Einbruch: Unterschied zwischen den Versionen

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Als Einbruch bezeichnet man das unerlaubte Eindringen in einen abgegrenzten Bereich bei Überwindung eines Hindernisses. Was als Hindernis gilt, wird im jeweils geltenden Recht definiert. Ein Einbruch geschieht in der Regel mit dem Ziel, in den Besitz von Gegenständen und/oder Informationen zu gelangen.<br/>
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[[Datei:Einbruch.jpg|thumb|300px|left|nach einem Einbruch kann man aufräumen <br>Foto: [[Rainer Schwarz]]]]
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[[Datei:Brand.jpg|thumb|300px|Zur Sicherheit eines Gebäudes gehört aber auch der [[Brandschutz]].<br/>Nach einem [[Brand]] muss man renovieren oder neu aufbauen.<br/>Foto: BR]]
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Strafrecht in Deutschland
Als '''Einbruch''' bezeichnet man das unerlaubte Eindringen in einen abgegrenzten Bereich bei Überwindung eines Hindernisses oder einer besonderen Sicherung gegen Wegnahme; Näheres wird im nationalen Recht definiert. Ein Einbruch geschieht in der Regel mit dem Ziel, in den Besitz von Gegenständen und/oder Informationen zu gelangen.
 
 
'''Strafrecht'''


Nach deutschem [[Strafrecht]] kommen die Tatbestände des [http://bundesrecht.juris.de/stgb/__243.html § 243] (Besonders schwerer Fall des Diebstahls) und  [http://bundesrecht.juris.de/stgb/__244.html § 244] (Diebstahl mit Waffen, Bandendiebstahl, Wohnungseinbruchdiebstahl) jeweils mit dem Grundtatbestand des [http://bundesrecht.juris.de/stgb/__242.html § 242] in Betracht. Der Einbruchsdiebstahl ist die bei weitem häufigste Form.<br/>
Ein Tatbestand „Einbruch“ kommt im [[Deutscher Rechtskreis|deutschen Rechtskreis]] nicht vor. Einbruch ist immer an weitere Motive oder Tatbestände gekoppelt, wie [[Diebstahl (Deutschland)|Diebstahl]], [[Hausfriedensbruch (Deutschland)|Hausfriedensbruch]] oder die [[Sachbeschädigung]] an Hindernissen bzw. der Versuch derselben.
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So zählt beispielsweise Überklettern eines abgrenzenden Hindernisses im Sinne einer Mutprobe, Freude am Klettern oder um dahinter befindliche Gegenstände zurückzuholen, die sich im Eigentum der kletternden Person befinden, im deutschen Recht nicht zum Einbruch, sofern keine strafbaren Motive vorliegen und das Hindernis nicht beschädigt wird. An Hausfriedensbruch kann gedacht werden, wenn der „Einbrecher“ ohne Bereicherungsabsicht handelt, aber wissentlich oder erklärtermaßen unwillkommen ist.<br/>
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'''wichtig:'''


* '''[[Kriminalprävention]]''' und
'''Deutschland'''


* '''[http://www.brand-feuer.de/index.php/Kategorie:Kriminalpr%C3%A4vention Zusammenfassung Kriminalprävention]'''
Nach [[Strafrecht (Deutschland)|deutschem Strafrecht]] kommen die [[Tatbestand#Strafrecht|Tatbestände]] des {{§|243|stgb|juris}} (Besonders schwerer Fall des Diebstahls) und {{§|244|stgb|juris}} ([[Diebstahl mit Waffen; Bandendiebstahl; Wohnungseinbruchdiebstahl]]) jeweils mit dem [[Grundtatbestand]] des {{§|242|stgb|juris}} sowie der [[Hausfriedensbruch (Deutschland)|Hausfriedensbruch]] nach {{§|123|stgb|juris}} in Betracht. Wird zum Einbruch z.&nbsp;B. ein Schloss oder Fenster beschädigt, liegt tateinheitlich [[Sachbeschädigung]] vor. Der maßgebliche Unterschied zwischen den [[Diebstahl]]sformen und dem Hausfriedensbruch ist die [[Zueignungsabsicht]]. Der Einbruchsdiebstahl ist die bei weitem häufigste Form.


