Funke: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Gebäudebrand Funken FW Pretzsch - Merschwitz St. Oschecker. pFB 28.10.21.jpg|thumb|300px|auch bei diesem Gebäudebrand kommt es zu einem starken Funkenflug, eine Herausforderung für die<br>FW Pretzsch / Merschwitz<br>Foto: Stefan Oschecker]]
[[Datei:Gebäudebrand Funken FW Pretzsch - Merschwitz St. Oschecker. pFB 28.10.21.jpg|thumb|300px|auch bei diesem Gebäudebrand kommt es zu einem starken Funkenflug, eine Herausforderung für die<br>FW Pretzsch / Merschwitz<br>Foto: Stefan Oschecker]]


Ein Funke (aus vordeutsch rekonstruiert ''*fun-k-ōn'', mhd. ''vunke'' „Funke, Feuer“) ist ein kleines glühendes Teilchen, das bei [[Verbrennung (Chemie)|Verbrennung]]svorgängen oder bei elektrischen Entladungen entstehen kann.<br/>
Funken sind fliegende oder glühende, oft brennende Teilchen, die sich von einem Stoff gelöst haben.<br>
Wenn sich Funken vom Entstehungsort wegbewegen, spricht man vom Funkenflug. Aber nicht alle Funken führen zu einem [[Brand]].<br/>
Sie können bei einer Verbrennung, einem Kurzschluss, einer elektrischen Entladung oder durch Reibung entstehen.<br>  
Wenn sich Funken vom Entstehungsort weiter wegbewegen, spricht man vom Funkenflug.<br>
Die meisten Funken sind extrem heiß und befinden sich oft noch im Verbrennungsvorgang. Die Älteren kennen den Effekt z. B. von Dampflokomotiven.<br>
Die Weite des Fluges hängt von vielen Faktoren, wie z. B. dem brennenden Material (Größe und Gewicht), der Stärke der Thermik und des Windes, der Geländeformation oder der Hindernisse, wie auch primär der Höhe der Ablösung des Teilchens ab.<br>
So hat man deshalb beim [[Abflämmen]] von Unkraut eine andere Ausgangshöhe als bei einem [[Kaminbrand]] in einen mehrgeschossigen Haus.<br>
Problematisch dürfte es werden, wenn bei starkem [[Wind]] ein Windrad brennt, welches im Wald steht. .<br/>
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'''Funken können entstehen durch:'''


