Wechselladerfahrzeug mit Kran

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Wechselladerfahrzeug; Abrollcontainer für den Umweltschutz, eingesetzt nach einem Verkehrsunfall
Foto: Rainer Schwarz
Abrollcontainer mit Atemschutzausrüstung
Foto: BR

Das Wechselladerfahrzeug (WLF) ist ein Feuerwehrfahrzeug mit mehreren Hauptaufgaben in einem Fahrzeug vereint. Wechselladerfahrzeuge (WLF) dienen dem Transport von in austauschbaren Abrollbehältern verlasteten feuerwehrtechnischen Einsatzmitteln. Zur Aufnahme der jeweiligen Abrollbehälter verfügen die WLF über eine fest mit dem Fahrgestell verbundene Wechselladereinrichtung. Eine Feuerwehrtechnische Beladung in größerem Umfang ist nicht vorgesehen.

Bekannt sind WLF mit diversen Abrollbehältern (AB) wie zum Beispiel AB-Schaum, AB-Gefahrgut, AB-Rüst, AB-Pritsche, usw. Ein WLF ist also kostengünstiger Ersatz für mehrere Fahrzeuge.

Das Wechselladerfahrezug mit Kran (WLF-Kran) hat darüber hinaus noch einen Ladekran angebaut. Dieser muss sich hinter dem Fahrerhaus befinden, weil er sonst die Funktion des Wechselgerätes stört. Das Fahrzeug ist am Kran mit ausfahrbaren Abstützungen versehen. Ein Kran auch mit einem Abrollbehälter, in der Regel eine halbhohe Mulde oder eine Pritsche, kombiniert werden. Hier ist er in der Regel vorn auf dem Abrollbehälter montiert. Die Abstützungen können sich dann abklappbar am Behälter in Höhe des Krans befinden. Alternativ dazu kann sich auch die für einen Kranbetrieb des Abrollbehälters nötige Abstützung am Fahrzeug befinden, in der Regel ebenfalls hinter dem Fahrerhaus. Es gibt auch Abrollbehälter, bei denen ein (kleinerer) Ladekran und die klappbaren Stützen an anderer Stelle montiert sind, so mittig bei einem AB mit Gefahrgutbehältern der Berufsfeuerwehr Dortmund.

Hersteller von Ladekranen, die bei Feuerwehr-WLF zum Einsatz kamen, waren zunächst Produkte der Firma Meiller, München, Atlas, Wildeshausen und Hiab aus Schweden. Heute kommen Krane von Fassi, Italien und Palfinger aus Österreich hinzu.

Ladekrane sind in den letzten Jahren immer leistungsfähiger geworden und reichen heute in Ausladung und Hubkraft in den unteren Bereich des Leistungsspektrums reiner Kranfahrzeuge. Diese Entwicklung haben sich auch Feuerwehren zunutze gemacht, die solch schwere Krane auf Wechsellader, häufig in schwerer vierachsiger Ausführung, montieren ließen. In dieser Leistungsklasse ist Fassi, aber auch Palfinger, führend. Beispiele bei deutschen Feuerwehren sind das WLF „Bergefahrzeug“ der BF Dresden, das WLF der Werkfeuerwehr des Flughafens Hahn, Hunsrück und das WLF der BF Augsburg.

Sinn der Ausrüstung von Wechselladefahrzeugen mit Kran ist es, ein universelles Arbeits- und Nachschubfahrzeug bei der Feuerwehr einzusetzen. Mit dem Kran können (oben offene) Abrollbehälter be- und entladen, aber auch leichte bis mittelschwere Bergungs- und Hebearbeiten durchgeführt werden. Mit abgesatteltem Abrollbehälter ist der Kran deutlich besser und flexibler einsetzbar als beispielsweise der räumlich sehr eingeengte Heckkran eines Rüstwagens mit Kran (RW - Kran).


Aufgaben von Wechselladerfahrzeugen

Die Aufgaben des Wechselladerfahrzeugs sind vielseitig und ergeben sich durch den jeweiligen Abrollbehälter. Zum Beispiel:

  • Nachschub (AB-Pritsche, AB-Nachschub)
  • Löschwasser|Wasser und Schaummittel (AB-Tank-Wasser-Schaum)
  • Dekontamination (AB-Dekon)
  • Atemschutz]]versorgung (AB-Atemschutz)

Näheres zu den Abrollbehältern unter Abrollcontainer (Feuerwehr)


Kurzbezeichnungen und Funkrufnamen

Wechselladerfahrzeuge werden WLF abgekürzt Sie besitzen keine Zahlenkombination hinter dem Kürzel, denn es gibt nur eine Variante, wodurch keine weitere Kennzeichnung notwendig ist.

Im BOS-Funk trägt das Fahrzeug den Funkrufnamen Florian ../64/.. Hiervon kann es kommunal und auf Landesebene jedoch Abweichungen geben. Siehe hierzu den Artikel: Taktische Kennungen bei Feuerwehr und Rettungsdienst.


Ausrückordnungen

Die Alarm- und Ausrückeordnung|Ausrückordnung vom Wechselladerfahrzeug hängt mit dem jeweils verlastetem Abrollbehälter ab.


Normung

Das Wechselladerfahrzeug ist genormt in der DIN 14505.


Fahrgestellvarianten

Wechselladerfahrzeuge werden in der Regel auf Straßenfahrgestelle, häufig aber auch auf Allrad - getriebenen Fahrgestellen aufgebaut. Bei dreiachsigen Fahrzeugen kann der Normalantrieb 6 x 2 (6 Räder, 2 angetrieben) oder 6 x 4 (6 Räder, vier hinten angetrieben), sowie der Allradantrieb in den Vatianten 6 x 6 (alle Räder angetrieben ) oder 6 x 4 / 2 ( Räder vorn und hinten angetrieben, eine nichtangetriebene Stütz- oder Lenkachse hinten) vorkommen. Bei vierachseigen Fahrzeugen sind entsprechende Varianten denkbar, häufig sind jedoch 8 x 8 (Vollallradantrieb, z. B. MAN Feuerwehr Duisburg), 8 x 4 (nur hinten angetrieben) oder 8 / 2 x 6 (zweite Achse vorn nicht angetriebene Lenkachse)


feuerwehrtechnische Beladung

Auf dem Wechselladerfahrzeug ist an sich keine feuerwehrtechnische Beladung verlastet. Diese wird aber durch die jeweiligen Abrollbehälter aufgenommen.


Geschichte

Die Geschichte der Wechselladerfahrzeuge ist noch relativ jung. Es gibt noch keine zurückgezogenen Normen o. ä. WLF werden oft angeschafft, wenn andere alte Fahrzeuge wie GW-G ersetzt werden sollen, um das Nutzungsspektrum zu erweitern, bei gleich bleiben Unterhaltungskosten.


Beladeliste

nicht vorhanden, da eine Beladung erst vorhanden ist, wenn ein Abrollbehälter aufgenommen wurde.


Weblinks




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