* '''[http://www.brand-feuer.de/images/8/86/Artikel_Wohnungseinbruch_BDK_2011.pdf Fachartikel der Polizei Erftkreis]'''
An Hausfriedensbruch kann gedacht werden, wenn der „Einbrecher“ ohne [[Bereicherungsrecht|Bereicherungsabsicht]] handelt, aber wissentlich oder erklärtermaßen unwillkommen ist.




'''Österreich'''
'''Österreich'''


In [[Österreich]] begeht man nach [[Diebstahl (Österreich)|§ 129 StGB (Diebstahl durch Einbruch oder mit Waffen)]] eine Straftat. Ein Tatbestand „Einbruch“ kommt jedoch im [[Deutschland|deutschen]] Rechtsraum nicht vor. Einbruch ist immer an weitere Motive oder Tatbestände gekoppelt, wie [[Diebstahl (Deutschland)|Diebstahl]], [[Hausfriedensbruch (Deutschland)|Hausfriedensbruch]] oder die Sachbeschädigung an Hindernissen bzw. der Versuch derselben.
In Österreich begeht man nach [[Diebstahl (Österreich)|§ 129 StGB (Diebstahl durch Einbruch oder mit Waffen)]] eine Straftat.




'''Schweiz'''  
'''Schweiz'''


Wer in der [[Schweiz]] einen Einbruch verübt, macht sich nach Art. 139 StGB wegen [[Diebstahl (Schweiz)|Diebstahl]], Hausfriedensbruch, und/oder zusätzlich wegen Sachbeschädigung strafbar.
Wer in der Schweiz einen Einbruch verübt, macht sich nach Art. 139 StGB wegen [[Diebstahl (Schweiz)|Diebstahl]], nach Art. 186 StGB wegen [[Hausfriedensbruch (Schweiz)|Hausfriedensbruch]], und/oder zusätzlich nach Art. 144 StGB wegen Sachbeschädigung strafbar.




'''Vorgehensweisen'''
'''Vorgehensweisen'''


Türen und Fenster werden bei Einbrüchen häufig mit Werkzeugen aufgebrochen bzw. aufgehebelt – eine bei schwachen Schließblechen und kleinen Rollzapfen gängige Täterarbeitsweise. Sehr häufig kommt es auch zu Angriffen auf [[Schließzylinder]] von [[Zylinderschloss|Zylinderschlössern]]. Schließzylinder sind ein wichtiger Bestandteil der Türabsicherung. Sie können jedoch nur in der Systemeinheit – Schloss, Schließzylinder, Beschlag – Sicherheit bieten. Bei Einbrüchen werden Schließzylinder in vielfältiger Weise angegriffen. Sie müssen daher gegen die Täterarbeitsweisen Abbrechen, Aufbohren, Nachschließen und Ziehen Schutz bieten.
Beschädigte Eingangstür nach einem Einbruch in einen Bahnhofskiosk in [[Guntersblum]]: Oft zeigen sich nach Einbrüchen auch Sachbeschädigungen]]
 
Türen und Fenster werden bei Einbrüchen häufig mit Werkzeugen aufgebrochen bzw. aufgehebelt – eine bei schwachen Schließblechen und kleinen Rollzapfen gängige Täterarbeitsweise. Sehr häufig kommt es auch zu Angriffen auf [[Schließzylinder]] von [[Zylinderschloss|Zylinderschlössern]]. Schließzylinder sind ein wichtiger Bestandteil der Türabsicherung. Sie können jedoch nur in der Systemeinheit – Schloss, Schließzylinder, Beschlag – Sicherheit bieten. Bei Einbrüchen werden Schließzylinder in vielfältiger Weise angegriffen. Sie müssen daher gegen die Täterarbeitsweisen Abbrechen, Aufbohren, Nachschließen und Ziehen Schutz bieten
 
Im Detail kommen in Betracht:
Im Detail kommen in Betracht:  


