortable" style="text-align:center"
|- class="hintergrundfarbe5"  
!Brennstoff
!Brennstoff
!Brennwert (in MJ/kg)
!Brennwert (in MJ/kg)
!Heizwert I (in MJ/kg)
!Heizwert (in MJ/kg)
!Heizwert II (in kWh/kg)
!Heizwert (in kWh/kg)
|-
|-
|waldfrisches [[Brennholz|Holz]]
|waldfrisches [[Brennholz|Holz]]
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|6,8
|6,8
|1,9
|1,9
|-
|[[Hausmüll]]
|*
|9-11
|2,5-3
|-
|-
|lufttrockenes [[Brennholz|Holz]]
|lufttrockenes [[Brennholz|Holz]]
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|*
|*
|17
|17
|4,8 <ref>http://energieberatung.ibs-hlk.de/plangetrei_dat.htm</ref>
|4,8 <ref>[http://energieberatung.ibs-hlk.de/plangetrei_dat.htm Brennstoffdaten und Infos für Getreidekorn und Halmgut. Energiegetreide, Stroh, Strohpellets Miscanthus etc. Heizwert, Schüttgewicht, Aschegehalt, Schmelzpunkt, chemische Zusammensetzung, Brennstoff- und Energiekosten<!-- Automatisch generierter titel -->]</ref>
|-
|-
|[[Holzbrikett]]
|[[Holzbrikett]]s
|18,7
|18,7
|17,6
|17,6
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|[[Kohlenstoff]] (Graphit)
|[[Kohlenstoff]] (Graphit)
|32,8
|32,8
|ident. Brennwert
|32,8
|9,1
|9,1
|-
|-
|[[Gummi|Altgummi]]
|[[Gummi|Altgummi]]
|*
|2
|35
|35
|9,7
|9,7
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|[[Phosphor]]
|[[Phosphor]]
|25,2
|25,2
|ident. Brennwert
|25,2
|7
|7
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|-
|[[Schwefel]]
|[[Schwefel]]
|9,3
|9,3
|ident. Brennwert
|9,3
|2,6
|2,6
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|[[Magnesium]]
|[[Magnesium]]
|25,2
|25,2
|ident. Brennwert
|25,2
|7
|7
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|-
|[[Trockenschlempe]] ([[DDGS]])
|[[Trockenschlempe]] ([[DDGS]])
|ca. 20,5
|{{SortKey|20,5}}ca. 20,5
|ca. 19
|{{SortKey|19}}ca. 19
|ca. 5,3
|{{SortKey|5,3}}ca. 5,3
|-
|-
|}
|}
:(*) zur Zeit nicht bekannt
:(*) derzeit nicht bekannt
 
 
'''Flüssige Brennstoffe (bei 25&nbsp;°C)'''


