Einbruchschutz: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Präventionsmängelkarte Polizei Gütersloh Okt. 2022.jpg|thumb|300px|left|mit einer solchen Präventionsmängelkarte macht die Polizei Gütersloh Bürger Schwachstellen aufmerksam.<br>Für den Brandschutz ebenfalls wünschenswert.<br>Foto: Polizei Gütersloh]]
[[Datei:Innenkamera RS Feb 2019.jpg|thumb|300px|Diese Innenraumkamera der Fa. [https://www.instar.de/ Instar] macht auch bei völliger Dunkelheit gute Bilder und sendet diese aufs Handy<br/>Foto: [[Rainer Schwarz]] ]]
[[Bild:AufbruchspurenIMG 2062.JPG|thumb|300px|[[Verdeckungstat]] [[Einbruch]], dann folgte eine [[Brandstiftung]].<br/>Foto: [[Rainer Schwarz]] ]]
[[Datei:Haustür RS Juli 2018.jpg|thumb|300px|diese [[Haustür]]-Markierung aus Pappe dient [[Einbrecher]]n zur Feststellung, ob das Haus bewohnt ist.<br/>Foto: [[Rainer Schwarz]]]]
[[Datei:Interkey-weblogo R. Margout 28.08.2018.jpg|thumb|300px|'''[https://www.interkey.de/ Interkey]'''<br/>der Fachverband Europäischer Sicherheits- und Schlüsselfachgeschäfte e.V. ist der freiwillige Zusammenschluss von seriösen und qualifizierten Sicherheitsfachbetrieben in einem unabhängigen Berufsverband. Gemeinsames Ziel ist Einbruchsprävention]]
[[Datei:Stehlgutliste Hamburger Feuerkasse März 2017.jpg|thumb|300px|"Kundeninformation Hausrat" der  '''[https://www.hamburger-feuerkasse.de/content/privat/services/schadenverhuetung/postkartenaktion-fw/index.html Hamburger Feuerkasse]'''. Machen sie vor einem Schaden eine Sachaufstellung, dann haben sie es im Schadensfall leichter.]]
[[Datei:Stehlgutliste Hamburger Feuerkasse März 2017.jpg|thumb|300px|"Kundeninformation Hausrat" der  '''[https://www.hamburger-feuerkasse.de/content/privat/services/schadenverhuetung/postkartenaktion-fw/index.html Hamburger Feuerkasse]'''. Machen sie vor einem Schaden eine Sachaufstellung, dann haben sie es im Schadensfall leichter.]]
[[Datei:KPB Logo neu groß U. Ruschtkowski 11 2016.jpg|thumb|250px|left|Die Polizei im Kreis Gütersloh bietet ihnen '''[https://www.polizei.nrw.de/guetersloh/artikel__1078.html individuelle, kostenlose Sicherheitsberatung]''', die durch das Kriminalkommissariat Prävention/Opferschutz und den Bezirksdienst durchgeführt wird.<br/> Auch auf [[Brandursache]]n wird hingewiesen [https://www.polizei.nrw.de/guetersloh/artikel__9169.html Polizei Nordrhein-Westfalen - Gütersloh].]]
 
[[Datei:BWzu.JPG|thumb|250px|'''[[Einbruchschutz]]''' und [[Brandschutz]] haben Gemeinsamkeiten.<br/>Eine ist die Minimierung von Tatgelegenheiten. Ein [[Einbrecher]] wie ein [[Brandstifter]] wollen unbeobachtet handeln, Dunkelheit schützt sie. Deshalb achten sie auf eine sinnvolle Anbringung des Bewegungsmelders. Dieser wurde zugeklebt.]]
[[Datei:BWzu.JPG|thumb|300px|'''[[Einbruchschutz]]''' und [[Brandschutz]] haben Gemeinsamkeiten.<br/>Eine ist die Minimierung von Tatgelegenheiten. [[Einbrecher]] und [[Brandstifter]] wollen unbeobachtet handeln, Dunkelheit schützt sie. Deshalb achten sie auf eine sinnvolle Anbringung des [[Bewegungsmelder]]s. Dieser wurde zugeklebt.]]
[[Datei:Einbrecher Sicherheitstür geä.-RS Mai 20161.JPG|thumb|250px|Auch eine Sicherheitstür ist vor einem [[Einbrecher]] nicht sicher, wenn diese nicht verschlossen ist.<br/>Foto: [[Rainer Schwarz]]]]
 
[[Datei:Freie Sicht RS 1 2016.JPG|thumb|250px|Zur Steigerung der [[Sicherheit]] / auch dem [[Einbruchschutz]] trägt ein niedriger Bewuchs von Büschen in einer Siedlung bei.<br/>Foto: [[Rainer Schwarz]]]]
[[Datei:Einbrecher Sicherheitstür geä.-RS Mai 20161.JPG|thumb|300px|Auch eine Sicherheitstür ist vor einem [[Einbrecher]] nicht sicher, wenn diese nicht verschlossen ist.<br/>Foto: [[Rainer Schwarz]]]]
[[Datei:250px-Panickschloss klein II.jpg|thumb|250px|'''[[Einbruchschutz]]''' und '''[[Brandschutz]]''' haben Gemeinsamkeiten.<br/>Eine ist die Minimierung von Tatgelegenheiten. Ein [[Einbrecher]] wie ein [[Brandstifter]] wollen unbemerkten Zugang. Mit so einem '''[[Panikschloss]]''' ist ein Zugang von außen '''ohne''' Schlüssel nicht möglich. Ein Verlassen des Gebäudes z. B. bei einem [[Brand]] ist immer möglich.<br/>siehe auch '''[[Kriminalprävention]]'''.]]
 
[[Datei:Freie Sicht RS 1 2016.JPG|thumb|300px|Zur Steigerung der [[Sicherheit]] / auch dem [[Einbruchschutz]] trägt ein niedriger Bewuchs von Büschen in einer Siedlung bei.<br/>Foto: [[Rainer Schwarz]]]]
 
[[Datei:250px-Panickschloss klein II.jpg|thumb|300px|'''[[Einbruchschutz]]''' und '''[[Brandschutz]]''' haben Gemeinsamkeiten.<br/>Eine ist die Minimierung von Tatgelegenheiten. Ein [[Einbrecher]] wie ein [[Brandstifter]] wollen unbemerkten Zugang. Mit so einem '''[[Panikschloss]]''' ist ein Zugang von außen '''ohne''' Schlüssel nicht möglich. Ein Verlassen des Gebäudes z. B. bei einem [[Brand]] ist immer möglich.<br/>siehe auch '''[[Kriminalprävention]]'''.]]
   
   
[[Datei:Gelegenheit macht Einbrecher 2015 005.jpg|thumb|250px|Hier steht eine Mülltonne (als Einstieghilfe) direkt unter einem Fenster. Dieser Bereich ist nicht ausgeleuchtet. So sollte es nicht sein!<br/>Foto: BR]]
[[Datei:Gelegenheit macht Einbrecher 2015 005.jpg|thumb|300px|[[Mülltonne]] (als Einstieghilfe) direkt unter einem [[Fenster]]. Dieser Bereich ist nicht ausgeleuchtet. So sollte es nicht sein!<br/>Foto: BR]]
 
[[Datei:Fensterbeschlag POLGT.jpg|thumb|300px|Ein Kunststofffenster kann man "auseinander biegen"; einer schlechter Beschlag bricht einfach.<br/>Foto: PGT]]
[[Datei:SafeP1244636.jpg|thumb|300px|Einbruchschutz mit einer so gewaltigen Tür kann nicht jeder umsetzen.<br/>Es geht aber auch einfacher.<br/>Foto: [[Rainer Schwarz]] 01- 2011]]


[[Datei:Fensterbeschlag POLGT.jpg|thumb|250px|Ein Kunststofffenster kann man "auseinander biegen"; einer schlechter Beschlag bricht einfach.<br/>Foto: PGT]]
[[Datei:Fingerabdruckschlüssel.jpg|thumb|300px|Heute öffnet man eine Tür mit dem Fingerabdruck. [[Zutrittskontrolle]]<br/>Foto: [[Rainer Schwarz]] ]]
[[Datei:SafeP1244636.jpg|thumb|250px|Einbruchschutz mit einer so gewaltigen Tür kann nicht jeder umsetzen.<br/>Es geht aber auch einfacher.<br/>Foto: [[Rainer Schwarz]] 01- 2011]]
[[Datei:Bartschlüssel.JPG|thumb|300px|das Zeitalter dieser Bartschlüssel ist vorbei<br/>Foto: BR]]


[[Datei:Fingerabdruckschlüssel.jpg|thumb|250px|Heute öffnet man eine Tür mit dem Fingerabdruck. [[Zutrittskontrolle]]<br/>Foto: BR]]
[[Datei:Bartschlüssel.JPG|thumb|250px|das Zeitalter dieser Bartschlüssel ist vorbei<br/>Foto: BR]]
[[Bild:Abus Funk-Zentrale-ger-DE Bild-FU8000 offen.jpg|thumb|250px|Zur<br/>'''[[Sicherheit eines Gebäudes]]''' gehört der<br/>[[Einbruchschutz]]<br/><u>und</u> der<br/>[[Brandschutz]].<br/>siehe auch [[Kriminalprävention]].]]
[[Bild:AufbruchspurenIMG 2062.JPG|thumb|250px|Verdeckungstat [[Einbruch]], dann folgte eine [[Brandstiftung]].<br/>Foto: BR]]
[[Datei:Polizei in NE - RS.jpg|thumb|250px|in Holland geht man diesen Weg<br/>Foto: [[Rainer Schwarz]]]]


Maßnahmen zum '''Einbruchschutz''' sollen das unerlaubte Eindringen in einen verriegelten Raum oder Bereich verhindern. Einen guten Einbruchschutz erreicht man durch ein aufeinander abgestimmtes Zusammenwirken von mechanischer und elektronischer Sicherungstechnik, richtigem Verhalten und personellen und organisatorischen Maßnahmen.<br/>
Maßnahmen zum Einbruchschutz sollen das unerlaubte Eindringen in einen verriegelten Raum oder Bereich verhindern. Einen guten Einbruchschutz erreicht man durch ein aufeinander abgestimmtes Zusammenwirken von mechanischer und elektronischer Sicherungstechnik, richtigem Verhalten und personellen und organisatorischen Maßnahmen.<br/>


'''wichtig:'''
'''wichtig:'''
* '''[[Einbruchschutz und Brandschutz]]'''


* '''[[Kriminalprävention]]''' und
* '''[[Kriminalprävention]]''' und


* '''[http://www.brand-feuer.de/index.php/Kategorie:Kriminalpr%C3%A4vention Zusammenfassung Kriminalprävention]'''
* '''[http://www.brand-feuer.de/index.php/Kategorie:Kriminalpr%C3%A4vention Zusammenfassung Kriminalprävention]'''<br/>
 
