Löschwasser: Unterschied zwischen den Versionen

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hier mittels Schlauchbrücke.<br/>Foto: [[Rainer Schwarz]] 12-2010]]
[[Datei:Großbrand Kaufbeuren FFW Kaufbeuren St. Ostenrieder pEM 21.6.22 n.jpg|thumb|350px|bei einem Großbrand des historischen Hauberrisserhaus in Kaufbeuren (6. 2022) wurde sehr gut zusammen gearbeitet.<br>Aufgeschlüsselt der Ablauf, bzw. der Verbrauch der [[Brandbekämpfung]]:<br>5 FW [[Feuerwehr]]en<br>33 [[Feuerwehrfahrzeug]]e<br>127 Feuerwehrleute<br>31 [[Atemschutzgeräteträger]]<br>1400 M B Schläuche<br>430 M C Schläuche<br>900.000 Ltr. [[Wasser]], [[Löschwasser]]<br>2360 Ltr. [[Schaummittel]].<br>Foto: [https://www.feuerwehr-kaufbeuren.de/ FFW Kaufbeuren] ]]  
[[Datei:FI-Flammen-Logo a.jpg|thumb|250px|left|[http://www.feuerwehr-innovativ.at/ Eine innovative Informationsseite] vom [[Hydrant]]en bis zum Tankpendelverkehr.]]
[[Datei:Jürgen Truckenmüller Gulliverschluss 11122017.jpg|thumb|250px|left|Löschwasser ist Abwasser. Hier wird ein Gulli verschlossen.<br/>Foto: Jürgen Truckenmüller]]
[[Datei:Gefrierpunkt.jpg|thumb|250px|Bei dieser [[Temperatur]] gefriert das [[Löschwasser]], so wird es auch angezeigt.<br/>Foto: [[Rainer Schwarz]]]]
[[Datei:Bild0003.JPG|thumb|300px|[[Löschwasserversorgung]] bzw. [[Löschwasserförderung über lange Wegstrecken]]
[[Bild:Eiszeit beim Löschen,jpg.JPG|thumb|250px|Nachteil von [[Wasser]]: gefrorenes Wasser nach der [[Brandbekämpfung]].<br/>Foto:  
hier mittels Schlauchbrücke<br/>Foto: [[Rainer Schwarz]] 12-2010]]
[[Rainer Schwarz]] 0109]]


'''Löschwasser''' dient den [[Feuerwehr]]en beim [[Brandbekämpfung|Bekämpfen]] von [[Brand|Bränden]] als [[Löschmittel]]. Ein Feuer erlischt, wenn das [[Brennmaterial]] unter den [[Flammpunkt]] abgekühlt wird.
[[Datei:Gefrierpunkt.jpg|thumb|300px|Bei dieser [[Temperatur]] gefriert das [[Löschwasser]], so wird es auch angezeigt.<br/>Foto: [[Rainer Schwarz]]]]
[[Datei:Eiszeit beim Löschen RS,jpg.JPG|thumb|300px|Nachteil von [[Wasser]]:<br>gefrorenes Wasser nach der [[Brandbekämpfung]]<br/>Foto:
[[Rainer Schwarz]] ]]
Löschwasser dient den [[Feuerwehr]]en beim [[Brandbekämpfung|Bekämpfen]] von [[Brand|Bränden]] als [[Löschmittel]]. Ein [[Feuer]] erlischt, wenn das Brennmaterial unter den [[Flammpunkt]] abgekühlt wird.


Es wird entweder mitgebracht oder aus [[Löschwasserentnahmestelle]]n gefördert.
Es wird entweder mitgebracht oder aus [[Löschwasserentnahmestelle]]n gefördert.


[[Wasser]] als Löschmittel ist preiswert und leicht verfügbar. Flüssiges Wasser wird nicht heißer als 100&nbsp;°C, damit liegt seine Maximaltemperatur niedriger als der Flammpunkt vieler Stoffe. Zudem ist es für Menschen und Tiere ungefährlich und nicht umweltschädlich. Die hohe [[Verdampfungswärme]] von Wasser vermag große Wärmemengen aufzunehmen. Der [[Wasserdampf]] verdrängt den bei einer [[Verbrennung (Chemie)|Verbrennung]] benötigten [[Sauerstoff]] und kühlt das Feuer.
[[Wasser]] als Löschmittel ist preiswert und leicht verfügbar. Wasser wird nicht heißer als 100&nbsp;°C, damit liegt seine Maximaltemperatur niedriger als der [[Flammpunkt]] vieler Stoffe. Zudem ist es für Menschen und Tiere ungefährlich und nicht umweltschädlich. Die hohe [[Verdampfungswärme]] von [[Wasser]] vermag große Wärmemengen aufzunehmen. Der Wasserdampf verdrängt den bei einer [[Verbrennung (Chemie) benötigten [[Sauerstoff]] und kühlt das [[Feuer]].
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* [[Metallbrand]] (Magnesium, Aluminium): die hohen Brandtemperaturen zersetzen das Wasser, es bildet sich explosionsfähiges Knallgas.
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* Metallbrände (Alkalimetalle): Alkalimetalle reagieren unmittelbar mit [[Wasser]] unter der Bildung von brennbarem Wasserstoff.
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Datei:Jürgen Truckenmüller Gulliverschluss 11122017.jpg|Löschwasser ist oft Abwasser. Hier wird ein Gulli verschlossen.<br/>Foto:<br/> Jürgen Truckenmüller
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* [[Schornsteinbrand]]: Aus einem Liter [[Wasser]] entstehen ca. 1700&nbsp;l Wasserdampf, das schlagartige Verdampfen und die damit einhergehende Volumsvergrößerung kann einen Schornstein sprengen.
'''Ausnahmen zur Verwendung'''