{| border="1" class="prettytable"  
=== Flüssige Brennstoffe (bei 25&nbsp;°C) ===
{| class="wikitable" style="text-align:center"
|- class="hintergrundfarbe5"  
!Brennstoff
!Brennstoff
!Brennwert (in MJ/kg)
!Brennwert (in MJ/kg)
!Heizwert I (in MJ/kg)
!Heizwert (in MJ/kg)
!Heizwert II (in kWh/kg)
!Heizwert (in kWh/kg)
![[Dichte]] (in kg/dm³)
![[Dichte]] (in kg/dm³ (Liter))
|-
|-
|[[Benzin]]
|[[Motorenbenzin|Benzin]]
|47
|42,7-44,2
|43,6
|40,1-41,8
|12,1
|11,1-11,6
|0,72 - 0,80
|0,720 - 0,775
|-
|-
|[[Ethanol]]
|[[Ethanol]]
Zeile 274: Zeile 240:
|0,7869
|0,7869
|-
|-
|[[Dieselkraftstoff|Diesel]]
|[[Dieselkraftstoff|Diesel]], [[Heizöl]] ELK
|46
|45,4
|35,6
|42,5
|11,9
|11,8
|0,835
|0,820-0,845
|-
|-
|[[Biodiesel]]
|[[Biodiesel]]
|40 (Rapsöl-Methylester)<sup>(2)</sup>
|40 (Rapsöl-DiMethylester)<sup>(2)</sup>
|37
|37
|10,2
|10,2
|0,86 - 0,9
|0,86 - 0,9
|-
|-
|[[Heizöl]]
|[[Heizöl]] S (schwer)
|43 – 46
|42,5
|40 – 43
|39,5
|11,1 - 11,9
|10,0
|0,84 - 0,97
|0,96 - 0,99
|-
|-
|[[Erdöl]]
|[[Erdöl]]
Zeile 312: Zeile 278:
|[[Bibo (Treibstoff)|Bibo]]<sup>(3)</sup>
|[[Bibo (Treibstoff)|Bibo]]<sup>(3)</sup>
|*
|*
|*
|41,8
|11,6
|11,6
|0,796
|0,796
Zeile 328: Zeile 294:
|*
|*
|}
|}
:(*) zur Zeit nicht bekannt
:(*) derzeit nicht bekannt
:(1) ''Altfett'' sind [[Ester]] von langkettigen [[Fettsäure]]n (meist C18) mit [[Glycerin]] (z.&nbsp;B. Rapsöl).
:(1) ''Altfett'' sind [[Ester]] von langkettigen [[Fettsäure]]n (meist C18) mit [[Glycerin]] (z.&nbsp;B. Rapsöl).
:(2) ''Biodiesel'' ist ein Ester von langkettigen Fettsäuren (meist C18) mit [[Methanol]] (z.&nbsp;B. Rapsöl-Methylester).
:(2) ''Biodiesel'' ist ein Ester von langkettigen Fettsäuren (meist C18) mit [[Methanol]] (z.&nbsp;B. Rapsöl-Methylester).
: (3) Benzin-Benzol-Gemisch (Ottokraftstoff) in der meistens verwendeten Mischung "aus 6 Teilen Benzin und 4 Teilen Benzol"
: (3) Benzin-Benzol-Gemisch (Ottokraftstoff) in der meistens verwendeten Mischung "aus 6 Teilen Benzin und 4 Teilen Benzol"


 
=== Gasförmige Brennstoffe (bei 25&nbsp;°C) ===
'''Gasförmige Brennstoffe (bei 25&nbsp;°C)'''
{| class="wikitable" style="text-align:center"
 