* 150.000 versicherte Wohnungseinbrüche gab es im Jahr 2013
*  die Versicherer leisteten  2013 dafür 480 Millionen Euro, Quelle: GDV<br/>
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[[Datei:WED 2020 5 Jahre IM NRW S. Dunker-Wendt Referat 33 v. 15.3.2022 pEM .jpg|thumb|400px|center|Im [[Einbruch]]ssektor wurden auch im Jahr 2020 Erfolge durch aktive gemeinsame Prävention erzielt.<br>Die Anzahl der [https://www.feuerwehrverband.de/presse/statistik/ Brände] stieg im Jahr 2019 an.<br>Behörden, eine Organisationen, die [[Versicherungen]] oder Verbände stellen [[Brandursache]]n selten vor.<br>Bild IM NRW Ref. 33]]<br>
: '''[https://www.gdv.de/de/themen/news/gdv-praesident---trendwende-bei-einbruechen-ist-eine-illusion--29952 GDV-Prä­si­dent: "Trend­wende bei Ein­brü­chen ist eine Illu­sion"]''' Text vom Mai 2018
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[[Datei:PKS Einbrueche BMI 30102017.JPG|thumb|450px|center|Quelle: [https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/topthemen/DE/topthema-einbruchschutz/top-thema-einbruchschutz.html BMI]]]
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'''rechtliche Situation'''
'''rechtliche Situation'''
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Ein besonders schwerer Fall des Diebstahls bzw. ein Wohnungseinbruchdiebstahl nach den §§ 243, 244 des deutschen [[Strafgesetzbuch (Deutschland)|Strafgesetzbuch]]s (StGB) liegt vor, wenn der Täter zur Ausführung der Tat in ein Gebäude, einen Dienst- oder Geschäftsraum, in einen anderen umschlossenen Raum oder in eine Wohnung einbricht, einsteigt, mit einem falschen Schlüssel oder einem anderen nicht zur ordnungsmäßigen Öffnung bestimmten Werkzeug eindringt oder sich in der Wohnung verborgen hält.
Ein besonders schwerer Fall des Diebstahls bzw. ein Wohnungseinbruchdiebstahl nach den §§ 243, 244 des deutschen [[Strafgesetzbuch (Deutschland)|Strafgesetzbuch]]s (StGB) liegt vor, wenn der Täter zur Ausführung der Tat in ein Gebäude, einen Dienst- oder Geschäftsraum, in einen anderen umschlossenen Raum oder in eine Wohnung einbricht, einsteigt, mit einem falschen Schlüssel oder einem anderen nicht zur ordnungsmäßigen Öffnung bestimmten Werkzeug eindringt oder sich in der Wohnung verborgen hält.


Wer in der Schweiz ein Einbruch verübt, macht sich nach Art. 139 StGB wegen Diebstahl, Hausfriedensbruch und/oder zusätzlich wegen Sachbeschädigung strafbar. In Österreich begeht man nach [[Diebstahl (Österreich)|§ 129 StGB (Diebstahl durch Einbruch oder mit Waffen)]] eine Straftat.
Wer in der Schweiz ein [[Einbruch]] verübt, macht sich nach Art. 139 StGB wegen Diebstahl, Hausfriedensbruch und/oder zusätzlich wegen Sachbeschädigung strafbar. In Österreich begeht man nach Diebstahl (Österreich)|§ 129 StGB (Diebstahl durch Einbruch oder mit Waffen) eine Straftat.


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Fotos: [[Rainer Schwarz]]
Fotos: [[Rainer Schwarz]]
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Datei:Einbruchschild RS Rietberg 28.4.24.jpg|so ein Schild hat eher keine Wirkung
Datei:Tresor Rueterbories GTL RS 4-24.jpg|Tresor aus dem Jahr 1899 bei der Fa. Rüterbories, GTL
Datei:Türschloss.jpg|so fing es an mit einem Türschloss
Datei:Türschloss.jpg|so fing es an mit einem Türschloss
Datei:Schlüssel Wilhelmstal 9 2015.jpg|mit solchen Schlüsseln öffnete man die Türen im Schloß Wilhelmstal
Datei:Türgriff Sperre RS 2 -24.jpg|einseitig verriegelbarer Türgriff (Griffwerk)
Datei:Schlüssel Wilhelmstal 9 2015.jpg|mit solchen [[Schlüssel]]n öffnete man die Türen im Schloß Wilhelmstal
Datei:TransponderP1180005.jpg|[[Zutrittskontrolle]] und [[Einbruchschutz]] mittels Transponder
Datei:TransponderP1180005.jpg|[[Zutrittskontrolle]] und [[Einbruchschutz]] mittels Transponder
Datei:Dummy Camera-RS.jpg|oder so?<br/>Sehen und gesehen werden, oder?
Datei:Dummy Camera-RS.jpg|oder so?<br/>Sehen und gesehen werden, oder?
Datei:Türbeschlag mit Spion RS April 2016.JPG|auch mit einem [[Türspion]]
Datei:Türbeschlag mit Spion RS April 2016.JPG|auch mit einem [[Türspion]]
Datei:Spiegelglas RS 9 21.jpg|Spiegelglas bietet [[Sicherheit]] durch Sichtschutz, aber nicht bei Nacht, außerdem Hizte- und Blendschutz.
Datei:Kellerfensterriegel RS Juli 2018.jpg|'''[[Sicherheit]]''' bieten auch solche Riegel für die Kellerfenster
Bild:Getalit-Multischutz-Tuer-2.jpg|[[Brand- und Rauchschutztüren]]<br/><br/>[[Westag & Getalit AG]]* Multischutz~ Feuerschtuz / Rauchschutz / Schallschutz / Einbruchhemmend -WK II.
Bild:Getalit-Multischutz-Tuer-2.jpg|[[Brand- und Rauchschutztüren]]<br/><br/>[[Westag & Getalit AG]]* Multischutz~ Feuerschtuz / Rauchschutz / Schallschutz / Einbruchhemmend -WK II.
Datei:Schloßkasten RS März 2016.jpg|solche Schloßkästen mit Bartschlüsseln wurden bis 1970 verbaut
Datei:Schloßkasten RS März 2016.jpg|solche Schloßkästen mit Bartschlüsseln wurden bis 1970 verbaut
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Datei:250px-Panickschloss klein II.jpg|Eine kleine "Drückermaus" (mittig) sorgt dafür, dass diese [[Haustür]] immer verschlossen ist. Jederzeit kann die Tür von '''innen''' mit der Klinke, also ohne Schlüssel geöffnet werden.
Datei:250px-Panickschloss klein II.jpg|Eine kleine "Drückermaus" (mittig) sorgt dafür, dass diese [[Haustür]] immer verschlossen ist. Jederzeit kann die Tür von '''innen''' mit der Klinke, also ohne Schlüssel geöffnet werden.
Datei:Jalousie - Klammer RS 2016.jpg|Rolladensicherung, die ein Hochschieben der Jalousie verhindert
Datei:Jalousie - Klammer RS 2016.jpg|Rolladensicherung, die ein Hochschieben der Jalousie verhindert
Datei:Einbruchschutz mit Scherben RS Jan 2017.jpg|ob Scherben auf einer Mauer [[Einbrecher]] abschrecken, kann bezweifelt werden
Datei:Einbruchschutz mit +Scherben RS Jan 2017.jpg|[[Einfriedung]] gesichert durch Scherben auf einer Mauer sollen [[Einbrecher]] abschrecken, das kann bezweifelt werden
Datei:Schrank Safe RS 7 2018.jpg|ein solch fest eingebauter Safe ist sinnvoll für die Aufbewahrung nicht nur wichtiger Schriftstücke.
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Maßnahmen zum '''Einbruchschutz''' sollen das unerlaubte Eindringen in einen verriegelten Raum oder Bereich verhindern. Einen guten Einbruchschutz erreicht man durch ein aufeinander abgestimmtes Zusammenwirken von mechanischer und elektronischer Sicherungstechnik, richtigem Verhalten und personellen und organisatorischen Maßnahmen.
Maßnahmen zum '''Einbruchschutz''' sollen das unerlaubte Eindringen in einen verriegelten Raum oder Bereich verhindern. Einen guten Einbruchschutz erreicht man durch ein aufeinander abgestimmtes Zusammenwirken von mechanischer und elektronischer Sicherungstechnik, richtigem Verhalten und personellen und organisatorischen Maßnahmen.
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[[Datei:KPB Logo neu groß U. Ruschtkowski 11 2016.jpg|thumb|250px|left|Die Polizei im Kreis Gütersloh bietet ihnen individuelle, kostenlose Sicherheitsberatung, die durch das Kriminalkommissariat Prävention/Opferschutz und den Bezirksdienst durchgeführt wird.<br/> Auch auf [https://guetersloh.polizei.nrw/artikel/germany-at-its-best-preisgekroente-seite-informiert-zum-thema-feuer Brandursache]n wird hingewiesen Polizei Nordrhein-Westfalen - Gütersloh]]
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Datei:Aufgehebelte FH Tür PGT Ka Ko 1 2016.jpg|diese [[FH Tür]] wurde aufgehebelt
Datei:Aufgehebelte FH Tür PGT Ka Ko 1 2016.jpg|diese [[FH Tür]] wurde aufgehebelt
Datei:800px-Holzfenster aufgeheb PGT Ka Ko 1 2016.jpg|Aufgehebeltes [[Holz]]fenster. Der Raum wurde akribisch durchsucht.
Datei:Holztür PGT 2019.jpg|[[Tür]] einfach aufgedrückt
Datei:800px-Holzfenster aufgeheb PGT Ka Ko 1 2016.jpg|aufgehebeltes [[Holz]]fenster. Der Raum wurde akribisch durchsucht.
Datei:Rahmenstecher PGT 2019.jpg|in den Fensterrahmen gestochen
Datei:Eindringen Einfriedeung PGT Ka Ko 1 2016.jpg|eindringen durch die (schwache) Einfriedung an der Gebäuderückseite
Datei:Eindringen Einfriedeung PGT Ka Ko 1 2016.jpg|eindringen durch die (schwache) Einfriedung an der Gebäuderückseite
Datei:Räuberleiter RS 2 2016.jpg|die Einfriedung kann als Einstiegshilfe genutzt werden <br>BR  
Datei:Dacheinstieg PGT 2019.jpg|dies wurde als Aufstiegshilfe genutzt, um auf Dach und somit ins Gebäude zu gelangen
Datei:Einbruch mit Einstiegshilfen PGT Ka Ko 1 2016.JPG|diese Einstiegshilfen unter dem Fenster hat vermutlich ein Kunde vorher bemerkt
Datei:Räuberleiter RS 2 2016.jpg|die [[Einfriedung]] kann als Einstiegshilfe genutzt werden <br>BR  
Datei:Fenster auf Kipp PGT Ka Ko 1 2016.jpg|ein Fenster im Erdgeschoss sollte nie auf Kipp gestellt werden
Datei:Fenster auf Kipp PGT Ka Ko 1 2016.jpg|ein Fenster im Erdgeschoss sollte nie auf Kipp gestellt werden
Datei:430px-Terrassentür aufgehebelt PGT Ka Ko 1 2016.jpg|diese schwere Terrassentür wurde aufgehebelt
Datei:430px-Terrassentür aufgehebelt PGT Ka Ko 1 2016.jpg|diese schwere Terrassentür wurde aufgehebelt
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Datei:Schließzylinder II PGT Ka Ko 1 2016.png|so einfach gelangt man dann in das Gebäude
Datei:Schließzylinder II PGT Ka Ko 1 2016.png|so einfach gelangt man dann in das Gebäude
Datei:Scheiben eingeschlagen PGT Ka Ko 1 2016.jpg|[[Sicherheitsglas]] hätte diesen [[Einbruch]] verhindern können
Datei:Scheiben eingeschlagen PGT Ka Ko 1 2016.jpg|[[Sicherheitsglas]] hätte diesen [[Einbruch]] verhindern können
Datei:Kunststoffrahmen ohne Metall PGT Ka Ko 1 2016 .jpg|Ein Kunststoffrahmen ohne Metallverstärkung. Der Fenstergriff wurde einfach herausgerissen.
Datei:Kunststoffrahmen ohne Metall PGT Ka Ko 1 2016 .jpg|ein Kunststoffrahmen ohne Metallverstärkung. Der Fenstergriff wurde einfach herausgerissen.
Datei:Einbruch mit Einstiegshilfen PGT Ka Ko 1 2016.JPG|Diese Einstiegshilfen unter dem Fenster hat vermutlich ein Kunde vorher bemerkt.
Datei:Jalousie festgeklemmt PGT.jpg|Jalousie vom [[Einbrecher]] festgeklemmt
Datei:Pilskopf.jpg|Schlechte Qualität. Der Pilzkopf hielt nicht.<br/>Foto: BR
Datei:Fensterbeschlag PGT 2019.jpg|immer wieder schlechte Qualität
Datei:Fenster öffnen 1 PGT 2016.jpg|Dieses Fenster läßt sich einfach ohne Werkzeug aufdrücken
Datei:Pilskopf.jpg|auch hier, schlechte Qualität. Der Pilzkopf hielt nicht.<br/>Foto: BR
Datei:Türriegel PGT 2019.jpg|einfach aufgedrückt
Datei:Fenster öffnen 1 PGT 2016.jpg|dieses Fenster läßt sich einfach ohne Werkzeug aufdrücken
 
