Luft-Abgas-System

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Beim Luft-Abgas-System oder auch Luft-Abgas-Schornstein (LAS) werden die warmen Abgase und die kühle Zuluft einer Heizungsanlage durch zwei flächig verbundene, aber getrennte Leitungen geführt. Dieses System entspricht dem Stand der Technik, da hierbei den warmen Abgasen die Restwärme weiter entzogen werden kann.


Ursprung

Ursprünglich wurden unter LAS-Systeme nur raumluftunabhängig arbeitende Feuerstellen bezeichnet, bei denen die Verbrennungsluft aus technischen Gegebenheiten nicht der Raumluft entzogen werden konnte. Heute steht jedoch der Energiegewinn im Vordergrund.


Ausführungen

Diese können einerseits (Altbau, Modernisierung) innerhalb eines Schachtes, Kamins oder alten Schornsteines liegen, andererseits aber auch als Systemschornstein komplett neu erstellt werden (Neubau), wobei technisch gesehen zwei Varianten möglich sind:

  • Die Abgasleitung wird als Ein-Rohr-System in einem Kamin geführt, wobei die für die Verbrennung benötigte Zuluft durch den verbleibenden Querschnitt des Schachtes entgegen der Strömung des Abgases angesaugt wird.
  • Die Abgasleitung wird als Rohr-in-Rohr-System abgeführt, wobei die Abgase im inneren Rohr und die Zuluft im äußeren Rohr geleitet werden.


Vorteile und Nachteile

In beiden Fällen wird ein Teil der Wärme der durch das Abgasrohr abgeführten Abgase an die kältere, durch die äußere Umströmung oder das äußere Rohr des LAS-Systems zum Brenner geführte Zuluft abgegeben. Je nach Leitungslänge und Temperaturunterschied wird Wärme nicht nur durch direkte Wärmeabgabe der warmen Abgase an die kalte Zuluft erreicht, sondern auch die freiwerdende latente Wärme durch Kondensation der Abgase erhöht den Wirkungsgrad des Systems (siehe Brennwerttechnik).

Die Ansaugluft der Heizung wird durch ein LAS von z. B. -10 °C Außenlufttemperatur auf etwa 20 bis 40 °C angewärmt (je nach Rohrlänge und Abgastemperatur). Durch diese Vorwärmung der Ansaugluft ergibt sich eine Energieeinsparung. Bei sinkender Außentemperatur steigt die Effizienz des Systems, da durch ein größeres Temperaturgefälle (zwischen angesaugter Verbrennungsluft und abgeführtem Abgas) eine größere Wärmeübertragung erfolgt.

Nachteilig bei einer Frischluftzuführung im „Ringspalt“ zwischen Abgasrohr und Kamininnenseite ist, dass damit der Kamin abkühlt. Dann steht er nicht mehr als wärmendes Bauteil im Gebäude (mit fühlbarer fehlender Wärmeabstrahlung) und der Kamin fungiert als Kältebrücke. An den Stellen, wo der Kamin durch die oberste Zimmerdecke durchgeführt wird, kann dann Schimmelpilzbildung auftreten.

Mit einem Brennwertkessel kann bei Ansaugung der Zuluft aus dem Heizraum (im Keller) sonstige gebundene latente Wärme aus der Austrocknung der Baufeuchte, wenn der Heizraum zur Wäschetrocknung genutzt wird, Badezimmer- und Saunaabluft aus der kontrollierten Wohnraumlüftung wiedergewonnen werden (siehe dazu Rauchgaskondensation#Energieeffizienz).


Weblinks





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