|- class="hintergrundfarbe5"  
{| border="1" class="prettytable"  
!Brennstoff
!Brennstoff
!Brennwert I (in MJ/kg)
!Brennwert (in MJ/kg)
!Heizwert I (in MJ/kg)
!Heizwert (in MJ/kg)
!Brennwert II (in MJ/m³)
!Brennwert (in MJ/m³)<sup>(4)</sup>
!Heizwert II (in MJ/m³)
!Heizwert (in MJ/m³)<sup>(4)</sup>
!Heizwert III (in kWh/m³)
!Heizwert (in kWh/m³)<sup>(4)</sup>
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|[[Wasserstoff]]
|[[Wasserstoff]]
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|141,800
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|10,783
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|[[Kohlenmonoxid]]
|[[Kohlenmonoxid]]
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|10,103
|ident. Brennwert
|10,103
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|12,633
|ident. Brennwert
|12,633
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|[[Gichtgas]]<sup>(1)</sup>
|[[Gichtgas]]<sup>(1)</sup>
|1,5 – 2,1
|1,5…2,1
|1,5 – 2,1
|1,5…2,1
|2,5 – 3,4  
|2,5…3,4  
|2,5 – 3,3
|2,5…3,3
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|[[Stadtgas]]<sup>(2)</sup>
|[[Stadtgas]]<sup>(2)</sup>
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|18,21
|
|16,34
|19 – 20
|19…20
|17 – 18
|17…18
|5,2 - 5,36
|5,06…5,36
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|[[Erdgas]]<sup>(3)</sup>
|[[Erdgas]]<sup>(3)</sup>
|
|36…50
|
|32…45
|35 – 45
|35…46
|32 – 42
|31…41
|9,7 - 12,5
|9,7…12,5
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|[[Methan]]
|[[Methan]]
|55,5
|55,498
|50,0
|50,013
|36,3
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|32,7
|35,883
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|-
|[[Ethan]]
|[[Ethan]]
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|58,2
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|-
|[[Ethen|Ethylen (Ethen)]]
|[[Ethen|Ethylen (Ethen)]]
|.... *
|50,283
|.... *
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|16,516
|-
|-
|[[Ethin|Acetylen (Ethin)]]
|[[Ethin|Acetylen (Ethin)]]
|.... *
|49,912
|.... *
|48,222
|53,4
|58,473
|51,6
|56,493
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|-
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|[[Propan]]
|[[Propan]]
|50,3
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|46,3
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|-
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|[[Butan]]
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:(1) Gichtgas besteht aus ca. 2-4 % [[Wasserstoff]], 20-25 % [[Kohlenmonoxid]] und 70-80 % [[Inertgase]]n (Kohlendioxid, Stickstoff).
:Quelle: Grundlagen der Gastechnik
:(2) Stadtgas besteht aus ca. 19-21 % [[Methan]], 51 % Wasserstoff, 9-18 % Kohlenmonoxid und 10-15 % Inertgasen.
:(1) Gichtgas besteht aus (2…4)&nbsp;% [[Wasserstoff]], (20…25)&nbsp;% [[Kohlenmonoxid]] und (70…80)&nbsp;% [[Inertgase]]n (Kohlendioxid, Stickstoff).
:(2) Stadtgas besteht aus (19…21)&nbsp;% [[Methan]], 51&nbsp;% Wasserstoff, (9…18)&nbsp;% Kohlenmonoxid und (10…15)&nbsp;% Inertgasen.
:(3) Sorten von Erdgas:
:(3) Sorten von Erdgas:
:* Erdgas „L“ besteht aus ca. 85 % Methan, 4 % ([[Ethan]], [[Propan]], [[Butan]], [[Pentan]]) und 11 % Inertgasen.
:* Erdgas „L“ besteht aus ca. 85&nbsp;% Methan, 4&nbsp;% ([[Ethan]], [[Propan]], [[Butan]], [[Pentane|Pentan]]) und 11&nbsp;% Inertgasen.
:* Erdgas „H“ (Nordsee) besteht aus ca. 89 % Methan, 8 % (Ethan, Propan, Butan, Pentan) und 3 % Inertgasen.
:* Erdgas „H“ (Nordsee) besteht aus ca. 89&nbsp;% Methan, 8&nbsp;% (Ethan, Propan, Butan, Pentan) und 3&nbsp;% Inertgasen.
:* Erdgas „H“ (GUS-Staaten) besteht aus ca. 98 % Methan, 1 % (Ethan, Propan, Butan, Pentan) und 1 % Inertgasen.
:* Erdgas „H“ (GUS-Staaten) besteht aus ca. 98&nbsp;% Methan, 1&nbsp;% (Ethan, Propan, Butan, Pentan) und 1&nbsp;% Inertgasen.
:(4) Die Brenn- und Heizwerte können nicht absolut miteinander verglichen werden, wenn sie auf das Volumen bei 25&nbsp;°C bezogen sind. Ein m³ Butan oder Propan enthält bei 25&nbsp;°C mehr Masse an Brennstoff als beispielsweise ein m³ Stadt- oder Erdgas.


 
=== Umrechnungsfaktoren Heizwert nach Brennwert und umgekehrt nach deutscher EnEV ===
'''Umrechnungsfaktoren''' Heizwert nach Brennwert und umgekehrt nach deutscher EnEV  
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!Brennstoff
!Brennstoff
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:Quelle: DIN 18599, [[EnEV]]
:Quelle: DIN 18599, [[Energieeinsparverordnung|EnEV]]
 
 
'''Normen und Standards'''


