Ursache

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Kausalität (von causa}, Ursache, und causalis, ursächlich, kausal) ist die Relation zwischen Ursache und Wirkung.

Es gibt keinen Brand ohne Ursache.
Deswegen ist die Brandursachenermittlung so wichtig.
Die Ursachenermittlung ist die Grundlage für Repression und Prävention.



Sie betrifft die Abfolge von Ereignissen und Zustand (Physik), die aufeinander bezogen sind.
Demnach ist "A" die Ursache für die Wirkung "B",
wenn "B" von "A" erzeugt wird.

Allgemeines

ein Kinderwagen hat diese Brandstiftung erst möglich gemacht, es besteht Kausalität.
Foto: Michael Arning
flexen im Holzhaus erfordert eine Brandwache mit Feuerlöscher. Die Funken können einen Brand verursachen
Foto: Rainer Schwarz
Flächenbrand die Ursache war eine Zigarette; bestätigt durch Zeugenaussage.
Auch Fahrlässigkeit kann strafbar sein.
Foto: Licha Media.de

Vom Begriff der Ursache werden im Alltag oft die Begriffe "Grund", "Anlass" und "Bedingung" unterschieden; über die genaue Abgrenzung herrscht allerdings keine Einigkeit. Meistens gilt:

  • die Bedingung als eine besondere Art der Ursache, nämlich eine zeitlich streng vor der Wirkung liegende und in irgendeiner Weise besonders herausragende, ohne die eine entsprechende Wirkung nicht eintritt;
  • der Anlass als Zufall|zufälliger, „unwesentlicher“ Auslöser einer Wirkung neben einer „eigentlichen“, „wesentlichen“ Ursache;
  • der Begriff Grund als Element rationaler Überlegungen oder Begründungen im Gegensatz zur Naturkausalität.


Monokausalität, Multikausalität und Kausalkette

Unterschieden werden monokausale und multikausale Erklärungen von Ereignissen und Phänomenen. Bei einer monokausalen Erklärung wird angenommen, dass genau ein (μόνος monos ‚alleinig‘, ‚einzig‘) Ereignis ein weiteres Ereignis verursacht. Es ist auch möglich, dass dieses eine ursächliche Ereignis mehrere Wirkungen entfaltet. Bei einer multikausalen Erklärung sind mehrere (laS|multi ‚viele‘) Ursachen im Spiel. Sie bewirken ein oder auch mehrere Ereignisse.

In einer Kausalkette (auch Wirkungskette oder Ursache-Wirkungs-Kette genannt) bewirkt ein Ereignis ein anderes, das selbst wiederum ein weiteres Ereignis bewirkt usw. – bis das letzte Ereignis der Kette bewirkt wurde. Die Ursachen sind in ihr streng Zeit#Zeit und Kausalität|zeitlich nacheinander gereiht und durchweg voneinander Dependenz|abhängig.

Die moderne Geschichtswissenschaft erklärt jedes Ereignis multikausal. Historiker stehen vor dem Problem, eine große Zahl von teils miteinander Interdependenz |interdependenten Ursachen gewichten und strukturieren zu müssen. Dazu rechnen etwa Personen, Institutionen, Handlungen, Ereignisse, Struktur (Soziologie)|Strukturen, Prozesse, Mentalitäten und Ideologien, die jeweils kurz-, mittel- oder langfristig wirken können. Auch der Zufall wird nicht ausgeschlossen. Der Althistoriker Alexander Demandt etwa listet in seinem 1984 erschienenen Werk über den Untergang des Römischen Reiches 210 Kausalfaktoren auf, die von der Nachwelt zu dessen Erklärung angehrt wurden. Mit Bezug auf den Aufstieg des Naf.</ref>tionalsozialismus schreibt der Historiker Kurt Bauer (Historiker)|Kurt Bauer: „Monokausale Erklärungsansätze versagen kläglich, wenn es um komplexe Ursachen und Zusammenhänge geht, die den Nationalsozialismus geschichtsmächtig werden ließen.“