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siehe auch:
[[Datei:Logo Netzwerk standard Hackemack.jpg|thumb|250px|Das Netzwerk '''[http://www.zuhause-sicher.de/einbruchschutz-und-brandschutz/ Zuhause sicher.]'''<br/>[[Einbruchschutz]] und [[Brandschutz]]<br/> – es geht um Ihre [[Sicherheit]].]]
 
* [[Die häufigsten Fragen im Zusammenhang mit Einbruchschutz]]
:: Expertenchat – [[Einbruchschutz]] - mit KHK Dirk Struckmeier
<br/>
 
 
'''Maßnahmen'''
'''Maßnahmen'''


Die Zahl der „Wohnungseinbruchdiebstähle“ stieg 2013 in Deutschland um 3,7 Prozent auf 149.500 Fälle an. Vor allem stiegen hierbei auch die „Tageswohnungseinbrüche“ (Einbruchdiebstähle zur Tageszeit) um 5,8 Prozent an. Mittlerweile finden fast 44 Prozent der Wohnungseinbrüche in Deutschland tagsüber statt. Die meisten Tageswohnungseinbrüche ereignen sich in Großstädten. Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik 2013 ist aber auch der Anteil der vollendeten Fälle stetig gesunken. Die Polizei schließt hierbei auf die Verbesserungen der Sicherungsmaßnahmen im privaten Bereich sowie der entsprechenden Präventionsaktionen der Polizei Anfragende erhalten unter anderem bei den [[Polizeiliche Beratungsstelle|Polizeilichen Beratungsstellen]] in Deutschland, Österreich und der Schweiz eine individuelle Beratung in puncto Einbruchschutz und [[Sicherheit]].
Die Zahl der „Wohnungseinbruchdiebstähle“ stieg 2013 in Deutschland um 3,7 Prozent auf 149.500 Fälle an. Vor allem stiegen hierbei auch die „Tageswohnungseinbrüche“ (Einbruchdiebstähle zur Tageszeit) um 5,8 Prozent an. Mittlerweile finden fast 44 Prozent der Wohnungseinbrüche in Deutschland tagsüber statt. Die meisten Tageswohnungseinbrüche ereignen sich in Großstädten. Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik 2013 ist aber auch der Anteil der vollendeten Fälle stetig gesunken. Die Polizei schließt hierbei auf die Verbesserungen der Sicherungsmaßnahmen im privaten Bereich sowie der entsprechenden Präventionsaktionen der Polizei Anfragende erhalten unter anderem bei den Polizeiliche Beratungsstelle|Polizeilichen Beratungsstellen in Deutschland, Österreich und der Schweiz eine individuelle Beratung in puncto Einbruchschutz und [[Sicherheit]].


Während in Österreich die Zahl der Einbrüche in den letzten Jahren kontinuierlich zurückging, steigerte sie sich von 2012 auf 2013 um 7 % auf 16.548. Auch in der Schweiz stieg die Zahl der Einbrüche in den letzten Jahren konstant (2012: um +16 % auf 73.714), wobei in der Schweiz auf 100.000 Einwohner im Verhältnis 932 Einbrüche kommen, was den Spitzenwert in Europa darstellt.
Während in Österreich die Zahl der Einbrüche in den letzten Jahren kontinuierlich zurückging, steigerte sie sich von 2012 auf 2013 um 7 % auf 16.548. Auch in der Schweiz stieg die Zahl der Einbrüche in den letzten Jahren konstant (2012: um +16 % auf 73.714), wobei in der Schweiz auf 100.000 Einwohner im Verhältnis 932 Einbrüche kommen, was den Spitzenwert in Europa darstellt.
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Insgesamt wurden 2013 vermehrt Boden-, Kellerräume und Waschküchen zum Tatort (+11,2 Prozent Anstieg zum Vorjahr).
Insgesamt wurden 2013 vermehrt Boden-, Kellerräume und Waschküchen zum Tatort (+11,2 Prozent Anstieg zum Vorjahr).


 
Mit folgenden Maßnahmen können beispielsweise Einbrüche erschwert oder verhindert werden:<br>
Mit folgenden Maßnahmen können beispielsweise Einbrüche erschwert oder verhindert werden:
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'''Verhaltensmaßnahmen'''
'''Verhaltensmaßnahmen'''


Auch einfache Verhaltensmaßnahmen können zum effizienten Einbruchschutz beitragen.<br/>
Auch einfache Verhaltensmaßnahmen können zum effizienten Einbruchschutz beitragen.<br/>
Zu diesen Maßnahmen gehört beispielsweise der [[Anwesenheitsschutz]]. Er kann den Bewohnern helfen zu entscheiden, ob sie eine Person einlassen möchten oder nicht. Daneben soll bei zeitweiliger Abwesenheit die [[Anwesenheitssimulation]] dem Schutz vor einem Einbruch dienen. Allgemeingültige Verhaltenshinweise für richtiges Verhalten in einer Einbruchssituation gibt es nicht. Eine Konfrontation mit dem Einbrecher kommt nur selten vor. Auf frischer Tat ertappte Einbrecher werden oft nur gewalttätig, um sich einen Fluchtweg zu verschaffen.<br/>
Zu diesen Maßnahmen gehört beispielsweise der Anwesenheitsschutz. Er kann den Bewohnern helfen zu entscheiden, ob sie eine Person einlassen möchten oder nicht. Daneben soll bei zeitweiliger Abwesenheit die Anwesenheitssimulation dem Schutz vor einem Einbruch dienen. Allgemeingültige Verhaltenshinweise für richtiges Verhalten in einer Einbruchssituation gibt es nicht. Eine Konfrontation mit dem Einbrecher kommt nur selten vor. Auf frischer Tat ertappte Einbrecher werden oft nur gewalttätig, um sich einen Fluchtweg zu verschaffen.<br/>
Generell wird jedoch seitens Fachstellen empfohlen, sich in Einbruchssituationen ruhig zu verhalten und als Erstes die [[Polizei]] / [[Kriminalpolizei]] zu verständigen. Des Weiteren wird einem nahegelegt, das Haus bzw. die Wohnung, soweit möglich, unbemerkt zu verlassen und sich bei einem Nachbarn zu verstecken, bis die Polizei eintrifft.<br/>
Generell wird jedoch seitens Fachstellen empfohlen, sich in Einbruchssituationen ruhig zu verhalten und als Erstes die [[Polizei]] / [[Kriminalpolizei]] zu verständigen. Des Weiteren wird einem nahegelegt, das Haus bzw. die Wohnung, soweit möglich, unbemerkt zu verlassen und sich bei einem Nachbarn zu verstecken, bis die Polizei eintrifft.<br/>
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Datei:Fenster auf Kipp 2 PGT 2016.jpg|Jeder weiß, beim Verlassen der Wohnung Fenster auch nicht auf kipp stehen lassen.
Datei:Fenster auf Kipp 2 PGT 2016.jpg|Jeder weiß, beim Verlassen der Wohnung [[Fenster]] auch nicht auf kipp stehen lassen.
Datei:Fenster auf Kipp PGT 2016.jpg|Geben sie [[Einbrecher]]n und [[Brandstifter]] keine Tatgelegenheit. Schließen sie die Fenster beim Verlassen der Wohnung.
Datei:Fenster auf Kipp PGT 2016.jpg|Geben sie [[Einbrecher]]n und [[Brandstifter]] keine Tatgelegenheit. Schließen sie die [[Fenster]] beim Verlassen der Wohnung.
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'''Mechanische Sicherungen'''
'''mechanische Sicherungen'''


Mechanische Sicherungen sind die wesentliche Voraussetzung für einen wirksamen Einbruchschutz. Sie verlangsamen oder verhindern den Einbruch und/oder bewirken, dass beim Einbruch mehr Lärm entsteht. Elektronische Sicherungen, wie Einbruchmeldeanlagen, verhindern dagegen keinen Einbruch, sondern melden ihn nur. Ein genormter Einbruchschutz für [[Neubau (Bauwesen)|Neubauten]] ist gesetzlich in Deutschland im Gegensatz zu den [[Niederlande]]n nicht vorgeschrieben.
Mechanische Sicherungen sind die wesentliche Voraussetzung für einen wirksamen [[Einbruchschutz]]. Sie verlangsamen oder verhindern den Einbruch und/oder bewirken, dass beim Einbruch mehr Lärm entsteht. Elektronische Sicherungen, wie Einbruchmeldeanlagen, verhindern dagegen keinen Einbruch, sondern melden ihn nur. Ein genormter Einbruchschutz für Neubau (Bauwesen) ist gesetzlich in Deutschland im Gegensatz zu den Niederlanden nicht vorgeschrieben.