== Normen und Standards ==
* EN 437:2003 ''Test gases - Test pressures - Appliances categories''; deutsch: DIN EN 437:2003-09 ''Prüfgase - Prüfdrücke - Gerätekategorien'' und ÖNORM EN 437:1994-05-01 ''Geräte für den Betrieb mit Brenngasen – Prüfgase – Prüfdrucke und Gerätekategorien''
* EN 437:2003 ''Test gases - Test pressures - Appliances categories''; deutsch: DIN EN 437:2003-09 ''Prüfgase - Prüfdrücke - Gerätekategorien'' und ÖNORM EN 437:1994-05-01 ''Geräte für den Betrieb mit Brenngasen – Prüfgase – Prüfdrucke und Gerätekategorien''
*: Diese [[Euronorm]] führt auch in Sinne der internationalen Harmonisierung das Formelzeichen ''H<sub>s</sub>'' ein
*: Diese [[Euronorm]] führt auch im Sinne der internationalen Harmonisierung die Formelzeichen ''H<sub>i</sub>'' für den Heizwert und ''H<sub>s</sub>'' für den Brennwert ein
* DIN 5499 ''Brennwert und Heizwert, Begriffe'' (Januar 1972)
* DIN 5499 ''Brennwert und Heizwert, Begriffe'' (Januar 1972)
* DIN 51900 ''Bestimmung des Brennwertes mit dem [[Bombenkalorimeter]] und Berechnung des Heizwertes''
* DIN 51900 ''Bestimmung des Brennwertes mit dem [[Bombenkalorimeter]] und Berechnung des Heizwertes''
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* DIN V 18599 ''Energetische Bewertung von Gebäuden - Berechnung des Nutz-, End- und Primärenergiebedarfs für Heizung, Kühlung, Lüftung, Trinkwarmwasser und Beleuchtung ''
* DIN V 18599 ''Energetische Bewertung von Gebäuden - Berechnung des Nutz-, End- und Primärenergiebedarfs für Heizung, Kühlung, Lüftung, Trinkwarmwasser und Beleuchtung ''


 
== Siehe auch ==
 
Siehe auch:
 
* [[Wobbewert]], [[Zustandszahl]], [[Gasenergie]], Kenngrößen der Wirkung eines Heizstoffs
* [[Wobbewert]], [[Zustandszahl]], [[Gasenergie]], Kenngrößen der Wirkung eines Heizstoffs
* [[Abgasverlust]], ein Maß für die Effizienz einer Heizanlage
* [[Abgasverlust]], ein Maß für die Effizienz einer Heizanlage

Version vom 20. November 2011, 18:47 Uhr

Der Heizwert Hi (früher unterer Heizwert Hu) ist die bei einer Verbrennung maximal nutzbare Wärmemenge, bei der es nicht zu einer Kondensation des im Abgas enthaltenen Wasserdampfes kommt, bezogen auf die Menge des eingesetzten Brennstoffs (in Unterscheidung zum Brennwert, welcher deshalb größer als der Heizwert ist). Der Heizwert wird umgangssprachlich unpräzise „Energiegehalt“ oder „Energiewert“ genannt.

Der Heizwert ist also das Maß für die spezifisch je Bemessungseinheit nutzbare Wärmemenge ohne Kondensationswärme. Der Heizwert sagt nichts aus über die Verbrennungsgeschwindigkeit. So beträgt der Heizwert des Sprengstoffs TNT nur ein Viertel des Wertes von Holz.

Die physikalische Größe

Angegeben wird der Heizwert als massenbezogener Heizwert z. B. in Kilojoule pro Kilogramm in kJ/kg, Gramm oder Tonne. Mit Hilfe der Dichte des Brennstoffs kann der massenbezogene Heizwert auch in einen volumenbezogenen Heizwert umgewandelt werden, also z. B. je Liter in kJ/l oder auch je Kubikmeter in kJ/m³. Üblich sind in der Haustechnik auch Angaben in kWh, für Heizöl also in kWh/l oder für Gas in kWh/m³.

Das Formelzeichen für den Heizwert ist Hi. Das «i» steht dabei für lat. inferior („unterer“). Hu wie auch kJ/mN³ mit indizierter Maßeinheit für das Normalvolumen bei Gasen sind nicht mehr normgerecht.