* elektrostatische Vorgänge<br>
* elektrische Schaltvorgänge<br/>
* mechanische Einwirkung, z. B. Reib/ Schlagfunken
* bei einer Verbrennung ([[Feuer]] mit Flamme), wobei die Teilchen mit der Luft mitgenommen werden
* beim Schleifen von harten Materialien (Metalle, Steine usw.)
* beim [[Schweißen]]
* beim Trennen, z. B. Metall mit einer [[Flex]]
* bei Förderanlagen mit harten Metall
* Heißläufer, z. B. an Rädern, Bremsen, Achsen u.ä.
* beim Starten eines Elektromotors [https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrstenfeuer Bürstenfeuer]
* bei der Piezozündung ([[Piezoelektrizität]])
* Lichtbogenfunken im Zusammenhang mit elektrischen Kurzschlüssen<br/>
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[[Datei:Flex Funken per FB Andreas Löschzug Rheda 14.02.2018.jpg|thumb|300px|deutlicher Funkenflug beim flexen<br/>Foto: [http://www.loeschzug-rheda.de/Wer_wir_sind Löschzug Rheda-WD.] ]]
[[Datei:Flex Funken per FB Andreas Löschzug Rheda 14.02.2018.jpg|thumb|300px|deutlicher Funkenflug beim flexen<br/>Foto: [http://www.loeschzug-rheda.de/Wer_wir_sind Löschzug Rheda-WD.] ]]
[[Datei:Feuerfunken 1 RS 2 2019.JPG|thumb|300px|Funkenflug bei einer Feuershow<br/>Foto: [[Rainer Schwarz]] ]]
[[Datei:Feuerfunken 1 RS 2 2019.JPG|thumb|300px|Funkenflug bei einer Feuershow<br/>Foto: [[Rainer Schwarz]] ]]
Funken sind extrem heiß und befinden sich oft noch im Verbrennungsvorgang.<br/>
Die Älteren kennen den Effekt z. B. von Dampflokomotiven.
: ''"Im Jahre 1959 entstanden entlang der Bundesbahnstrecke Sch.-G. durch Funkenflug aus vorbeifahrenden Lokomotiven verschiedene Waldbrände, zu denen Bekämpfung u. a. die freiwillige Feuerwehr eingesetzt wurde."
: ''"Am 15. Mai 1907 wurde durch Funkenflug aus einer vorbeifahrenden Lokomotive ein Großfeuer ausgelöst, bei dem vier alte Fachwerkhäuser eingeäschert wurden."''
: "''29.04.2012, Eine historische Dampflokomotive hat am Abend auf einer Sonderfahrt von Bayreuth nach Hof buchstäblich [[Feuer]] gespien und mehrere Brände entfacht."''<br/>
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Aber auch heute kommt es vor, dass z. B. bei einem Traktor, glühende [[Ruß]]teile aus dem Auspuff fliegen.<br/>
[[Datei:Funkenflug Osterfeuer.JPG|thumb|300px|Bei diesem [[Osterfeuer]] fliegen die Funken sehr weit<br/>Foto: [[Rainer Schwarz]]]]
Eine evtl. [[Zündung]] von weiterem Material hängt vom Energiegehalt eines Funken ab.<br/>
Dazu kommt die:
: Größe des Funken
: die Art des abgetragenen Materials
: die Wurfweite -Höhe;
: Umgebungsbedingungen wie Feuchtigkeit, Regen, Frost, [[Wind]] usw.
Funken mit hohem Energiegehalt können einen [[Brand]] oder eine [[Explosion]] auslösen.<br/>
Häufige Beispiele sind:
* unterschätzter Funkenflug bei Schleif- und Schweißarbeiten:
Die metallischen Teilchen sind extrem heiß und kühlen vergleichsweise langsam ab. Häufen sie sich an uneinsehbaren Stelle, lösen sie [[Schwelbrand|Schwelbrände]] aus, die sich zum Vollbrand ausweiten können.
* Funkenflug bei Großbränden oder [[Osterfeuer]]. Begünstigt wird dies durch thermische Faktoren und [[Wind]]. Bei [[Waldbrand|Waldbränden]] können Glutteilchen mehrere hundert Meter weit fliegen, bis sie wieder zu Boden fallen.<br/>
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<br>
Es gibt eine EG-Maschinenrichtlinie [http://www.maschinenrichtlinie.de/mrl-98-37-eg/ 98/37/EG] hinsichtlich des Explosionsschutzes an Maschinen mit sicherheitstechnischen Anforderungen, diese werden im Anhang I der Richtlinie verbindlich für ganz Europa festgelegt.<br/>
Unter Ziffer 1.5.7 fordert die Richtlinie, dass „jegliche Explosionsgefahr, die von
: einer Maschine selbst
: oder von Gasen,
: Flüssigkeiten,
: Stäuben,
: Dämpfen und anderen
: von der Maschine freigesetzten oder verwendeten Substanzen ausgeht, vermieden wird“.<br/>
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<br/>
Bei Arbeiten, bei denen mit Funkenbildung zu rechnen ist, müssen aufgrund der hohen Brandgefahren unbedingt<br/>
die [[Arbeitsschutz]]bestimmungen eingehalten werden.<br/>
Die [[Sicherheit]] beginnt mit der Dokumentation einer Gefährdungsbeurteilung.<br/>
Ein [[Feuerlöscher]] sollte immer bereit stehen, unter Umständen eine zweite Person als [[Brandwache]].<br/>
<br/>


   
   

Version vom 17. September 2022, 22:54 Uhr

massiver Flugfeuer in großer Höhe. Es gibt keine Ausarbeitung, wie weit Funken bei Wind fliegen können, um noch einen Sekundärbrand auszulösen. Für Windkrafträder wäre so eine Erkenntnis wertvoll, wenn diese im Wald aufgestellt werden.
Foto: Michael Arning
in diesem Pferdestall wurde ein Großbrand durch das Arbeiten mit einer Flex verursacht
Foto: Rainer Schwarz
die Brandbekämpfung beinhaltet auch die Beachtung des Funkenfluges und somit die Vermeidung eines Sekundärbrandes
Foto: Polizei Gütersloh
auch bei diesem Gebäudebrand kommt es zu einem starken Funkenflug, eine Herausforderung für die
FW Pretzsch / Merschwitz
Foto: Stefan Oschecker

Funken sind fliegende oder glühende, oft brennende Teilchen, die sich von einem Stoff gelöst haben.
Sie können bei einer Verbrennung, einem Kurzschluss, einer elektrischen Entladung oder durch Reibung entstehen.
Wenn sich Funken vom Entstehungsort weiter wegbewegen, spricht man vom Funkenflug.
Die meisten Funken sind extrem heiß und befinden sich oft noch im Verbrennungsvorgang. Die Älteren kennen den Effekt z. B. von Dampflokomotiven.
Die Weite des Fluges hängt von vielen Faktoren, wie z. B. dem brennenden Material (Größe und Gewicht), der Stärke der Thermik und des Windes, der Geländeformation oder der Hindernisse, wie auch primär der Höhe der Ablösung des Teilchens ab.
So hat man deshalb beim Abflämmen von Unkraut eine andere Ausgangshöhe als bei einem Kaminbrand in einen mehrgeschossigen Haus.
Problematisch dürfte es werden, wenn bei starkem Wind ein Windrad brennt, welches im Wald steht. .






Bilder: Rainer Schwarz



die Feuerwehr befreit einen jungen Mann von Handschellen mittels Dremel. Dabei kommt es zu Funkenbildung.
Foto: Feuerwehr Wiesbaden
deutlicher Funkenflug beim flexen
Foto: Löschzug Rheda-WD.
Funkenflug bei einer Feuershow
Foto: Rainer Schwarz


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