Eine Sicherheitstür kann je nach Widerstandsklasse den [[Einbruch]] erheblich erschweren oder sogar nahezu unmöglich machen. Nachträglich können Türen durch Balkenschlösser, [[Querriegelschloss|Querriegelschlösser]] und [[Kastenschloss|Kastenschlösser]] gesichert werden. [[Hinterhaken]] oder '''Scharnierseitensicherungen''' verhindern, dass eine Tür an der Bänderseite mit Gewalt aufgedrückt oder aus den Türbändern (Angeln) gehoben werden kann (sog. Aushebesicherung). Das [[Sicherheitsschloss]] kann durch einen [[Aufbohrschutz]] oder [[Schutzbeschlag]] zusätzlich geschützt werden. Außerdem empfiehlt es sich, für den [[Schließzylinder]] eine Sicherungskarte anzuschaffen, was Nachbestellungen von Schlüsseln legitimiert und damit zusätzliche Sicherheit bietet.
Eine Sicherheitstür kann je nach Widerstandsklasse den [[Einbruch]] erheblich erschweren oder sogar nahezu unmöglich machen. Nachträglich können Türen durch Balkenschlösser, [[Querriegelschloss]]|Querriegelschlösser und Kastenschloss gesichert werden. Hinterhaken oder '''Scharnierseitensicherungen''' verhindern, dass eine Tür an der Bänderseite mit Gewalt aufgedrückt oder aus den Türbändern (Angeln) gehoben werden kann (sog. Aushebesicherung). Das Sicherheitsschloss kann durch einen Aufbohrschutz oder Schutzbeschlag zusätzlich geschützt werden. Außerdem empfiehlt es sich, für den [[Schließzylinder]] eine Sicherungskarte anzuschaffen, was Nachbestellungen von Schlüsseln legitimiert und damit zusätzliche Sicherheit bietet.
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Einbruchhemmende [[Beschlag#Fensterbeschlag|Fensterbeschläge]], die mit pilzkopfförmigen Zapfen bestückt sind und mit entsprechenden Schließteilen einen hohen Aushebelschutz bewirken, nennt man [[Pilzkopfverriegelung]].<br/>  
Einbruchhemmende Beschlag#Fensterbeschlag|Fensterbeschläge, die mit pilzkopfförmigen Zapfen bestückt sind und mit entsprechenden Schließteilen einen hohen Aushebelschutz bewirken, nennt man Pilzkopfverriegelung.<br/>  
Bei geprüften [[Rollladen#Einbruchshemmung|Einbruchhemmenden Rollladensystemen]] werden die Widerstandsklassen ER1 (neue Bezeichnung RC1N nach EN 1627–1630) (kaum Einbruchhemmung) bis ER6 (neue Bezeichnung RC6 nach EN 1627–1630) (hohe Einbruchhemmung) vergeben. [[Verbund-Sicherheitsglas]] („VSG“) ist ein Verbundglas: eine Kunststofffolie verbindet zwei Glasscheiben. [[Gitter|Vergitterte Fenster]] schützen ebenfalls vor Einbrechern.
Bei geprüften Rollladen#Einbruchshemmung|Einbruchhemmenden Rollladensystemen werden die Widerstandsklassen ER1 (neue Bezeichnung RC1N nach EN 1627–1630) (kaum Einbruchhemmung) bis ER6 (neue Bezeichnung RC6 nach EN 1627–1630) (hohe Einbruchhemmung) vergeben. Verbund-Sicherheitsglas („VSG“) ist ein Verbundglas: eine Kunststofffolie verbindet zwei [[Glas]]scheiben. Gitter|Vergitterte Fenster schützen ebenfalls vor Einbrechern.
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Keller- oder [[Lichtschacht (Bautechnik)|Lichtschächte]] sind häufige Einstiegstellen. Lichtschachtsicherungen erschweren den Einbruch, zum Beispiel ein von unten fixiertes [[Gitterrost]].
Keller- oder Lichtschacht (Bautechnik) sind häufige Einstiegstellen. Lichtschachtsicherungen erschweren den Einbruch, zum Beispiel ein von unten fixiertes Gitterrost.




'''Elektronische Sicherungen'''
'''elektronische Sicherungen'''


Elektronische Sicherungen dienen dem Erkennen oder Melden von Gefahren (z. B. bei Überfall oder bei Einbruch) bzw. der Beobachtung von Orten. Sie verhindern zwar keinen [[Einbruch]], doch ihre Meldewirkung erhöht das Risiko für Einbrecher, entdeckt zu werden. Erfahrungsgemäß lassen sich potenzielle Täter oft von vornherein abschrecken, wenn sie feststellen, dass eine  [[Einbruchmeldeanlage]] (EMA, sogenannte Alarmanlage) oder eine [[Überfallmeldeanlage]] (ÜMA) installiert ist. Sie dienen der Erkennung und Meldung von Einbrüchen bzw. der Alarmierung von Wachdiensten oder der [[Polizei]] bei einem Überfall. Die Beachtung der [[Zwangsläufigkeit]] bei einer Einbruchmeldeanlage reduziert [[Falschalarm]]e auf ein Minimum. Das Melden kann durch laute Signalgeber (Sirenen) an die unmittelbare Umgebung erfolgen oder als „stiller Alarm“ mittels (Telefon-)Wahlgeräten an zuvor festgelegte (gespeicherte) Zielrufnummern.<br/>
Elektronische Sicherungen dienen dem Erkennen oder Melden von Gefahren (z. B. bei Überfall oder bei Einbruch) bzw. der Beobachtung von Orten. Sie verhindern zwar keinen [[Einbruch]], doch ihre Meldewirkung erhöht das Risiko für Einbrecher, entdeckt zu werden. Erfahrungsgemäß lassen sich potenzielle Täter oft von vornherein abschrecken, wenn sie feststellen, dass eine  [[Einbruchmeldeanlage]] (EMA, sogenannte Alarmanlage) oder eine Überfallmeldeanlage (ÜMA) installiert ist. Sie dienen der Erkennung und Meldung von Einbrüchen bzw. der Alarmierung von Wachdiensten oder der [[Polizei]] bei einem Überfall. Die Beachtung der Zwangsläufigkeit bei einer Einbruchmeldeanlage reduziert Falschalarme auf ein Minimum. Das Melden kann durch laute Signalgeber (Sirenen) an die unmittelbare Umgebung erfolgen oder als „stiller Alarm“ mittels (Telefon-)Wahlgeräten an zuvor festgelegte (gespeicherte) Zielrufnummern.<br/>
[[Videoüberwachungsanlage]]n dienen der Beobachtung mit optisch-elektronischen Einrichtungen. Eine Vielzahl von Gesetzen definiert, wer [[Videoüberwachung]] unter welchen Rahmenbedingungen einsetzen darf bzw. muss. Die Zulässigkeit der Videoüberwachung ist speziell davon abhängig, wer diese einsetzt. Generell wird zwischen privater und staatlicher Videoüberwachung unterschieden.
Videoüberwachungsanlagen dienen der Beobachtung mit optisch-elektronischen Einrichtungen. Eine Vielzahl von Gesetzen definiert, wer Videoüberwachung unter welchen Rahmenbedingungen einsetzen darf bzw. muss. Die Zulässigkeit der Videoüberwachung ist speziell davon abhängig, wer diese einsetzt. Generell wird zwischen privater und staatlicher Videoüberwachung unterschieden.




'''Sonstige Maßnahmen'''
'''sonstige Maßnahmen'''


Eine Kombination aus mechanischen und elektronischen Sicherungen erhöht den [[Einbruchschutz]]. Zudem gibt es ergänzende Maßnahmen; dazu gehört eine [[Zutrittskontrolle]]. Diese steuert den Zutritt über ein vom Betreiber festgelegtes Regelwerk, damit nur berechtigte Personen Zugang zu den für sie freigegebenen Bereichen in Gebäuden oder geschützten Arealen auf einem Gelände erhalten.
Eine Kombination aus mechanischen und elektronischen Sicherungen erhöht den [[Einbruchschutz]]. Zudem gibt es ergänzende Maßnahmen; dazu gehört eine Zutrittskontrolle. Diese steuert den Zutritt über ein vom Betreiber festgelegtes Regelwerk, damit nur berechtigte Personen Zugang zu den für sie freigegebenen Bereichen in Gebäuden oder geschützten Arealen auf einem Gelände erhalten.
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Einbrecher meiden oft gut beleuchtete Grundstücke. Deshalb haben sich [[Beleuchtung|Außenbeleuchtungsanlagen]] – mit oder ohne [[Bewegungsmelder]] – als Abschreckung bewährt. [[Zaun|Zäune]] und [[Mauer]]n können Menschen daran hindern, ein Gebiet zu betreten oder zu verlassen. [[Tresor]]e schützen Geld, Wertsachen oder sonstige Gegenstände vor Diebstahl und/oder Feuer. Eine zuvor durchgeführte Wertsachenerfassung (Fotos, Wertgegenstandsliste) erleichtert nach einem Diebstahl die Auffindung entwendeter Gegenstände. Ein [[Wachhund]] hat die Aufgabe, ein Revier selbständig, also ohne direkte Einwirkung eines Hundeführers, zu bewachen. Objekte können zudem durch einen [[Bewachung|Wach]]- und [[Sicherheitsdienst]] geschützt werden. Seit den 1980er Jahren hat sich die Dienstleistung [[Haushüter]] auch in Deutschland verbreitet. Eine gut funktionierende [[Nachbarschaftshilfe]] kann ebenfalls die Wahrscheinlichkeit eines Einbruchs vermindern.
Einbrecher meiden oft gut beleuchtete Grundstücke. Deshalb haben sich [[Beleuchtung]]|Außenbeleuchtungsanlagen – mit oder ohne [[Bewegungsmelder]] – als Abschreckung bewährt. Zaun|Zäune und Mauern können Menschen daran hindern, ein Gebiet zu betreten oder zu verlassen. Tresore schützen Geld, Wertsachen oder sonstige Gegenstände vor Diebstahl und/oder Feuer. Eine zuvor durchgeführte Wertsachenerfassung (Fotos, Wertgegenstandsliste) erleichtert nach einem Diebstahl die Auffindung entwendeter Gegenstände. Ein Wachhund hat die Aufgabe, ein Revier selbständig, also ohne direkte Einwirkung eines Hundeführers, zu bewachen. Objekte können zudem durch einen Bewachung|Wach- und Sicherheitsdienst geschützt werden. Seit den 1980er Jahren hat sich die Dienstleistung Haushüter auch in Deutschland verbreitet. Eine gut funktionierende Nachbarschaftshilfe kann ebenfalls die Wahrscheinlichkeit eines Einbruchs vermindern.
 