* aufbrechen oder aufhebeln der Tür oder des Fensters mit Werkzeugen im Verschlussbereich oder der Bandseite
* Aufbrechen/Aufhebeln der [[Tür]] oder des [[Fenster]]s mit Werkzeugen im Verschlussbereich oder der Bandseite
* Türblattdurchbruch mit körperlicher Gewalt (Glas-/Holzfüllung)
* Türblattdurchbruch mit körperlicher Gewalt (Glas-/Holzfüllung)
* Angriffe auf Schloss und Beschlag oder den [[Schließzylinder]]
* Angriffe auf Schloss und Beschlag oder den Schließzylinder
* öffnen der Tür mit einem Schlüssel
* Öffnen der Tür mit einem Schlüssel
* Bohrangriffe im Fenstergriffbereich/Olive
* Bohrangriffe im Fenstergriffbereich/Olive
* Glasscheibe einschlagen, durchgreifen und entriegeln
* Glas einschlagen, durchgreifen und entriegeln


Unter einer ''Heißen Arbeit'' versteht man den [[Modus operandi]] bezüglich des angegangenen Objekts. Dabei wird [[Feuer]] (Auf[[schweißen]]) verwendet.<br/>
Unter einer ''Heißen Arbeit'' versteht man den [[Modus Operandi]] bezüglich des angegangenen Objekts. Dabei wird [[Feuer]] (Auf[[schweißen]]) verwendet.<br />
Eine ''Kalte Arbeit'' ist hingegen die Anwendung von Werkzeugen (aufhebeln).
Eine ''Kalte Arbeit'' ist hingegen die Anwendung von Werkzeugen (aufhebeln).




'''Tätergruppen'''  
'''Tätergruppen'''
 
Nach polizeilichen Erkenntnissen gibt es drei Tätergruppen: professionelle Täter aus [[Belgien]], [[Frankreich]], [[Osteuropa]] und [[Südosteuropa]], örtliche Täter sowie Täter, die ihre Sucht durch [[Drogenkriminalität]] finanzieren.<br/>
Hohe polizeiliche Präsenz auf der Straße und Verdachtskontrollen wirkten sich besonders auf die erste Gruppe aus; die Zahlen lägen in [[Bayern]] und [[Baden-Württemberg]] weit niedriger als im Norden.
 
 
'''Psychische Folgen'''
 
Zusätzlich zu dem materiellen Verlust leiden viele Geschädigte durch die gewaltsame Verletzung ihrer Intimsphäre an Belastungsstörungen wie [[Angststörung]]en, [[Panikattacke]]n, Schlafstörungen, Schreckhaftigkeit sowie an starken Gefühlen von Ohnmacht, Scham und [[Wut]]. Diese und weitere Symptome als immer [[Flashback (Psychopathologie)|wiederkehrende Bilder]] zu erleben, kann bei längerem Andauern eine [[Posttraumatische Belastungsstörung]] verursachen. Der persönliche Leidensdruck kann so stark werden, dass die Indikation für eine [[Psychotherapie]] gegeben ist.
 


'''allgemeine Prävention'''  
Nach polizeilichen Erkenntnissen gibt es drei Tätergruppen: professionelle Täter aus [[Belgien]], [[Frankreich]], [[Osteuropa]] und [[Südosteuropa]], örtliche Täter sowie Täter, die ihre Sucht durch [[Drogenkriminalität]] finanzieren.<ref name="maerkischeallgemeine.de">{{Webarchiv | url=http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12383142/62249/Immer-mehr-Wohnungseinbrueche-in-Berlin-Auch-in-Brandenburg.htm | archive-is=20130217081637 | text=30.08.2012: Streifen gegen Diebesbanden –  Immer mehr Wohnungseinbrüche in Berlin / Auch in Brandenburg Anstieg der Delikte}}</ref><ref name="maerkischeallgemeine.de"/><ref>http://www.polizei-dein-partner.de/infos-fuer/mieter-eigentuemer/detailansicht-mieter-eigentuemer/artikel/wer-sind-die-taeter.html</ref> Hohe polizeiliche Präsenz auf der Straße und Verdachtskontrollen wirkten sich besonders auf die erste Gruppe aus; die Zahlen lägen in [[Bayern]] und [[Baden-Württemberg]] weit niedriger als im Norden.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/wohnungseinbrueche-nur-streife-zu-fahren-genuegt-nicht-11754547.html Karin Truscheit: ''"Nur Streife fahren genügt nicht."'', faz.net vom 18. Mai 2012], abgerufen am 18. Mai 2012</ref> -->