Technisch/kaufmännische Vereinfachung

In Deutschland wird technisch und kaufmännisch der Heizwert häufig in Steinkohleeinheiten und international über die dimensionslose Öleinheit (ÖE) angegeben. In Tabellenwerken werden auch andere masse- und volumenbezogene Vergleichseinheiten benutzt: Kilogramm Öleinheiten (kgÖE), Tonnen Öleinheiten (tÖE), Kubikmeter Öleinheiten (m³ÖE) und flüssige US-Gallone Öleinheiten (US.liq.gal.ÖE).

Heizwert und Brennwert

Zur Bestimmung der Verbrennungswärme wird ein Stoff unter Sauerstoffüberschuss in einem Kalorimeter verbrannt. Dabei entstehen als Verbrennungsprodukte gasförmiges Kohlendioxid und Wasser als Kondensat. Diese Werte werden standardmäßig in Tabellenwerken auf 25 °C bezogen.

  • Der Heizwert eines Stoffes kann nicht direkt experimentell ermittelt werden. Der Heizwert bezieht sich auf eine Verbrennung, bei der nur gasförmige Verbrennungsprodukte entstehen. Zur Berechnung wird daher vom Brennwert die Verdampfungsenthalpie des Wassers abgezogen. Daher liegen die Heizwerte üblicher Brennstoffe ca. 10 % unter ihren Brennwerten.
  • Der Brennwert ist identisch mit der Standardverbrennungsenthalpie ΔVH° der allgemeinen Thermodynamik. Heiztechnisch gesprochen heißt das, dass der Wassergehalt bei dieser Berechnung nicht dampfförmig, sondern vor und nach der Verbrennung in flüssiger Form vorliegt. Darauf bezieht sich auch der Ausdruck Brennwerttechnik für Heizanlagen: Hierbei wird auch die im Wasserdampf „verschwendete“ Energie zur Wärmeproduktion genutzt. Für Heizzwecke ist der Brennwert der bessere Kennwert, weil bei Anwendung des Heizwertes physikalisch unsinnige Nutzungsgrade über 100 Prozent entstehen.
Beispiel: Die Verdampfungsenthalpie von Wasser beträgt z. B. 45,1 kJ/mol (0 °C), 44,0 kJ/mol (25 °C) oder 40,7 kJ/mol bei 100 °C (siehe auch Verdampfungswärme).

Bei gasförmigen Stoffen bezieht man den Heizwert auf das Volumen bei 101,325 kPa und 0 °C (Normbedingungen). Die Angabe erfolgt dann in Kilojoule pro Normkubikmeter als kJ/m³ i.N., wobei das «i.N.» „in Normbedingung“ heißt. Die Differenz zwischen Heizwert und Brennwert ist bei gasförmigen Brennstoffen höher als bei anderen Stoffen, da hier im Gegensatz zu Heizöl oder sogar Holz (nur 4 %), der Wasserstoffgehalt sehr hoch ist.

Der Brennwert wird auch bei der Abrechnung von Heizenergie berücksichtigt. Er wird von Energieversorgern jedoch auf 0 °C bezogen. Dann ist der Brennwert der Gase wegen der höheren Gasdichte (also höheren Energiedichte) noch einmal ca. 10 % höher.

Beispiel: Brennwert Methan CH4
  • 50,0 MJ/kg bei 25 °C – 55,5 MJ/kg bei 0 °C (auf Masse bezogen)
  • 36,3 MJ/m³ bei 25 °C – 39,9 MJ/m³ bei 0 °C (auf Volumen bezogen)

Berechnung von Heizwert und Brennwert

Gebräuchliche Brennstoffe wie Erdöl oder Kohle sind Gemische aus Stoffen, deren elementare Zusammensetzung meist aus Analysen bekannt ist. Mit Näherungsformeln kann der Heizwert solcher Stoffgemische für technische Anwendungen hinreichend genau aus der Zusammensetzung berechnet werden. <ref>Dubbel: Taschenbuch für den Maschinenbau, 14. Auflage, Springer Verlag, Berlin Heidelberg New York 1981, ISBN 3-540-09422-9</ref> <ref>Boie, W: Vom Brennstoff zum Rauchgas. Feuerungstechnisches Rechnen mit Brennstoffgrössen und seine Vereinfachung mit Mitteln der Statistik. Teubner Verlag, Stuttgart 1957</ref>

Weiterhin existiert noch eine Heizwertbestimmung nach Dulong.