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'''Organisationen für die Sicherheit'''
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Datei:Logo Netzwerk standard Hackemack.jpg|Das Netzwerk '''[http://www.zuhause-sicher.de/einbruchschutz-und-brandschutz/ Zuhause sicher.]'''<br/>[[Einbruchschutz]] und [[Brandschutz]]<br/> – es geht um Ihre [[Sicherheit]]!
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Datei:Das sichere Haus -Alfred Knoke 9- 2015.jpg|'''[http://www.das-sichere-haus.info/ziele.php Das sichere Haus]'''.<br/>Sicherheit ist planbar. Eine Initiative aus '''Sachsen-Anhalt''' zum Schutz von Gesundheit und Eigentum im privaten Wohnbereich.


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'''Einbruchschutznormen'''
'''Einbruchschutznormen'''


Es gibt diverse nationale und europäische Normen zur [[Einbruchshemmung]]. Sie regeln unter anderem Anforderungen, Prüfverfahren und Klassifizierung zur Ermittlung der Widerstandsfähigkeit. Nachfolgend werden bedeutsame Normen erläutert. Die [[Europäische Norm]]enreihe EN 1627–1630 beschreibt Anforderungen und Klassifizierungen, definiert die statischen und die dynamischen Belastungen und beschreibt manuelle Einbruchversuche.
Es gibt diverse nationale und europäische Normen zur Einbruchshemmung. Sie regeln unter anderem Anforderungen, Prüfverfahren und Klassifizierung zur Ermittlung der Widerstandsfähigkeit. Nachfolgend werden bedeutsame Normen erläutert. Die Europäische Normenreihe EN 1627–1630 beschreibt Anforderungen und Klassifizierungen, definiert die statischen und die dynamischen Belastungen und beschreibt manuelle Einbruchversuche.


DIN EN 1627: Prüfnorm für Fenster, Türen, Vorhangfassaden, Gitterelemente, Abschlüsse  
'''EN 1627: Prüfnorm für Fenster, Türen, Vorhangfassaden, Gitterelemente, Abschlüsse'''


Anforderungen und Klassifizierung bezüglich Einbruchhemmung: Die EN 1627 für Türen, Fenstertüren und Fenster gilt seit 1999, zunächst als [[Vornorm]] ENV 1627:1999, und seit April 2006 auch als Normentwurf prEN 1627:2006-04.<br/>
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In Deutschland wurde die Vornorm als DIN V ENV 1627:1999 sowie der Normentwurf als E DIN EN 1627:2006-04 veröffentlicht. Seit 2011 gilt die [[Europäische Norm]] EN 1627:2011 (in Deutschland als [[DIN-Norm]] DIN EN 1627:2011-09 Ersatz für DIN 18106:2003-09).
Anforderungen und Klassifizierung bezüglich Einbruchhemmung: Die EN 1627 für Türen, Fenstertüren und Fenster gilt seit 1999, zunächst als [[Vornorm]] ENV 1627:1999, und seit April 2006 auch als Normentwurf prEN 1627:2006-04. In Deutschland wurde die Vornorm als DIN V ENV 1627:1999 sowie der Normentwurf als E DIN EN 1627:2006-04 veröffentlicht. Seit 2011 gilt die Europäische Norm EN 1627:2011 (in Deutschland als DIN-Norm DIN EN 1627:2011-09 Ersatz für DIN 18106:2003-09).




'''Widerstandsklassen'''
'''Widerstandsklassen'''


Die Norm definiert Widerstandsklassen, Widerstandszeiten (Zeit, die ein Produkt einem [[Einbruch]] standhält), Tätertypen und den [[Modus Operandi]].<br/>
Die Norm definiert Widerstandsklassen, Widerstandszeiten (Zeit, die ein Produkt einem Einbruch standhält), Tätertypen und den [[Modus Operandi]]. Die Widerstandsklassen werden seit September 2011 mit „RC“ für „resistance class“ bezeichnet. Neu eingeführt wurde die Widerstandsklasse RC 2 N, die bereits mit Standardfensterglas erfüllt werden kann. In Neu- und Umbauten ist ab der Widerstandsklasse RC 2 (für Bauteile ohne Glas bereits ab RC 2 N) sichergestellt, dass es in der Gesamtkonstruktion (Rahmen, Beschlag, Verglasung bzw. Türblatt, Zarge, Schloss und Beschlag) keinen erheblichen Schwachpunkt gibt.<br>
Die '''Widerstandsklassen''' werden seit September 2011 mit '''„RC“ für „resistance class“''' bezeichnet. Neu eingeführt wurde die Widerstandsklasse RC 2 N, die lediglich mit Standardfensterglas ausgeführt werden kann.<br/>
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In Neu- und Umbauten erhält man durch den Einbau geprüfter einbruchhemmender Fenster und Fenstertüren sowie Türen nach EN 1627:2011 mindestens der Widerstandsklasse RC 2 (N) einen guten Einbruchschutz.<br/>
 
Bei diesen Fenstern und Türen ist sichergestellt, dass es in der Gesamtkonstruktion (Rahmen, Beschlag, Verglasung bzw. Türblatt, Zarge, Schloss und Beschlag) keinen Schwachpunkt gibt.<br/>
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! Widerstandsklasse
[[Datei:RC u. WK neu IFT Rosenheim Ch. Kehrer 19.02.2018.jpg|thumb|650px|center|Aus WK wird RC.<br/>Foto: IFT Rosenheim. Herr Ch. Keher]]
! Widerstandszeit
! Tätertyp / Vorgehensweise (Modus Operandi)
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| RC 1 N ''(neu)'' || Nur statische und dynamische Prüfung, keine manuelle Prüfung || Bauteile der Widerstandsklasse weisen einen begrenzten bis geringen Grundschutz gegen Aufbruchversuche mit körperlicher Gewalt (vorwiegend Vandalismus) wie Gegentreten, Gegenspringen, Schulterwurf, Hochschieben und Herausreißen auf. Zudem wird ein maximal 3 Minuten langer zerstörungsfreier Manipulationstest mit Kleinwerkzeugen zur Demontage von außen abschraubbarer Komponenten als Vorbereitung der weiteren Prüfungen durchgeführt. Fenster der Klasse RC 1 N werden deshalb gegebenenfalls bei erhöhtem Einbau (beispielsweise im Obergeschoss) eingesetzt, wenn mangels Standfläche eine Aufstiegshilfe erforderlich ist. Die Klasse wird lediglich mit Standardfensterglas ausgeführt.<br>
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| RC 2 N ''(neu)'' || 3 Minuten || Der ''Gelegenheitstäter'' versucht, zusätzlich mit einfachen Werkzeugen, wie Schraubendreher, Zange und Keil, das verschlossene und verriegelte Bauteil aufzubrechen. Ein direkter Angriff auf die eingesetzte Verglasung ist nicht zu erwarten. Die Klasse wird lediglich mit Standardfensterglas (d.&nbsp;h. ohne Sicherheitsverglasung) ausgeführt.
|-
| RC 2 ''(alt WK 2)'' || 3 Minuten || Der ''Gelegenheitstäter'' versucht, zusätzlich mit einfachen Werkzeugen, wie Schraubendreher, Zange und Keil, das verschlossene und verriegelte Bauteil aufzubrechen. Eine Verglasung gemäß #EN 356|EN 356 ist ab der Klasse RC 2 vorgeschrieben.
|-
| RC 3 ''(alt WK 3)'' || 5 Minuten || Der ''gewohnt vorgehende Täter'' versucht zusätzlich mit einem zweiten Schraubendreher und einem Kuhfuß (Werkzeug)|Kuhfuß, das verschlossene und verriegelte Bauteil aufzubrechen.
|-
| RC 4 ''(alt WK 4)'' || 10 Minuten || Der ''erfahrene Täter'' setzt zusätzlich Sägewerkzeuge und Schlagwerkzeuge, wie Schlagaxt, Stemmeisen, Hammer und Meißel, sowie eine Akku-Bohrmaschine ein.
|-
| RC 5 ''(alt WK 5)'' || 15 Minuten || Der ''erfahrene Täter'' setzt zusätzlich Elektrowerkzeuge, wie z.&nbsp;B. Bohrmaschine, Stichsäge|Stich- oder Säbelsäge und [[Winkelschleifer]] mit einem max. Scheibendurchmesser von 125&nbsp;mm ein. Zusätzlich zur Klassifizierung nach EN 356 muss die Verglasung den direkten Angriff während der RC5-Prüfung überstehen.
|-
| RC 6 ''(alt WK 6'') || 20 Minuten || Der ''erfahrene Täter'' setzt zusätzlich leistungsfähige Elektrowerkzeuge, wie z.&nbsp;B. Bohrmaschine, Stich- oder Säbelsäge und Winkelschleifer mit einem max. Scheibendurchmesser von 250&nbsp;mm ein. Zusätzlich zur Klassifizierung nach EN 356 muss die Verglasung den direkten Angriff während der RC6-Prüfung überstehen.
|}
 
In Klammern ENV 1627 Stand 1999. Die deutsche Polizei empfiehlt generell Produkte nach der DIN EN 1627 ab der Widerstandsklasse RC 2 N.
 
 
'''EN 356: Prüfnorm für angriffhemmende Verglasung<br>


<br>
Die Vorgaben für das [[Glas]] sind in der Europäischen Norm EN 356 definiert. Normale Verglasungen haben keine einbruchhemmende Wirkung. Schutz bieten einbruchhemmende Verglasungen (Panzerglas bzw. Verbund-Sicherheitsglas), Sicherheitsfolien oder Vorsatzfenster nach der EN 356. Derartige Verglasungen bestehen aus einer Kombination von Glas und durchsichtigen Kunststoffen. Nach der Norm werden die Verglasungen mit aufsteigenden Nummer und dem Buchstaben P und einem zusätzlichen Kennbuchstaben bezeichnet. Der Kennbuchstabe A steht für durchwurfhemmende Verglasung und der Kennbuchstabe B für ein durchbruchhemmende Verglasung.


