Heu: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 22. Juni 2015, 10:01 Uhr
Als Heu bezeichnet man die getrocknete oberirdische Biomasse von Grünlandpflanzen (Gräser, Kräuter, Leguminosen). Es dient in der Regel als Futter für Nutz- und Haustiere.
Regional unterschiedlich wird in Süddeutschland nur der erste Schnitt als das eigentliche Heu bezeichnet – er enthält aufgrund der holzhaltigen Grashalme weit mehr Faserstoffe und ist besonders für Pferde geeignet. Der zweite und die weiteren Grasschnitte – heute werden Heuwiesen bis sechs mal im Jahr geschnitten – werden Grummet (auch Grünmat von grün Mahd) bzw. Grum(m)t genannt, in Süddeutschland und der Schweiz auch Öhmd, Ohmed, Amet, oder Emd.
In Österreich und Südtirol wird es als "Groamat" oder "Gruemet" sowie der 3. Schnitt als "Pofel" (i. S. von minderwertig) bezeichnet.
In Norddeutschland findet diese Unterscheidung nicht statt, sondern dort wird getrocknetes Gras allgemein als Heu bezeichnet. Der 1. Schnitt wird in heutigen Produktionsverfahren nicht als Heu, sondern weit überwiegend zu Silage konserviert, um den Gesamtertrag des Grünlandes zu erhöhen.
Grummet ist kürzer und enthält mehr Kräuter. Es ist aufgrund eines relativ zum 1. Schnitt früheren Schnittzeitpunkts (siehe Kapitel „Heu oder Silage“) nährstoffreicher bzw. hat einen niedrigeren Anteil an Strukturkohlenhydraten als Heu. Grummet ist wegen seines hohen Eiweißgehalts besonders für Milchvieh als Futter geeignet. Aufgrund der Kolikgefahr kann es für Pferde dagegen sogar gefährlich sein.
Eingelagertes Heu, in welcher Form auch immer, wird sich durch die Lebenstätigkeit von Mikroorganismen immer erwärmen. Dies ist zum Teil auch ein erwünschter Prozess. Aber unter bestimmten Bedingungen neigt das Heu, analog auch Stroh, zur Selbstentzündung bzw. es kommt zu Bränden auf Grund erhöhter Temperaturen. Der gesamte Prozess der Selbsterwärmung und Selbstentzündung kann sich über Tage und Wochen hinziehen und ist relativ komplex und kompliziert.
Entscheidenden Einfluss hierauf haben unter anderem folgende Faktoren:
- Trocknungsgrad bzw. Feuchtegehalt
- Stapelhöhe der Ballen oder des losen Heu's
- Pressdichte
- Möglichkeiten der Wärmeabfuhr (Wärmestau) u.a. Faktoren
Fotos: Rainer Schwarz
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Heuwender in Aktion
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ist der Hof ein bischen kleiner, geht es auch noch von Hand
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bereits eingefahrenes Heu
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Messung der Feuchtigkeit
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Ein Trecker direkt neben dem Heuvorrat beinhaltet eine Brandgefahr
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Selbstentzündung im Heuvorrat, der hier in Brand geraten ist
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ein völlig anderes Objekt
Foto: Daniela Schlepphorst
Siehe auch:
- Brandentwicklung im Heuhaufen
- Glutkessel
- Heu
- Heumesssonde für Temperaturmessungen bei Heu, Getreide, Stroh
- Heuselbstentzündung;
- Heusonde
- Reet
- Stroh
- Neue Risiken in der Landwirtschaft von Dipl. Ing. Marten; IFS - Kiel.
Mögliche Selbstentzündung von frisch eingelagertem Heu kann vorgebeugt werden, wenn nur ausreichend getrocknetes Heu einlagert und sorgfältig die Temperatur im Heustock gemessen wird.
Gelagertes Heu gerät durch Selbstentzündung in Brand, nachdem sich in seinem Innern verschiedene biochemische Vorgange abgespielt haben. Bakterien, Pilzen und Feuchtigkeit führt zu erhöhten Temperaturen. Man muss bei frischem Heu häufiger die Temperatur messen.
Bei bodengetrocknetem Heu ist die Gefahr einer Selbstentzündung sehr viel höher wie bei Heu, das auf Gerüsten (Heinzen), Böcken und Drähten getrocknet wurde. Die Be‑ und Entlüftung ist entscheident.
Der Brandgefahr rechtzeitig mit einer Heusonde begegnen. Brandgefahr besteht auch in einem (gepressten) Ballenlager.
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