In den Sozialwissenschaften gelten monokausale Erklärungen als Ausfluss einseitiger Weltanschauungen und Ideologien, die, wie das Wörterbuch der Soziologie urteilt, „für die modernen praxisbezogenen Empirie|Erfahrungswissenschaften allenfalls als Ausgangsprobleme verwertbar“ seien. So kritisieren etwa die niederländischen Soziologen Hans van der Loo und Willem van Reijen die Marxismus|marxistische Grundannahme, die Sozioökonomie|sozioökonomische Basis und Überbau|„Basis“ würde stets bestimmen, was im „Überbau“, also in Politik, Recht oder Kultur geschehe, als monokausal. Man müsse vielmehr davon ausgehen, dass es eine gegenseitige Beeinflussung der diversen Handlungsfelder gebe, ohne dass sich ein Primat der Ökonomie|Primat des einen oder Primat der Politik|des anderen nachweisen lasse. Monokausale Erklärungen sind typisch für Verschwörungstheorien, in denen alle möglichen Ereignisse einzig den Machenschaften der als extrem mächtig imaginierten Verschwörer zugeschrieben werden.


Kausalordnung

Die Kausalordnung ist eine Halbordnung, die als Relation (Mathematik)|Relation der kausalen Abhängigkeit innerhalb einer Menge von Ereignissen definiert wird: Ein Ereignis A ist die Ursache von Ereignis B (A < B) oder umgekehrt (A > B), oder die Ereignisse beeinflussen sich gegenseitig nicht (A || B), das heißt: A und B sind kausal unabhängig oder Nebenläufigkeit|nebenläufig. Außerdem wird die Kausalität von den meisten Theoretikern als Kettenschluss|transitiv betrachtet: Wenn das Ereignis A eine Ursache von B und B eine Ursache von C ist, dann ist A auch eine Ursache von C (wenn A < B und B < C ist, dann ist auch A < C). Andere wenden dagegen ein, dass zumindest unsere gewöhnliche Urteilspraxis bezüglich der Kausalität nicht transitiv ist, da wir bei der Suche nach der Ursache eines Ereignisses stets nach dem unmittelbar verursachenden Ereignis forschen.

Die kausale Abhängigkeit und die sich daraus ergebende Kausalordnung sind sehr wichtig in verschiedenen Wissenschaftszweigen. Insbesondere wird in einigen Bereichen der Physik, Informatik und Philosophie die Zeit an sich über die Kausalordnung definiert, statt umgekehrt (siehe Happened-Before-Relation). Der Begriff der „Relativität der Gleichzeitigkeit|Gleichzeitigkeit“ verliert dann an Bedeutung, man spricht stattdessen von kausal unabhängigen Ereignissen.
Ob zwei solche Ereignisse auch gleichzeitig erscheinen, hängt gänzlich vom Standpunkt des Beobachters ab.


Physik

In der Physik besagt das Kausalitätsgesetz, dass es keine Wirkung ohne Ursache gibt.
Es hängt damit eng mit der Forderung nach Determinismus zusammen:

  • Kennt man den Zustand eines Systems in allen Parametern, so kann man daraus mit Hilfe der Naturgesetze einen zukünftigen Zustand berechnen.

Max Born hingegen hebt hervor, dass Kausalität durch zwei Eigenschaften geprägt ist, nämlich die Nahwirkung und die Aufeinanderfolge. Beide Eigenschaften sind in der newtonschen Gravitation verletzt, die davon ausgeht, dass die Gravitation eine instantane Fernwirkung besitzt. Dies wird durch die Einführung des Feld (Physik)|Feldbegriffs durch Michael Faraday und der Grenzgeschwindigkeit in Einsteins Relativitätstheorie korrigiert.

Kausalität impliziert eine strenge Halbordnung:

a) Die Ursache der Ursache einer Wirkung ist auch (indirekte) Ursache der Wirkung selbst (Transitivität).

b) Eine Wirkung darf nicht direkte oder indirekte Ursache ihrer selbst sein (Irreflexivität), da sonst Widersprüche auftreten können, wie zum Beispiel das Großvater-Paradoxon.


Klassische Mechanik

In der Klassische Mechanik|klassischen Mechanik ist es aufgrund der angenommenen instantanen Fernwirkung und der damit verbundenen Gleichzeitigkeit bestimmter Ereignisse schwierig, eine Kausalordnung zu definieren, in der die Ursache vor der Wirkung stattfindet. Wenn im Drittes Newtonsches Gesetz|dritten newtonschen Axiom von „actio“ und „reactio“ die Rede ist, so finden beide gleichzeitig statt. Newton hatte dabei keinen Kausalzusammenhang im Sinn, sondern stellte als Grundlage der Dynamik auf, dass beide Kräfte eben gleich groß und entgegengesetzt sind.


siehe dazu:



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