Die Vorgaben für das '''Glas''' sind in der Europäischen Norm EN 356 definiert. Normale Verglasungen haben keine einbruchhemmende Wirkung. Schutz bieten einbruchhemmende Verglasungen ([[Panzerglas]] bzw. [[Verbund-Sicherheitsglas]]), Sicherheitsfolien oder Vorsatzfenster nach der EN 356. Derartige Verglasungen bestehen aus einer Kombination von Glas und durchsichtigen Kunststoffen. Nach der Norm werden die Verglasungen mit aufsteigenden Nummer und dem Buchstaben P und einem zusätzlichen Kennbuchstaben bezeichnet. Der Kennbuchstabe A steht für durchwurfhemmende Verglasung und der Kennbuchstabe B für ein durchbruchhemmende Verglasung.
Durchwurfhemmende Verglasung in den Klassen P1A bis P5A beschreibt eine angriffhemmende Verglasung mit Durchwurfhemmung. Im Prüfverfahren fällt eine 4,11&nbsp;kg schwere Metallkugel (Durchmesser 100&nbsp;mm) auf eine Glasprobe (1100 mm × 900&nbsp;mm) dreimal (bzw. neunmal bei P5A) aus der angegebenen Höhe.<br>
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Durchwurfhemmende Verglasung in den Klassen P1A bis P5A beschreibt eine angriffhemmende Verglasung mit Durchwurfhemmung. Im Prüfverfahren fällt eine 4,11&nbsp;kg schwere Metallkugel (Durchmesser 100&nbsp;mm) auf eine Glasprobe (1100 mm × 900&nbsp;mm) dreimal (bzw. neunmal bei P5A) aus der angegebenen Höhe.
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! Klasse
! Klasse
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! Trefferfläche
! Trefferfläche
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|P1A || 1,5&nbsp;m || Dreieck mit Kantenlänge von 130&nbsp;mm
| P1A || 1,5&nbsp;m || Dreieck mit Kantenlänge von 130&nbsp;mm
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| P2A || 3&nbsp;m || Dreieck mit Kantenlänge von 130&nbsp;mm
| P2A || 3&nbsp;m || Dreieck mit Kantenlänge von 130&nbsp;mm
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Durchbruchhemmende Verglasung in den Klassen ab P6B bis P8B beschreibt eine angriffhemmende Verglasung mit Durchbruchhemmung. Im Prüfverfahren wird versucht mit einer Axt zwischen 30 bis über 70 Mal einen quadratischen Durchbruch mit 400&nbsp;mm Kantenlänge zu bewirken.
Durchbruchhemmende Verglasung in den Klassen ab P6B bis P8B beschreibt eine angriffhemmende Verglasung mit Durchbruchhemmung. Im Prüfverfahren wird versucht mit einer Axt 30 bis über 70 Mal einen quadratischen Durchbruch mit 400&nbsp;mm Kantenlänge zu bewirken.


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! Anzahl Axthiebe
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|P6B || 30 bis 50
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| P7B || 51 bis 70
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'''DIN EN 50131-1:''' Anforderungen für Alarmanlagen, Einbruch- und Überfallmeldeanlagen  
'''EN 50131-x: Alarmanlagen Einbruch- und Überfallmeldeanlagen'''


Diese Norm legt die Mindestanforderungen an [[Einbruchmeldeanlage#Vorschriften und Richtlinien|Einbruchmeldeanlagen]] fest. Dazu gehören unter anderem Anforderungen an die Bedienung, die Zuverlässigkeit, die Funktion und den Sicherheitsgrad. Der gewünschte Sicherheitsgrad (Grad 1 – Niedriges Risiko bis Grad 4 – Hohes Risiko) einer Anlage ist vom Planer in Zusammenarbeit mit dem Betreiber des zu schützenden Objekts festzulegen.
Diese Normreihe legt die Mindestanforderungen an [[Einbruchmeldeanlage]]#Vorschriften und Richtlinien|Einbruchmeldeanlagen fest. Die grundsätzlichen Anforderungen sind im Teil 1 der Normenreihe enthalten. Dazu gehören unter anderem Anforderungen an die Bedienung, die Zuverlässigkeit, die Funktion und den Sicherheitsgrad. Der gewünschte Sicherheitsgrad (Grad 1 – Niedriges Risiko bis Grad 4 – Hohes Risiko) einer Anlage ist vom Planer in Zusammenarbeit mit dem Betreiber des zu überwachenden Objekts festzulegen. In den weiteren Teilen der Normenreihe werden die grundsätzlichen Anforderungen an die Komponenten sowie weitere Anforderungen im Zusammenhang mit Überfall- und Einbruchmeldeanlagen beschrieben.




Weitere Normen (Einbruchhemmende Nachrüstprodukte, Schutzbeschläge<br/>


Einbruchhemmende Nachrüstprodukte für Fenster und Türen werden in Deutschland nach der DIN 18104-1 einer praxisgerechten Einbruchprüfung unterzogen. Die DIN 18104-2 legt Anforderungen und Prüfverfahren für einbruchhemmende Nachrüstprodukte fest, die nachträglich im Falz von Fenstern oder Fenstertüren montiert werden. Geprüfte und zertifizierte [[Schutzbeschlag|Schutzbeschläge]] oder [[Türrosette|Schutzrosetten]] nach DIN 18257 sollen ein gewaltsames Abdrehen des [[Profilzylinder]]s und einen mechanischen Angriff auf das Schloss wirksam erschweren.
'''Weitere Normen (Einbruchhemmende Nachrüstprodukte, Schutzbeschläge'''


Einbruchhemmende Nachrüstprodukte für [[Fenster]] und [[Tür]]en werden in Deutschland nach der DIN 18104-1 einer praxisgerechten Einbruchprüfung unterzogen. Die DIN 18104-2 legt Anforderungen und Prüfverfahren für einbruchhemmende Nachrüstprodukte fest, die nachträglich im Falz von Fenstern oder Fenstertüren montiert werden. Geprüfte und zertifizierte Schutzbeschlag|Schutzbeschläge oder Schutzrosetten nach DIN 18257 sollen ein gewaltsames Abdrehen des Profilzylinders und einen mechanischen Angriff auf das Schloss wirksam erschweren.<br/>
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'''weitere Richtlinien und Zertifizierungen'''


'''Weitere Richtlinien / Zertifizierungen'''
Die Richtlinien der angeführten Stellen werden von Fachbetrieben bei der Montage von Sicherheitsprodukten beachtet. Einbruchshemmende Produkte und technische Anlagen werden auch beispielsweise vom BHE Bundesverband Sicherheitstechnik, des European Certification Body (ECB) und dem Verband der Sachversicherer (VdS) zertifiziert. Zu den weiteren Zertifizierungen- bzw. Normungsorganisation gehören:
 
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Die Richtlinien der angeführten Stellen werden von Fachbetrieben bei der Montage von Sicherheitsprodukten beachtet. Einbruchshemmende Produkte und technische Anlagen werden auch beispielsweise vom [[BHE Bundesverband Sicherheitstechnik]], des [[European Certification Body]] (ECB) und dem [[Verband der Sachversicherer]] (VdS) zertifiziert. Zu den weiteren Zertifizierungen- bzw. Normungsorganisation gehören:
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* Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)
* [[Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik]] (BSI)
* BHE Bundesverband Sicherheitstechnik e.V. (BSD)
* [[BHE Bundesverband Sicherheitstechnik]] e.V. (BSD)
* Deutsches Institut für Normung e.V. (DIN)
* [[Deutsches Institut für Normung]] e.V. (DIN)
* VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE)<br>
* [[VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik]] (VDE)
<br>
 
<br>
 
* Stiftung Warentest: [https://www.test.de/Einbruchsschutz-so-machen-Sie-das-Heim-sicher-4385118-4385121/ Check­liste: Das Heim sichern]
 
<br>
Weiterführende Literatur: <br/>
<br>
 
<br>
* Günther Deegener: ''Psychische Folgeschäden nach Wohnungseinbruch'', Erfahrungen von Opfern nach Einbruchsdiebstahl und Raubüberfall ([[Weisser Ring]], Band 15), 1996, ISBN 3-9803526-4-1.
<br>
* Walter Diem: ''Einbruchschutz'', 1997, Rowohlt, ISBN 3-499-60313-6.
<br>
* Hans-Werner Bastian: ''Einbruchschutz für Haus und Wohnung'', 1998, Falken, ISBN 3-8068-2200-X.
<br>
* Erich Matouschek, Wolfgang J. Friedl, ''Revolutionärer Einbruchschutz'', 2004, Boorberg, ISBN 3-415-02434-2.
<br>
* DIN e.V. (Hrsg.): ''Einbruchschutz – Normen, technische Regeln'', Beuth, 2010, ISBN 3-410-17558-X.
<br>
'''siehe auch:'''




* [[Einbruchschutz und Brandschutz]]
: [[Einfriedung]]
: [[Beweismittel]]
: [[Fenster - Einbruchschutz]]
: [[Kriminalpolizei]]
: [[Kriminalprävention]]
: [[Modus Operandi]]
: [[Sachbeweis]]
: [[Schließzylinder]]
: [[Spurenkunde]]
: [[Spurensicherung]]
: [[Spurensicherungskoffer]]
: [[Sachbeweis]]
: [[Staatsanwaltschaft]]
: [[Technische Formspuren]]
* [[Verdeckungstat]]


<br/>
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<div align="center"> '''''Zurück zur [[Brandschutz in Betrieben]]'''''</div><br/>
<div align="center"> '''''zurück zur [[Brandschutz in Betrieben]]'''''</div><br/>


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<div align="center"> '''''zurück zur [[Hauptseite]]'''''</div><br/>





Aktuelle Version vom 29. April 2024, 17:47 Uhr

mit einer solchen Präventionsmängelkarte macht die Polizei Gütersloh Bürger Schwachstellen aufmerksam.
Für den Brandschutz ebenfalls wünschenswert.
Foto: Polizei Gütersloh
Diese Innenraumkamera der Fa. Instar macht auch bei völliger Dunkelheit gute Bilder und sendet diese aufs Handy
Foto: Rainer Schwarz
Verdeckungstat Einbruch, dann folgte eine Brandstiftung.
Foto: Rainer Schwarz
diese Haustür-Markierung aus Pappe dient Einbrechern zur Feststellung, ob das Haus bewohnt ist.
Foto: Rainer Schwarz
Interkey
der Fachverband Europäischer Sicherheits- und Schlüsselfachgeschäfte e.V. ist der freiwillige Zusammenschluss von seriösen und qualifizierten Sicherheitsfachbetrieben in einem unabhängigen Berufsverband. Gemeinsames Ziel ist Einbruchsprävention
"Kundeninformation Hausrat" der Hamburger Feuerkasse. Machen sie vor einem Schaden eine Sachaufstellung, dann haben sie es im Schadensfall leichter.
Einbruchschutz und Brandschutz haben Gemeinsamkeiten.
Eine ist die Minimierung von Tatgelegenheiten. Einbrecher und Brandstifter wollen unbeobachtet handeln, Dunkelheit schützt sie. Deshalb achten sie auf eine sinnvolle Anbringung des Bewegungsmelders. Dieser wurde zugeklebt.
Auch eine Sicherheitstür ist vor einem Einbrecher nicht sicher, wenn diese nicht verschlossen ist.
Foto: Rainer Schwarz
Zur Steigerung der Sicherheit / auch dem Einbruchschutz trägt ein niedriger Bewuchs von Büschen in einer Siedlung bei.
Foto: Rainer Schwarz
Einbruchschutz und Brandschutz haben Gemeinsamkeiten.
Eine ist die Minimierung von Tatgelegenheiten. Ein Einbrecher wie ein Brandstifter wollen unbemerkten Zugang. Mit so einem Panikschloss ist ein Zugang von außen ohne Schlüssel nicht möglich. Ein Verlassen des Gebäudes z. B. bei einem Brand ist immer möglich.
siehe auch Kriminalprävention.
Mülltonne (als Einstieghilfe) direkt unter einem Fenster. Dieser Bereich ist nicht ausgeleuchtet. So sollte es nicht sein!
Foto: BR
Ein Kunststofffenster kann man "auseinander biegen"; einer schlechter Beschlag bricht einfach.
Foto: PGT
Einbruchschutz mit einer so gewaltigen Tür kann nicht jeder umsetzen.
Es geht aber auch einfacher.
Foto: Rainer Schwarz 01- 2011
Heute öffnet man eine Tür mit dem Fingerabdruck. Zutrittskontrolle
Foto: Rainer Schwarz
das Zeitalter dieser Bartschlüssel ist vorbei
Foto: BR