Feste und flüssige Brennstoffe

Bei festen und flüssigen Brennstoffen gehen die Formeln auf die üblichen Anteile brennbarer Stoffe ein, die Formel für den Brennwert berücksichtigt nur den Wasserstoff, die des Heizwerts auch den Wasseranteil. Dabei sind die durch 100 dividierten prozentualen Massenanteile von Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Schwefel, Sauerstoff und Wasser.

Brennwert:

Heizwert:

Gasgemische

Bei Gasgemischen geht die Berechnung auf Wasserstoffgas und die wichtigsten Kohlenwasserstoffe ein. Die usw. sind die Molenbrüche der Komponenten mit den in Klammern angegebenen Summenformeln.

Brennwert:

Heizwert:

Heizwert und Verbrennungstemperatur

Die Verbrennungstemperatur ist abhängig vom Brennwert einerseits und von der Wärmekapazität sowohl der Ausgangsstoffe als auch der Endprodukte der Verbrennungsreaktion andererseits. Sie wird berechnet nach der Energie-Bilanz-Formel:

Ausgangs-Temperatur × Wärmekapazität der Ausgangsstoffe + Brennwert = End- oder Verbrennungstemperatur × Wärmekapazität der Endprodukte.

Dabei wird die Wärmeabgabe an die Umgebung vernachlässigt (adiabate Betrachtung). Unbeteiligte, aber anwesende Stoffe sind unbedingt mit zu berücksichtigen: Es ist beispielsweise ein Unterschied, ob Magnesium in Luft verbrennt, wobei Brenntemperaturen von rund 2.000 °C erreicht werden, oder in reinem Sauerstoff. Bei einer Verbrennung in reinem Sauerstoff müssen keine unbeteiligten Stoffe, wie zum Beispiel Stickstoff, mit erhitzt werden.

Aus demselben Grund verwendet man zum Autogenschweißen Acetylen und reinen Sauerstoff, weil sonst nicht Temperaturen von etwa 3.000 °C erreicht werden könnten.

Meist ist eine adiabatische Betrachtung ungeeignet, die die Reaktionsgeschwindigkeit unberücksichtigt lässt. So verbrennt ein Holzblock nur an der Oberfläche und die Wärme wird über die Zeit an die Umgebung abgegeben. Hingegen reagiert Holzmehl mit Luft explosionsartig (Staubexplosion).

Heizwert und Nennwärmebelastung / Kesselwirkungsgrad

Der Heizwert der einem Wärmeerzeuger zugeführten Menge Brennstoffes in kW (kJ/s) ist dessen Wärmebelastung.

  • Die größte Wärmebelastung, auf die ein Wärmeerzeuger eingestellt und die nicht überschritten werden darf, wird auf dem Typenschild angegeben.
  • Ebenso die kleinste Wärmebelastung, also die Brennstoffmenge, die entsprechend ihrem Heizwert mindestens zugeführt werden muss und nicht unterschritten werden darf.
  • Die Nennwärmebelastung liegt dazwischen und ist die bei einer Messung im konstanten Dauerbetrieb mit Nennwärmeleistung zugeführte Brennstoffmenge.
  • Das Verhältnis von Nennwärmeleistung zur Nennwärmebelastung ist der Kesselwirkungsgrad .