Maßnahmen zum [[Einbruchschutz]] sollen das unerlaubte Eindringen in einen verriegelten Raum oder Bereich verhindern. Einbrüche können durch das Anlegen von Hindernissen (Umzäunungen, Türen, Sicherheitstechnik) und eine Erhöhung der Sicherheit, zum Beispiel durch [[Streifendienst]], erschwert werden. Große Firmengebäude oder -gelände können darüber hinaus durch [[Nachtwächter]] gesichert werden, Privatpersonen und Unternehmen schützen ihr Eigentum oft durch [[Einbruchmeldeanlage]]n oder eine [[Anwesenheitssimulation]].


'''Prävention'''


'''statistische Daten zur Wohnungseinbruchkriminalität'''
Maßnahmen zum [[Einbruchschutz]] sollen das unerlaubte Eindringen in einen verriegelten Raum oder Bereich verhindern. Einbrüche können durch das Anlegen von Hindernissen (Umzäunungen, Türen, Sicherheitstechnik) und eine Erhöhung der Sicherheit, zum Beispiel durch [[Streifendienst]], erschwert werden. Große Firmengebäude oder -gelände können darüber hinaus durch [[Nachtwächter]] gesichert werden, Privatpersonen und Unternehmen schützen ihr Eigentum oft durch [[Einbruchmeldeanlagen]] oder verschiedene Arten der [[Anwesenheitssimulation]]. Während Anwesenheit früher vor allem damit simuliert wurde, ein Licht oder den Fernseher anzulassen, wird heute vermehrt mit [[Smart Home]] Technologie gearbeitet. Hierbei handelt es sich um digital verlinkte Systeme, die dem Bewohner die Möglichkeit geben, verschiedene elektronischen Geräte des Hauses vom [[Smartphone]] aus zu steuern. So können Sensoren, Kameras, vorhandene Lichter und eigens dafür entwickelte TV- und Schattenbewegungs-Simulationsgeräte zu erleichtern.


Die Erfahrungen der Polizei und der [[Versicherer]] zeigen:<br/>


* In weit über der Hälfte aller Einbrüche werden Türen und Fenster mit einfachsten Mitteln aufgehebelt oder überwunden (z.&nbsp;B. mit einem [[Schraubendreher]]).
'''Aufklärungsquote'''
* Etwa 40 Prozent der Wohnungseinbrüche in Deutschland finden tagsüber statt.
* Einbrüche finden vermehrt bei Anwesenheit der Bewohner statt.
* In Deutschland steigerte sich die Zahl der gescheiterten Wohnungseinbrüche von 1993 28,3 % auf 38,5 % im Jahr 2011.


Die Dunkelziffer hierbei ist aber vermutlich hoch, da Versuche häufig nicht angezeigt werden.
Die [[Aufklärungsquote]] ist bei Einbruchsdelikten gering. Sie betrug in Deutschland im Jahr 1973 20,3 %<ref name="PKS-1973-77"/> (nur Bundesrepublik Deutschland), 1993 13,8 %<ref name="PKS-2011-79"/> und 2012 15,7 %.<ref name="welt-2013-05-11"/> Im Vergleich zu 2011 ist dies sogar ein Rückgang von 0,5 Prozent. Der steigenden Einbruchsrate steht 2013 auch eine sinkende Aufklärungsquote von nur 15,5 % entgegen.<ref name="PKS-2013-53"/> Allerdings reichen nur bei etwa einem Drittel dieser (von der Polizei als aufgeklärt bewerteten) Fälle die Beweise für eine Anklage aus und effektiv kommt es in etwa drei Prozent der Fälle zu Verurteilungen.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/studie-nicht-einmal-drei-prozent-aller-einbrecher-werden-verurteilt-14074411.html Nicht einmal drei Prozent aller Einbrecher werden verurteilt], FAZ Online 16 Februar 2016</ref><ref>Jacobs L. (2016) [http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-03/einbrueche-deutschland-sicherheit-tillmann-bartsch-kriminologe Wohnungen sind leichte Beute], Zeit Online 31 März 2016</ref>
* Der verursachte Schaden betrug 2011 369,5 Millionen Euro.
* 73,9 % der Tatverdächtigen sind Deutsche.