Maßnahmen zum Einbruchschutz sollen das unerlaubte Eindringen in einen verriegelten Raum oder Bereich verhindern. Einen guten Einbruchschutz erreicht man durch ein aufeinander abgestimmtes Zusammenwirken von mechanischer und elektronischer Sicherungstechnik, richtigem Verhalten und personellen und organisatorischen Maßnahmen.

wichtig:


Im Einbruchssektor wurden auch im Jahr 2020 Erfolge durch aktive gemeinsame Prävention erzielt.
Die Anzahl der Brände stieg im Jahr 2019 an.
Behörden, eine Organisationen, die Versicherungen oder Verbände stellen Brandursachen selten vor.
Bild IM NRW Ref. 33



rechtliche Situation

Ein besonders schwerer Fall des Diebstahls bzw. ein Wohnungseinbruchdiebstahl nach den §§ 243, 244 des deutschen Strafgesetzbuchs (StGB) liegt vor, wenn der Täter zur Ausführung der Tat in ein Gebäude, einen Dienst- oder Geschäftsraum, in einen anderen umschlossenen Raum oder in eine Wohnung einbricht, einsteigt, mit einem falschen Schlüssel oder einem anderen nicht zur ordnungsmäßigen Öffnung bestimmten Werkzeug eindringt oder sich in der Wohnung verborgen hält.

Wer in der Schweiz ein Einbruch verübt, macht sich nach Art. 139 StGB wegen Diebstahl, Hausfriedensbruch und/oder zusätzlich wegen Sachbeschädigung strafbar. In Österreich begeht man nach Diebstahl (Österreich)|§ 129 StGB (Diebstahl durch Einbruch oder mit Waffen) eine Straftat.


Fotos: Rainer Schwarz


Maßnahmen zum Einbruchschutz sollen das unerlaubte Eindringen in einen verriegelten Raum oder Bereich verhindern. Einen guten Einbruchschutz erreicht man durch ein aufeinander abgestimmtes Zusammenwirken von mechanischer und elektronischer Sicherungstechnik, richtigem Verhalten und personellen und organisatorischen Maßnahmen.

Die Polizei im Kreis Gütersloh bietet ihnen individuelle, kostenlose Sicherheitsberatung, die durch das Kriminalkommissariat Prävention/Opferschutz und den Bezirksdienst durchgeführt wird.
Auch auf Brandursachen wird hingewiesen Polizei Nordrhein-Westfalen - Gütersloh


Arbeitsweise Einbruch. - Fotos: Polizei Gütersloh


Das Netzwerk Zuhause sicher.
Einbruchschutz und Brandschutz
– es geht um Ihre Sicherheit.

Maßnahmen

Die Zahl der „Wohnungseinbruchdiebstähle“ stieg 2013 in Deutschland um 3,7 Prozent auf 149.500 Fälle an. Vor allem stiegen hierbei auch die „Tageswohnungseinbrüche“ (Einbruchdiebstähle zur Tageszeit) um 5,8 Prozent an. Mittlerweile finden fast 44 Prozent der Wohnungseinbrüche in Deutschland tagsüber statt. Die meisten Tageswohnungseinbrüche ereignen sich in Großstädten. Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik 2013 ist aber auch der Anteil der vollendeten Fälle stetig gesunken. Die Polizei schließt hierbei auf die Verbesserungen der Sicherungsmaßnahmen im privaten Bereich sowie der entsprechenden Präventionsaktionen der Polizei Anfragende erhalten unter anderem bei den Polizeiliche Beratungsstelle|Polizeilichen Beratungsstellen in Deutschland, Österreich und der Schweiz eine individuelle Beratung in puncto Einbruchschutz und Sicherheit.

Während in Österreich die Zahl der Einbrüche in den letzten Jahren kontinuierlich zurückging, steigerte sie sich von 2012 auf 2013 um 7 % auf 16.548. Auch in der Schweiz stieg die Zahl der Einbrüche in den letzten Jahren konstant (2012: um +16 % auf 73.714), wobei in der Schweiz auf 100.000 Einwohner im Verhältnis 932 Einbrüche kommen, was den Spitzenwert in Europa darstellt.
Die entsprechenden Maßnahmen zum Einbruchschutz richten sich nach den Gegebenheiten der Gebäude sowie der Risikofaktoren. So verschaffen sich Einbrecher bei Einfamilienhäusern in 41,8 Prozent der Fälle den Zugang über Balkon- und Terrassentüren und in Mehrfamilienhäusern in 46,9 Prozent der Fälle über die Wohnungstür. In Geschäftsgebäuden gelangen die Täter zumeist (35,5 Prozent) über (Laden-)Fenster ins Innere.
Insgesamt wurden 2013 vermehrt Boden-, Kellerräume und Waschküchen zum Tatort (+11,2 Prozent Anstieg zum Vorjahr).

Mit folgenden Maßnahmen können beispielsweise Einbrüche erschwert oder verhindert werden:

Verhaltensmaßnahmen

Auch einfache Verhaltensmaßnahmen können zum effizienten Einbruchschutz beitragen.
Zu diesen Maßnahmen gehört beispielsweise der Anwesenheitsschutz. Er kann den Bewohnern helfen zu entscheiden, ob sie eine Person einlassen möchten oder nicht. Daneben soll bei zeitweiliger Abwesenheit die Anwesenheitssimulation dem Schutz vor einem Einbruch dienen. Allgemeingültige Verhaltenshinweise für richtiges Verhalten in einer Einbruchssituation gibt es nicht. Eine Konfrontation mit dem Einbrecher kommt nur selten vor. Auf frischer Tat ertappte Einbrecher werden oft nur gewalttätig, um sich einen Fluchtweg zu verschaffen.
Generell wird jedoch seitens Fachstellen empfohlen, sich in Einbruchssituationen ruhig zu verhalten und als Erstes die Polizei / Kriminalpolizei zu verständigen. Des Weiteren wird einem nahegelegt, das Haus bzw. die Wohnung, soweit möglich, unbemerkt zu verlassen und sich bei einem Nachbarn zu verstecken, bis die Polizei eintrifft.

mechanische Sicherungen

Mechanische Sicherungen sind die wesentliche Voraussetzung für einen wirksamen Einbruchschutz. Sie verlangsamen oder verhindern den Einbruch und/oder bewirken, dass beim Einbruch mehr Lärm entsteht. Elektronische Sicherungen, wie Einbruchmeldeanlagen, verhindern dagegen keinen Einbruch, sondern melden ihn nur. Ein genormter Einbruchschutz für Neubau (Bauwesen) ist gesetzlich in Deutschland im Gegensatz zu den Niederlanden nicht vorgeschrieben.

Eine Sicherheitstür kann je nach Widerstandsklasse den Einbruch erheblich erschweren oder sogar nahezu unmöglich machen. Nachträglich können Türen durch Balkenschlösser, Querriegelschloss|Querriegelschlösser und Kastenschloss gesichert werden. Hinterhaken oder Scharnierseitensicherungen verhindern, dass eine Tür an der Bänderseite mit Gewalt aufgedrückt oder aus den Türbändern (Angeln) gehoben werden kann (sog. Aushebesicherung). Das Sicherheitsschloss kann durch einen Aufbohrschutz oder Schutzbeschlag zusätzlich geschützt werden. Außerdem empfiehlt es sich, für den Schließzylinder eine Sicherungskarte anzuschaffen, was Nachbestellungen von Schlüsseln legitimiert und damit zusätzliche Sicherheit bietet.
Einbruchhemmende Beschlag#Fensterbeschlag|Fensterbeschläge, die mit pilzkopfförmigen Zapfen bestückt sind und mit entsprechenden Schließteilen einen hohen Aushebelschutz bewirken, nennt man Pilzkopfverriegelung.
Bei geprüften Rollladen#Einbruchshemmung|Einbruchhemmenden Rollladensystemen werden die Widerstandsklassen ER1 (neue Bezeichnung RC1N nach EN 1627–1630) (kaum Einbruchhemmung) bis ER6 (neue Bezeichnung RC6 nach EN 1627–1630) (hohe Einbruchhemmung) vergeben. Verbund-Sicherheitsglas („VSG“) ist ein Verbundglas: eine Kunststofffolie verbindet zwei Glasscheiben. Gitter|Vergitterte Fenster schützen ebenfalls vor Einbrechern.
Keller- oder Lichtschacht (Bautechnik) sind häufige Einstiegstellen. Lichtschachtsicherungen erschweren den Einbruch, zum Beispiel ein von unten fixiertes Gitterrost.


elektronische Sicherungen

Elektronische Sicherungen dienen dem Erkennen oder Melden von Gefahren (z. B. bei Überfall oder bei Einbruch) bzw. der Beobachtung von Orten. Sie verhindern zwar keinen Einbruch, doch ihre Meldewirkung erhöht das Risiko für Einbrecher, entdeckt zu werden. Erfahrungsgemäß lassen sich potenzielle Täter oft von vornherein abschrecken, wenn sie feststellen, dass eine Einbruchmeldeanlage (EMA, sogenannte Alarmanlage) oder eine Überfallmeldeanlage (ÜMA) installiert ist. Sie dienen der Erkennung und Meldung von Einbrüchen bzw. der Alarmierung von Wachdiensten oder der Polizei bei einem Überfall. Die Beachtung der Zwangsläufigkeit bei einer Einbruchmeldeanlage reduziert Falschalarme auf ein Minimum. Das Melden kann durch laute Signalgeber (Sirenen) an die unmittelbare Umgebung erfolgen oder als „stiller Alarm“ mittels (Telefon-)Wahlgeräten an zuvor festgelegte (gespeicherte) Zielrufnummern.
Videoüberwachungsanlagen dienen der Beobachtung mit optisch-elektronischen Einrichtungen. Eine Vielzahl von Gesetzen definiert, wer Videoüberwachung unter welchen Rahmenbedingungen einsetzen darf bzw. muss. Die Zulässigkeit der Videoüberwachung ist speziell davon abhängig, wer diese einsetzt. Generell wird zwischen privater und staatlicher Videoüberwachung unterschieden.


sonstige Maßnahmen

Eine Kombination aus mechanischen und elektronischen Sicherungen erhöht den Einbruchschutz. Zudem gibt es ergänzende Maßnahmen; dazu gehört eine Zutrittskontrolle. Diese steuert den Zutritt über ein vom Betreiber festgelegtes Regelwerk, damit nur berechtigte Personen Zugang zu den für sie freigegebenen Bereichen in Gebäuden oder geschützten Arealen auf einem Gelände erhalten.
Einbrecher meiden oft gut beleuchtete Grundstücke. Deshalb haben sich Beleuchtung|Außenbeleuchtungsanlagen – mit oder ohne Bewegungsmelder – als Abschreckung bewährt. Zaun|Zäune und Mauern können Menschen daran hindern, ein Gebiet zu betreten oder zu verlassen. Tresore schützen Geld, Wertsachen oder sonstige Gegenstände vor Diebstahl und/oder Feuer. Eine zuvor durchgeführte Wertsachenerfassung (Fotos, Wertgegenstandsliste) erleichtert nach einem Diebstahl die Auffindung entwendeter Gegenstände. Ein Wachhund hat die Aufgabe, ein Revier selbständig, also ohne direkte Einwirkung eines Hundeführers, zu bewachen. Objekte können zudem durch einen Bewachung|Wach- und Sicherheitsdienst geschützt werden. Seit den 1980er Jahren hat sich die Dienstleistung Haushüter auch in Deutschland verbreitet. Eine gut funktionierende Nachbarschaftshilfe kann ebenfalls die Wahrscheinlichkeit eines Einbruchs vermindern.