Tabellen

Vorlage:Belege fehlen 1 MJ/kg = 1000 kJ/kg; 1 MJ = 0,27778 kWh bzw. 1kWh = 3,6MJ

Feste Brennstoffe

Brennstoff Brennwert (in MJ/kg) Heizwert (in MJ/kg) Heizwert (in kWh/kg)
waldfrisches Holz * 6,8 1,9
Hausmüll * 9-11 2,5-3
lufttrockenes Holz 19 14,4-15,8 4-4,4
Papier * 15 4,2
Stroh * 17 4,8 <ref>Brennstoffdaten und Infos für Getreidekorn und Halmgut. Energiegetreide, Stroh, Strohpellets Miscanthus etc. Heizwert, Schüttgewicht, Aschegehalt, Schmelzpunkt, chemische Zusammensetzung, Brennstoff- und Energiekosten</ref>
Holzbriketts 18,7 17,6 4,8-5,0
Holzpellets * 18 4,9
Hanfbriketts * 16,7 4,7
Torf 23 15 4,2
Olivenkerne * 20 5,6
Rohbraunkohle 10 8 2,2
Braunkohlebriketts 21 19,6 5,6
Braunkohlekoks * 29,9 8,3
Braunkohlestaub * 22,0 6,1
Steinkohle, div. Typen 29–32,7 27–32,7 7,5-9
Steinkohlekoks * 28,7 7,97
Petrolkoks * 31,5 8,8
Altreifen * 32 9
Kohlenstoff (Graphit) 32,8 32,8 9,1
Altgummi 2 35 9,7
Paraffin 49 45 12,5
Phosphor 25,2 25,2 7
Schwefel 9,3 9,3 2,6
Magnesium 25,2 25,2 7
Trockenschlempe (DDGS) Vorlage:SortKeyca. 20,5 Vorlage:SortKeyca. 19 Vorlage:SortKeyca. 5,3
(*) derzeit nicht bekannt

Flüssige Brennstoffe (bei 25 °C)

Brennstoff Brennwert (in MJ/kg) Heizwert (in MJ/kg) Heizwert (in kWh/kg) Dichte (in kg/dm³ (Liter))
Benzin 42,7-44,2 40,1-41,8 11,1-11,6 0,720 - 0,775
Ethanol 29,7 26,8 7,4 0,7894
Methanol 22,7 19,9 5,5 0,7869
Diesel, Heizöl ELK 45,4 42,5 11,8 0,820-0,845
Biodiesel 40 (Rapsöl-DiMethylester)(2) 37 10,2 0,86 - 0,9
Heizöl S (schwer) 42,5 39,5 10,0 0,96 - 0,99
Erdöl * 42,8 11,9 0,78 - 1,00
Isopropanol 33,6 30,7 8,5 0,785
Benzol 41,8 40,1 11,1 0,879
Bibo(3) * 41,8 11,6 0,796
Paraffinöl 49 45 12,5 *
Altfett(1) * 36 10 *
(*) derzeit nicht bekannt
(1) Altfett sind Ester von langkettigen Fettsäuren (meist C18) mit Glycerin (z. B. Rapsöl).
(2) Biodiesel ist ein Ester von langkettigen Fettsäuren (meist C18) mit Methanol (z. B. Rapsöl-Methylester).
(3) Benzin-Benzol-Gemisch (Ottokraftstoff) in der meistens verwendeten Mischung "aus 6 Teilen Benzin und 4 Teilen Benzol"

Gasförmige Brennstoffe (bei 25 °C)