Einbrecher nutzen bei Ein- und Mehrfamilienhäusern unterschiedliche Schwachstellen:


<div style="float:left">
Siehe auch:
{|class="wikitable"
! Einfamilienhäuser
! Köln
! Erftkreis
|-
| Terrassen-/Balkontüren
| style="text-align:right" | 52,05 %
| style="text-align:right" | 45,77 %
|-
| Fenster
| style="text-align:right" | 26,49 %
| style="text-align:right" | 31,79 %
|-
| Haustüren
| style="text-align:right" | 13,88 %
| style="text-align:right" | 27,14 %
|-
| Kellerfenster/Kellertüren
| style="text-align:right" | 6,93 %
| style="text-align:right" | 7,09 %
|-
| Sonstige
| style="text-align:right" | 0,31 %
| style="text-align:right" | 0,45 %
|}
</div>
<div style="float:left">
{|class="wikitable"
! Mehrfamilienhäuser
! [[Köln]]
! [[Erftkreis]]
|-
| Wohnungsabschlusstüren
| style="text-align:right" | 54,60 %
| style="text-align:right" | 35,70 %
|-
| Terrassen-/Balkontüren
| style="text-align:right" | 25,66 %
| style="text-align:right" | 35,45 %
|-
| Fenster
| style="text-align:right" | 19,73 %
| style="text-align:right" | 27,14 %
|-
| Sonstige
| style="text-align:right" | 0,01 %
| style="text-align:right" | 1,71 %
|}
</div>
<div style="clear:left">''Die genannten Zahlen beziehen sich auf die Wohnungseinbruchkriminalität der Stadt Köln („Kölner Studie 2001“) und den ländlichen Erftkreis („Erftkreisstudie 2002“).''</div>


Die [[Aufklärungsquote]] ist bei Einbruchsdelikten gering. Sie betrug in Deutschland im Jahr 1973 20,3 % (nur Bundesrepublik Deutschland), 1993 13,8 % und betrug 2012 15,7 %.
* [[Diebstahl]]
 
* [[Wohnungseinbruch]]
 
* [[Tageswohnungseinbruch]]
Der Innenminister von Nordrhein-Westfalen sagte im März 2010:
* [[Dämmerungswohnungseinbruch]]
 
* "Immer mehr Einbrecher scheitern an den Sicherungsvorkehrungen" - 2009 in NRW 16.086-mal. Das sind 1.235 Delikte (+ 8,3 Prozent) mehr als 2008. "Immer mehr Menschen schützen ihr Eigentum besser."
* 25.029 vollendete Wohnungseinbrüche wurden 2009 in NRW angezeigt, 1.878 mehr als im Vorjahr (+ 8,1 Prozent. Im Jahr 1995 gab es die meisten Wohnungseinbrüche. Diese Zahl lag um 16.819 Fälle und damit 30 Prozent höher als 2009.
 