Einbruchschutznormen

Es gibt diverse nationale und europäische Normen zur Einbruchshemmung. Sie regeln unter anderem Anforderungen, Prüfverfahren und Klassifizierung zur Ermittlung der Widerstandsfähigkeit. Nachfolgend werden bedeutsame Normen erläutert. Die Europäische Normenreihe EN 1627–1630 beschreibt Anforderungen und Klassifizierungen, definiert die statischen und die dynamischen Belastungen und beschreibt manuelle Einbruchversuche.

EN 1627: Prüfnorm für Fenster, Türen, Vorhangfassaden, Gitterelemente, Abschlüsse


Anforderungen und Klassifizierung bezüglich Einbruchhemmung: Die EN 1627 für Türen, Fenstertüren und Fenster gilt seit 1999, zunächst als Vornorm ENV 1627:1999, und seit April 2006 auch als Normentwurf prEN 1627:2006-04. In Deutschland wurde die Vornorm als DIN V ENV 1627:1999 sowie der Normentwurf als E DIN EN 1627:2006-04 veröffentlicht. Seit 2011 gilt die Europäische Norm EN 1627:2011 (in Deutschland als DIN-Norm DIN EN 1627:2011-09 Ersatz für DIN 18106:2003-09).


Widerstandsklassen

Die Norm definiert Widerstandsklassen, Widerstandszeiten (Zeit, die ein Produkt einem Einbruch standhält), Tätertypen und den Modus Operandi. Die Widerstandsklassen werden seit September 2011 mit „RC“ für „resistance class“ bezeichnet. Neu eingeführt wurde die Widerstandsklasse RC 2 N, die bereits mit Standardfensterglas erfüllt werden kann. In Neu- und Umbauten ist ab der Widerstandsklasse RC 2 (für Bauteile ohne Glas bereits ab RC 2 N) sichergestellt, dass es in der Gesamtkonstruktion (Rahmen, Beschlag, Verglasung bzw. Türblatt, Zarge, Schloss und Beschlag) keinen erheblichen Schwachpunkt gibt.

Widerstandsklasse Widerstandszeit Tätertyp / Vorgehensweise (Modus Operandi)
RC 1 N (neu) Nur statische und dynamische Prüfung, keine manuelle Prüfung Bauteile der Widerstandsklasse weisen einen begrenzten bis geringen Grundschutz gegen Aufbruchversuche mit körperlicher Gewalt (vorwiegend Vandalismus) wie Gegentreten, Gegenspringen, Schulterwurf, Hochschieben und Herausreißen auf. Zudem wird ein maximal 3 Minuten langer zerstörungsfreier Manipulationstest mit Kleinwerkzeugen zur Demontage von außen abschraubbarer Komponenten als Vorbereitung der weiteren Prüfungen durchgeführt. Fenster der Klasse RC 1 N werden deshalb gegebenenfalls bei erhöhtem Einbau (beispielsweise im Obergeschoss) eingesetzt, wenn mangels Standfläche eine Aufstiegshilfe erforderlich ist. Die Klasse wird lediglich mit Standardfensterglas ausgeführt.


RC 2 N (neu) 3 Minuten Der Gelegenheitstäter versucht, zusätzlich mit einfachen Werkzeugen, wie Schraubendreher, Zange und Keil, das verschlossene und verriegelte Bauteil aufzubrechen. Ein direkter Angriff auf die eingesetzte Verglasung ist nicht zu erwarten. Die Klasse wird lediglich mit Standardfensterglas (d. h. ohne Sicherheitsverglasung) ausgeführt.
RC 2 (alt WK 2) 3 Minuten EN 356 ist ab der Klasse RC 2 vorgeschrieben.
RC 3 (alt WK 3) 5 Minuten Kuhfuß, das verschlossene und verriegelte Bauteil aufzubrechen.
RC 4 (alt WK 4) 10 Minuten Der erfahrene Täter setzt zusätzlich Sägewerkzeuge und Schlagwerkzeuge, wie Schlagaxt, Stemmeisen, Hammer und Meißel, sowie eine Akku-Bohrmaschine ein.
RC 5 (alt WK 5) 15 Minuten Stich- oder Säbelsäge und Winkelschleifer mit einem max. Scheibendurchmesser von 125 mm ein. Zusätzlich zur Klassifizierung nach EN 356 muss die Verglasung den direkten Angriff während der RC5-Prüfung überstehen.
RC 6 (alt WK 6) 20 Minuten Der erfahrene Täter setzt zusätzlich leistungsfähige Elektrowerkzeuge, wie z. B. Bohrmaschine, Stich- oder Säbelsäge und Winkelschleifer mit einem max. Scheibendurchmesser von 250 mm ein. Zusätzlich zur Klassifizierung nach EN 356 muss die Verglasung den direkten Angriff während der RC6-Prüfung überstehen.

In Klammern ENV 1627 Stand 1999. Die deutsche Polizei empfiehlt generell Produkte nach der DIN EN 1627 ab der Widerstandsklasse RC 2 N.


EN 356: Prüfnorm für angriffhemmende Verglasung


Die Vorgaben für das Glas sind in der Europäischen Norm EN 356 definiert. Normale Verglasungen haben keine einbruchhemmende Wirkung. Schutz bieten einbruchhemmende Verglasungen (Panzerglas bzw. Verbund-Sicherheitsglas), Sicherheitsfolien oder Vorsatzfenster nach der EN 356. Derartige Verglasungen bestehen aus einer Kombination von Glas und durchsichtigen Kunststoffen. Nach der Norm werden die Verglasungen mit aufsteigenden Nummer und dem Buchstaben P und einem zusätzlichen Kennbuchstaben bezeichnet. Der Kennbuchstabe A steht für durchwurfhemmende Verglasung und der Kennbuchstabe B für ein durchbruchhemmende Verglasung.

Durchwurfhemmende Verglasung in den Klassen P1A bis P5A beschreibt eine angriffhemmende Verglasung mit Durchwurfhemmung. Im Prüfverfahren fällt eine 4,11 kg schwere Metallkugel (Durchmesser 100 mm) auf eine Glasprobe (1100 mm × 900 mm) dreimal (bzw. neunmal bei P5A) aus der angegebenen Höhe.

Klasse Kugelfallhöhe Trefferfläche
P1A 1,5 m Dreieck mit Kantenlänge von 130 mm
P2A 3 m Dreieck mit Kantenlänge von 130 mm
P3A 6 m Dreieck mit Kantenlänge von 130 mm
P4A 9 m Dreieck mit Kantenlänge von 130 mm
P5A 9 m Auf die gleiche Stelle

Durchbruchhemmende Verglasung in den Klassen ab P6B bis P8B beschreibt eine angriffhemmende Verglasung mit Durchbruchhemmung. Im Prüfverfahren wird versucht mit einer Axt 30 bis über 70 Mal einen quadratischen Durchbruch mit 400 mm Kantenlänge zu bewirken.

Klasse Anzahl Axthiebe
P6B 30 bis 50
P7B 51 bis 70
P8B über 70


EN 50131-x: Alarmanlagen – Einbruch- und Überfallmeldeanlagen

Diese Normreihe legt die Mindestanforderungen an Einbruchmeldeanlage#Vorschriften und Richtlinien|Einbruchmeldeanlagen fest. Die grundsätzlichen Anforderungen sind im Teil 1 der Normenreihe enthalten. Dazu gehören unter anderem Anforderungen an die Bedienung, die Zuverlässigkeit, die Funktion und den Sicherheitsgrad. Der gewünschte Sicherheitsgrad (Grad 1 – Niedriges Risiko bis Grad 4 – Hohes Risiko) einer Anlage ist vom Planer in Zusammenarbeit mit dem Betreiber des zu überwachenden Objekts festzulegen. In den weiteren Teilen der Normenreihe werden die grundsätzlichen Anforderungen an die Komponenten sowie weitere Anforderungen im Zusammenhang mit Überfall- und Einbruchmeldeanlagen beschrieben.


Weitere Normen (Einbruchhemmende Nachrüstprodukte, Schutzbeschläge

Einbruchhemmende Nachrüstprodukte für Fenster und Türen werden in Deutschland nach der DIN 18104-1 einer praxisgerechten Einbruchprüfung unterzogen. Die DIN 18104-2 legt Anforderungen und Prüfverfahren für einbruchhemmende Nachrüstprodukte fest, die nachträglich im Falz von Fenstern oder Fenstertüren montiert werden. Geprüfte und zertifizierte Schutzbeschlag|Schutzbeschläge oder Schutzrosetten nach DIN 18257 sollen ein gewaltsames Abdrehen des Profilzylinders und einen mechanischen Angriff auf das Schloss wirksam erschweren.



weitere Richtlinien und Zertifizierungen

Die Richtlinien der angeführten Stellen werden von Fachbetrieben bei der Montage von Sicherheitsprodukten beachtet. Einbruchshemmende Produkte und technische Anlagen werden auch beispielsweise vom BHE Bundesverband Sicherheitstechnik, des European Certification Body (ECB) und dem Verband der Sachversicherer (VdS) zertifiziert. Zu den weiteren Zertifizierungen- bzw. Normungsorganisation gehören:

  • Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)
  • BHE Bundesverband Sicherheitstechnik e.V. (BSD)
  • Deutsches Institut für Normung e.V. (DIN)
  • VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE)











siehe auch:


Einfriedung
Beweismittel
Fenster - Einbruchschutz
Kriminalpolizei
Kriminalprävention
Modus Operandi
Sachbeweis
Schließzylinder
Spurenkunde
Spurensicherung
Spurensicherungskoffer
Sachbeweis
Staatsanwaltschaft
Technische Formspuren





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