Brennstoff Brennwert (in MJ/kg) Heizwert (in MJ/kg) Brennwert (in MJ/m³)(4) Heizwert (in MJ/m³)(4) Heizwert (in kWh/m³)(4)
Wasserstoff 141,800 119,972 12,745 10,783 2,995
Kohlenmonoxid 10,103 10,103 12,633 12,633 3,509
Gichtgas(1) 1,5…2,1 1,5…2,1 2,5…3,4 2,5…3,3
Stadtgas(2) 18,21 16,34 19…20 17…18 5,06…5,36
Erdgas(3) 36…50 32…45 35…46 31…41 9,7…12,5
Methan 55,498 50,013 39,819 35,883 9,968
Ethan 51,877 47,486 70,293 64,345 17,874
Ethylen (Ethen) 50,283 47,146 63,414 59,457 16,516
Acetylen (Ethin) 49,912 48,222 58,473 56,493 15,693
Propan 50,345 46,354 101,242 93,215 25,893
n-Butan<ref name=Butan>Gase, Heizwerte</ref> 49,500 45,715 134,061 123,810 34,392
i-Butan<ref name=Butan/> 49,356 45,571 133,119 122,910
Quelle: Grundlagen der Gastechnik
(1) Gichtgas besteht aus (2…4) % Wasserstoff, (20…25) % Kohlenmonoxid und (70…80) % Inertgasen (Kohlendioxid, Stickstoff).
(2) Stadtgas besteht aus (19…21) % Methan, 51 % Wasserstoff, (9…18) % Kohlenmonoxid und (10…15) % Inertgasen.
(3) Sorten von Erdgas:
  • Erdgas „L“ besteht aus ca. 85 % Methan, 4 % (Ethan, Propan, Butan, Pentan) und 11 % Inertgasen.
  • Erdgas „H“ (Nordsee) besteht aus ca. 89 % Methan, 8 % (Ethan, Propan, Butan, Pentan) und 3 % Inertgasen.
  • Erdgas „H“ (GUS-Staaten) besteht aus ca. 98 % Methan, 1 % (Ethan, Propan, Butan, Pentan) und 1 % Inertgasen.
(4) Die Brenn- und Heizwerte können nicht absolut miteinander verglichen werden, wenn sie auf das Volumen bei 25 °C bezogen sind. Ein m³ Butan oder Propan enthält bei 25 °C mehr Masse an Brennstoff als beispielsweise ein m³ Stadt- oder Erdgas.

Umrechnungsfaktoren Heizwert nach Brennwert und umgekehrt nach deutscher EnEV

Brennstoff Heizwert → Brennwert Brennwert → Heizwert
Heizöl 1,06 0,943
Erdgas 1,11 0,901
Flüssiggas 1,09 0,917
Steinkohle 1,04 0,962
Braunkohle 1,07 0,935
Holz 1,08 0,926
KWK 1,00 1,00
Fernwärme 1,00 1,00
Strom 1,00 1,00
Quelle: DIN 18599, EnEV

Normen und Standards

  • EN 437:2003 Test gases - Test pressures - Appliances categories; deutsch: DIN EN 437:2003-09 Prüfgase - Prüfdrücke - Gerätekategorien und ÖNORM EN 437:1994-05-01 Geräte für den Betrieb mit Brenngasen – Prüfgase – Prüfdrucke und Gerätekategorien
    Diese Euronorm führt auch im Sinne der internationalen Harmonisierung die Formelzeichen Hi für den Heizwert und Hs für den Brennwert ein
  • DIN 5499 Brennwert und Heizwert, Begriffe (Januar 1972)
  • DIN 51900 Bestimmung des Brennwertes mit dem Bombenkalorimeter und Berechnung des Heizwertes
    • Teil 1 Allgemeine Angaben, Grundgeräte, Grundverfahren (April 2000)
    • Teil 2 Verfahren mit isoperibolem oder static-jacket Kalorimeter (Mai 2003)
    • Teil 3 Verfahren mit adiabatischem Mantel (Juli 2004)
  • DIN 1340 Gasförmige Brennstoffe und sonstige Gase, Arten, Bestandteile, Verwendung (Dezember 1990)
  • DIN 1871 Gasförmige Brennstoffe und sonstige Gase - Dichte und andere volumetrische Größen (Mai 1999)
  • DIN 51857 Gasförmige Brennstoffe und sonstige Gase - Berechnung von Brennwert, Heizwert, Dichte, relativer Dichte und Wobbeindex von Gasen und Gasgemischen (März 1997)
  • DIN 51612 Prüfung von Flüssiggas; Berechnung des Heizwertes (Juni 1980)
  • DIN 51854 Prüfung von gasförmigen Brennstoffen und sonstigen Gasen; Bestimmung des Ammoniakgehaltes (September 1993)
  • DIN V 18599 Energetische Bewertung von Gebäuden - Berechnung des Nutz-, End- und Primärenergiebedarfs für Heizung, Kühlung, Lüftung, Trinkwarmwasser und Beleuchtung

Siehe auch




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