Feuerstahl

Aus Brand-Feuer.de
Zur Navigation springenZur Suche springen

Der Feuerstahl (auch Feuerschläger, Schlageisen; veraltet: Feuereisen, Feuerschurf, Pinkeisen) besteht aus einem kohlenstoffreichen (ca. 0,7–1,4 % C) Stahl und ist ein Bestandteil des Schlagfeuerzeugs.

Feuerstahl als Anzündhilfe für ein Lagerfeuer. Die Funken sind recht kräftig.
Foto: Rainer Schwarz

Moderne Feuerstähle bestehen aus Auermetall III, einer Legierung aus Eisen, Cer und anderen Metalle der Seltenen Erden|Metallen der Seltenen Erden.


Verwendung

Ein Schlagfeuerzeug besteht aus einem Feuerschläger als Funkenlöser, einem Feuerstahl als Funkenspender sowie Zunder als Funkenempfänger. Der Feuerstahl wird gegen die scharfe Kante des Feuerschlägers geschlagen, in aller Regel Feuerstein. Dabei schabt die Kante Material vom Feuerstahl, das sich aufgrund der Reibung sofort zu Funke (Verbrennung) entzündet, deren Temperatur bis 1500 °C reichen. Diese werden auf Zunder, wie Feuerschwamm (Feuermittel)|Feuerschwamm oder Leinwandzunder aus verkohltem Baumwollgewebe, aufgefangen, der dadurch in Glut gesetzt wird.

Der glühende Zunder wird anschließend in ein Zundernest gelegt. Durch Luftzufuhr wird dann eine Flamme entfacht.


Geschichte

In der europäischen Urgeschichte ist Schwefelkies (Pyrit und Markasit) das einzige funkenspendende Material. Die Verwendung kohlenstoffreichens Eisens zum Funkenschlagen gilt in Nordeuropa erstmals für die Zeit um das Jahr 400 v. Chr.|n. Chr., während der Völkerwanderung, als gesichert.

Die in der Forschung lange weit verbreitete Annahme, dass bereits in der frührömischen Kaiserzeit Feuerstähle verwendet worden seien, gilt inzwischen als widerlegt. Eine jüngst durchgeführte Metallurgie|metallurgische Analyse eines vermeintlichen Römisches Reich|römischen so genannten Bandstahls hat ergeben, dass dieser nicht aus aufgekohltem und damit kohlenstoffreichem Stahl, sondern aus weichem Schmiedestahl besteht. Auch eine nachträgliche intentionelle oder zufällige Veränderung des Metallgefüges (Anlassen) konnte ausgeschlossen werden. Aufgrund der geringen Dicke der Bandstähle, die auch aus vorrömischer Zeit bekannt sind, lässt sich dieses Ergebnis allgemein auf diese Geräteform übertragen. Damit steht fest, dass vorrömische und römische Bandstähle keine Funken liefern konnten und deshalb nicht als Feuerstähle gedient haben, gleichwohl die Form den mittelalterlichen Funden ähnelt und zu der Annahme verleitet. Zugleich bedeutet dies, dass die Funktion der beispielsweise auch „Doppelschlaufe“ genannten Objekte nach wie vor unbekannt ist

Bereits die frühesten Feuerstähle besaßen eine klassische Zweckform, die sich mit leichten Abwandlungen bis weit ins 20. Jahrhundert gehalten hat. Sie bestehen meist aus einer rechteckigen Stahlschiene, die an einem oder beiden Enden dünn und lang zu einem oder zwei „Armen“ ausgeschmiedet ist. Die Arme nähern sich dem Rücken der Stahlschiene in einem Bogen an oder berühren ihn. Im Laufe der Zeit entstanden vielfältige Formen und Dimensionen von „Zweiarmstählen“.

Schlagstahlfeuerzeuge waren die europäischen Standardfeuerzeuge und lassen sich sicher seit der frühesten Römerzeit bis zur Neuzeit nachweisen. Selbst nach der Markteinführung der echten Streichhölzer im Jahre 1827 wurden Schlagstahlfeuerzeuge in Europa noch bis weit ins 20. Jahrhundert aufgrund des geringeren Preises vor allem im ländlichen Raum zum Feuermachen benutzt.


Siehe auch:



zurück zur Hauptseite




Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Feuerstahl aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Bilder können unter abweichenden Lizenzen stehen. Der Urheber und die jeweilige Lizenz werden nach einem Klick auf ein Bild angezeigt.