 
 
 
'''siehe auch:'''
 
* Diebstahl
* [[Einbruchmeldeanlage]]
* [[Einbruchmeldeanlage]]
* [[Einbruchschutz]]
* [[Polizeiliche Beratungsstelle]]
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Polizeiliche_Beratungsstelle Polizeiliche Beratungsstelle]
* [[Videoüberwachung]]
 
* [[Videoüberwachungsanlage]]
 
 
 
 
'''Weblinks:'''
 
* [http://www.polizei-beratung.de/opferinformationen/diebstahleinbruch.html Informationen der Polizei zum Thema: Diebstahl & Einbruch]
 
 




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[[Kategorie:Einbruchschutz]]
[[Kategorie:Einbruchschutz]]
[[Kategorie:Kriminalpolizei]]
[[Kategorie:Recht]]
[[Kategorie:Recht]]
[[Kategorie:Sicherheit eines Gebäudes]]
[[Kategorie:Sicherheit eines Gebäudes]]

Version vom 2. April 2022, 00:24 Uhr

nach einem Einbruch kann man aufräumen
Foto: Rainer Schwarz
Zur Sicherheit eines Gebäudes gehört aber auch der Brandschutz.
Nach einem Brand muss man renovieren oder neu aufbauen.
Foto: BR
Sicherung einer Blutspur nach ED (Einbruchsdiebstahl).
Foto: Joachim Löckener
Gaunerzinken: fotografieren; wegwischen und Polizei informieren
Grafik: MDR


Als Einbruch bezeichnet man das unerlaubte Eindringen in einen abgegrenzten Bereich bei Überwindung eines Hindernisses oder einer besonderen Sicherung gegen Wegnahme; Näheres wird im nationalen Recht definiert. Ein Einbruch geschieht in der Regel mit dem Ziel, in den Besitz von Gegenständen und/oder Informationen zu gelangen.


Strafrecht

Ein Tatbestand „Einbruch“ kommt im deutschen Rechtskreis nicht vor. Einbruch ist immer an weitere Motive oder Tatbestände gekoppelt, wie Diebstahl, Hausfriedensbruch oder die Sachbeschädigung an Hindernissen bzw. der Versuch derselben.


Deutschland

Nach deutschem Strafrecht kommen die Tatbestände des Vorlage:§ (Besonders schwerer Fall des Diebstahls) und Vorlage:§ (Diebstahl mit Waffen; Bandendiebstahl; Wohnungseinbruchdiebstahl) jeweils mit dem Grundtatbestand des Vorlage:§ sowie der Hausfriedensbruch nach Vorlage:§ in Betracht. Wird zum Einbruch z. B. ein Schloss oder Fenster beschädigt, liegt tateinheitlich Sachbeschädigung vor. Der maßgebliche Unterschied zwischen den Diebstahlsformen und dem Hausfriedensbruch ist die Zueignungsabsicht. Der Einbruchsdiebstahl ist die bei weitem häufigste Form.

An Hausfriedensbruch kann gedacht werden, wenn der „Einbrecher“ ohne Bereicherungsabsicht handelt, aber wissentlich oder erklärtermaßen unwillkommen ist.


Österreich

In Österreich begeht man nach § 129 StGB (Diebstahl durch Einbruch oder mit Waffen) eine Straftat.


Schweiz

Wer in der Schweiz einen Einbruch verübt, macht sich nach Art. 139 StGB wegen Diebstahl, nach Art. 186 StGB wegen Hausfriedensbruch, und/oder zusätzlich nach Art. 144 StGB wegen Sachbeschädigung strafbar.


Vorgehensweisen

Beschädigte Eingangstür nach einem Einbruch in einen Bahnhofskiosk in Guntersblum: Oft zeigen sich nach Einbrüchen auch Sachbeschädigungen]] Türen und Fenster werden bei Einbrüchen häufig mit Werkzeugen aufgebrochen bzw. aufgehebelt – eine bei schwachen Schließblechen und kleinen Rollzapfen gängige Täterarbeitsweise. Sehr häufig kommt es auch zu Angriffen auf Schließzylinder von Zylinderschlössern. Schließzylinder sind ein wichtiger Bestandteil der Türabsicherung. Sie können jedoch nur in der Systemeinheit – Schloss, Schließzylinder, Beschlag – Sicherheit bieten. Bei Einbrüchen werden Schließzylinder in vielfältiger Weise angegriffen. Sie müssen daher gegen die Täterarbeitsweisen Abbrechen, Aufbohren, Nachschließen und Ziehen Schutz bieten Im Detail kommen in Betracht:

  • Aufbrechen/Aufhebeln der Tür oder des Fensters mit Werkzeugen im Verschlussbereich oder der Bandseite
  • Türblattdurchbruch mit körperlicher Gewalt (Glas-/Holzfüllung)
  • Angriffe auf Schloss und Beschlag oder den Schließzylinder
  • Öffnen der Tür mit einem Schlüssel
  • Bohrangriffe im Fenstergriffbereich/Olive
  • Glas einschlagen, durchgreifen und entriegeln

Unter einer Heißen Arbeit versteht man den Modus Operandi bezüglich des angegangenen Objekts. Dabei wird Feuer (Aufschweißen) verwendet.
Eine Kalte Arbeit ist hingegen die Anwendung von Werkzeugen (aufhebeln).


Tätergruppen

Nach polizeilichen Erkenntnissen gibt es drei Tätergruppen: professionelle Täter aus Belgien, Frankreich, Osteuropa und Südosteuropa, örtliche Täter sowie Täter, die ihre Sucht durch Drogenkriminalität finanzieren.<ref name="maerkischeallgemeine.de">Vorlage:Webarchiv</ref><ref name="maerkischeallgemeine.de"/><ref>http://www.polizei-dein-partner.de/infos-fuer/mieter-eigentuemer/detailansicht-mieter-eigentuemer/artikel/wer-sind-die-taeter.html</ref> Hohe polizeiliche Präsenz auf der Straße und Verdachtskontrollen wirkten sich besonders auf die erste Gruppe aus; die Zahlen lägen in Bayern und Baden-Württemberg weit niedriger als im Norden.<ref>Karin Truscheit: "Nur Streife fahren genügt nicht.", faz.net vom 18. Mai 2012, abgerufen am 18. Mai 2012</ref> -->


Prävention

Maßnahmen zum Einbruchschutz sollen das unerlaubte Eindringen in einen verriegelten Raum oder Bereich verhindern. Einbrüche können durch das Anlegen von Hindernissen (Umzäunungen, Türen, Sicherheitstechnik) und eine Erhöhung der Sicherheit, zum Beispiel durch Streifendienst, erschwert werden. Große Firmengebäude oder -gelände können darüber hinaus durch Nachtwächter gesichert werden, Privatpersonen und Unternehmen schützen ihr Eigentum oft durch Einbruchmeldeanlagen oder verschiedene Arten der Anwesenheitssimulation. Während Anwesenheit früher vor allem damit simuliert wurde, ein Licht oder den Fernseher anzulassen, wird heute vermehrt mit Smart Home Technologie gearbeitet. Hierbei handelt es sich um digital verlinkte Systeme, die dem Bewohner die Möglichkeit geben, verschiedene elektronischen Geräte des Hauses vom Smartphone aus zu steuern. So können Sensoren, Kameras, vorhandene Lichter und eigens dafür entwickelte TV- und Schattenbewegungs-Simulationsgeräte zu erleichtern.


Aufklärungsquote

Die Aufklärungsquote ist bei Einbruchsdelikten gering. Sie betrug in Deutschland im Jahr 1973 20,3 %<ref name="PKS-1973-77"/> (nur Bundesrepublik Deutschland), 1993 13,8 %<ref name="PKS-2011-79"/> und 2012 15,7 %.<ref name="welt-2013-05-11"/> Im Vergleich zu 2011 ist dies sogar ein Rückgang von 0,5 Prozent. Der steigenden Einbruchsrate steht 2013 auch eine sinkende Aufklärungsquote von nur 15,5 % entgegen.<ref name="PKS-2013-53"/> Allerdings reichen nur bei etwa einem Drittel dieser (von der Polizei als aufgeklärt bewerteten) Fälle die Beweise für eine Anklage aus und effektiv kommt es in etwa drei Prozent der Fälle zu Verurteilungen.<ref>Nicht einmal drei Prozent aller Einbrecher werden verurteilt, FAZ Online 16 Februar 2016</ref><ref>Jacobs L. (2016) Wohnungen sind leichte Beute, Zeit Online 31 März 2016</ref>


Siehe auch:



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