Dachdecker

Aus Brand-Feuer.de
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Dachdecker beim Verlegen von Dachpappe auf einem Flachdach, hier mittels Gasbrenner
Foto: Rainer Schwarz
Brand eines Flachdaches während Dachdeckerarbeiten mit Dachpappe
Foto: PGT
Brandzehrung an einem Flachdach nach einer Reparatur der Dachpappe
Foto: Rainer Schwarz

Ein Dachdecker sorgt mit seiner Arbeit für wind- und wetterfeste Gebäude.
Neben dem Dachdecken umfasst das Aufgabengebiet des Dachdeckers den gesamten Bereich der Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik. Zu seinem Tätigkeitsfeld gehören auch der Einbau von Dachfenstern und das Installieren von Solaranlagen. Dachdecker arbeiten insbesondere bei Metallarbeiten mit Dachklempnern (regional auch Dachspengler genannt) zusammen.

Durch Einsatz regionaler Materialien können sich Dachdecker spezialisieren, regionale Materialien sind in Norddeutschland das Reet und in Mittelgebirgen der Schiefer, der vom Leyendecker verwendet wird.


Beruf

Am 30. Juni 2013 gab es in Deutschland 54.371 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Dachdecker. Der tarifliche Mindestlohn für gewerbliche Arbeitnehmer (Arbeiter) im Dachdeckerhandwerk beträgt bundesweit einheitlich 12,90 Euro pro Gesellen-Stunde (Stand November 2017). Für Menschen ohne abgeschlossene Dachdeckerlehre beträgt er nur 12,20 Euro pro Stunde.
Vom Geltungsbereich nicht erfasst werden Schüler an allgemeinbildenden Schulen sowie das Reinigungspersonal. Die tarifliche Mindestlohn-Untergrenze ist durch die Bundesministeriums für Arbeit und Soziales in Verbindung mit dem Arbeitnehmer-Entsendegesetz von allen auf dem deutschen Markt tätigen Dachdeckerbetrieben und selbstständigen Betriebsabteilungen des Dachdeckerhandwerks (auch mit Sitz im Ausland) zwingend anzuwenden und zwar ohne Rücksicht auf Tarifbindung oder Innungszugehörigkeit. Das mittlere Jahresgeha


Tätigkeiten

  • Wärmedämmung an Dach und Außenwand (Energieeinsparverordnung)
  • Eindecken/Abdecken von Haus/Industrie Wandflächen und Dächern mit Schiefer, Schindeln, Pappdocken, Dachziegeln.
  • Abdichten von Dachflächen, Wand- und Bodenflächen
  • Bekleiden von Außenwänden (Fassaden) mit verschiedenen Materialien (Schiefern, Metall)
  • Aufbau von begrünten Dächern (Gründach)
  • Erbauen von Vorrichtungen zur Ableitung von Oberflächenwasser (Dachrinne)
  • Einbau von Dachfenstern (dabei auch Arbeiten am Dachstuhl)
  • Installation von Solaranlagen (Photovoltaikanlage oder thermische Solaranlagen)
  • Errichten von Blitzableitern
  • Erstellen von Dachabdichtungen mit Bitumenbahnen, Kunststoffbahnen und Flüssigkunststoff


Ausbildung

Dachdecker ist ein anerkannter Ausbildungsberuf im Handwerk und wird mit der Dachdeckerausbildungsverordnung geregelt. Die Ausbildungsverordnung sieht eine dreijährige Ausbildungsdauer mit begleitendem Berufsschulunterricht vor. Betrieb und Auszubildender legen zu Beginn der Ausbildung einen Schwerpunkt fest, der dann im 3. Ausbildungsjahr vertieft wird. In den ersten 2½ Jahren ist die Ausbildung inhaltlich für alle gleich. Danach erfolgt die Vertiefung in einen der folgenden Schwerpunkte: Abdichtungs-, Dachdeckungs-, Außenwandbekleidungs-, Energie- oder Reetdachtechnik. Der Schwerpunkt kann in beiderseitigem Einvernehmen geändert werden. Die überbetriebliche Ausbildung ist Bestandteil der betrieblichen Ausbildung und umfasst im 1. Lehrjahr 6 Wochen, im 2. Lehrjahr 5 Wochen und im 3. Lehrjahr 4 Wochen. Sie ergänzt und vertieft die Ausbildung im Betrieb. Auszubildende sollen handwerklich begabt sein, eine gute körperliche Konstitution haben und nicht unter Höhenangst leiden. Im Jahr 2017 gab es in Deutschland 6651 Auszubildende im Dachdeckerhandwerk.


höhere Qualifikationen in Lehrberufen des Bauwesen in Deutschland

Durch interne Erwachsenen- und Weiterbildung|Fort- und Weiterbildungen oder Seminare:

  • Führungskraft, Fachberater, Baustellen- oder Betriebsleiter,
  • Ausbilder, Werkpolier oder Geprüfter Polier

Durch den Besuch einer Meister- oder Fachschule (Deutschland):

  • Meister (Voraussetzung für die Selbständigkeit (beruflich))
  • Gestalter im Handwerk
  • Techniker für Hochbau, Bauwerkerhaltung, Denkmalschutz

Sowie natürlich durch ein Studium an einer Fachhochschule (FH) mit entsprechender Hochschulreife.


Österreich

In Österreich absolvieren Dachdecker eine dreijährige Ausbildungsberuf|Lehre bis zum Abschluss. Aufgrund der beruflichen Nähe erwerben Dachdecker häufig – im Rahmen einer so genannten Doppellehre – auch den Lehrabschluss als Klempner|Spengler. Dann dauert die Ausbildung vier Jahre. Voraussetzung dafür ist, dass die Ausbildung für beide Berufe im gleichen Lehrbetrieb gewährleistet ist. Nach zweijähriger Praxis und einem Meisterkurs kann eine Meisterprüfung abgelegt werden. Wie für andere österreichische Lehrberufe besteht die Möglichkeit, Matura nachzuholen und anschließend Fachhochschulen zu besuchen. Weiterbildungsmöglichkeiten bieten auch verschiedene Kollegs für bestimmte facheinschlägige Richtungen, wie Hochbau oder Ortsbildpflege.


Ausbildung in der Schweiz

Dachdecker (früher: Polybauer der Fachrichtung Dachdecken) sind zuständig für das Decken geneigter Dächer mit Tonziegeln, Metall, Naturschiefer oder Faserzementplatten. Sie sind außerdem verantwortlich für die Wärmedämmung und den Ausbau von Dachgeschossen.


höhere Berufsbildung

  • Gruppenleiter führen eine kleine Einsatzgruppe.
  • Objektleiter sind dafür verantwortlich, ein gesamtes Gebäudehüllen-Bauprojekt mit mehreren Einsatzgruppen baubezogen führen und abzuwickeln.
  • Polier Vertiefungsrichtung Steildach / Flachdach / Fassade: Poliere sind baupraktische Manager, die mehrere Objekte baubezogen abwickeln und koordinieren.
  • Meister: Meister sind Unternehmer im Gebäudehüllen-Markt.
  • Energieberater Gebäude mit eidg. Fachausweis sind Berater für eine Energiebetrachtung bei Gebäudesanierungen.
  • Projektleiter Solarmontage obliegt die Verantwortung, standardisierte Anlagen zu planen und die Montage zu leiten. Zudem beraten sie Kunden und beurteilen das Gebäude auf deren Eignung für solare Anlagen (Strom und Wärme).


siehe auch:



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