* [[Metallbrand|Metallbrände]] (Magnesium, Aluminium): die hohen Brandtemperaturen zersetzen das Wasser, es bildet sich explosionsfähiges [[Knallgas]].
* Metallbrände (Alkalimetalle): [[Alkalimetall]]e reagieren unmittelbar mit Wasser unter der Bildung von brennbarem Wasserstoff.
* [[Schornsteinbrand|Schornsteinbrände]]: Aus einem Liter Wasser entstehen ca. 1700&nbsp;l Wasserdampf, das schlagartige Verdampfen und die damit einhergehende Volumsvergrößerung kann einen Schornstein sprengen.
* Heiße Brände in engen Räumen: Hier besteht Verbrühungsgefahr durch die entstehenden großen Mengen Wasserdampf
* Heiße Brände in engen Räumen: Hier besteht Verbrühungsgefahr durch die entstehenden großen Mengen Wasserdampf
* Heiße [[Fett]]e, [[Öle]] und [[Wachs]]e mit Temperaturen über 100° C: Nach dem Einsinken in die Flüssigkeit verdampft das Wasser schlagartig (Siedeverzug) und verspritzt das Öl, der Ölnebel kann [[explosion]]sartig verbrennen.
* Flüssigkeiten, die leichter als Wasser sind, z.&nbsp;B. Heizöl, Diesel, Benzin: Die leichtere brennende Flüssigkeit schwimmt auf dem Wasser auf und verteilt sich so. Das Wasser selber erzielt dabei keine Löschwirkung, da es sich unter dem brennenden Medium befindet.
* Brände in [[Elektrische Anlage|elektrischen Anlage]]n: Die [[elektrische Leitfähigkeit]] von Wasser birgt die Gefahr, mit [[Hochspannung]] in Kontakt zu kommen und einen elektrischen Schlag zu erleiden, oder durch einen [[Elektrischer Kurzschluss|Kurzschluss]] weitere Brände auszulösen.


* Heiße [[Fett]]e, [[Öl]]e und [[Wachs]]e mit Temperaturen über 100° C: Nach dem Einsinken in die Flüssigkeit verdampft das [[Wasser]] schlagartig (Siedeverzug) und verspritzt das Öl, der Ölnebel kann [[explosion]]sartig verbrennen.
* Flüssigkeiten, die leichter als Wasser sind, z.&nbsp;B. Heizöl, Diesel, [[Benzin]]: Die leichtere brennende [[Flüssigkeit]] schwimmt auf dem Wasser auf und verteilt sich so. Das [[Wasser]] selber erzielt dabei keine Löschwirkung, da es sich unter dem brennenden Medium befindet.
* Brände in Elektrische Anlage|elektrischen Anlagen: Die elektrische Leitfähigkeit von Wasser birgt die Gefahr, mit Hochspannung in Kontakt zu kommen und einen elektrischen Schlag zu erleiden, oder durch einen [[Elektrischer Kurzschluss]] weitere Brände auszulösen.
[[Datei:FI-Flammen-Logo a.jpg|thumb|250px|left|[http://www.feuerwehr-innovativ.at/ Eine innovative Informationsseite] vom [[Hydrant]]en bis zum Tankpendelverkehr]]




'''Zusätze'''
'''Zusätze'''


[[Tenside]]/Netzmittel verringern die [[Oberflächenspannung]] von Wasser. Dadurch kann Wasser Brennmaterialien besser benetzen und die Sauerstoffzufuhr unterbinden.
Tenside / Netzmittel verringern die Oberflächenspannung von Wasser. Dadurch kann Wasser Brennmaterialien besser benetzen und die Sauerstoffzufuhr unterbinden.
 
In vielen Ländern wie Deutschland wird normales Trinkwasser aus [[Hydrant|Hydranten]] zur Brandbekämpfung verwendet. Im Sonderfall (Brennende Flüssigkeiten, etc.) wird [[Schaummittel]] zugeführt.


In vielen Ländern wie Deutschland wird normales Trinkwasser aus [[Hydrant]] zur Brandbekämpfung verwendet. Im Sonderfall (Brennende Flüssigkeiten, etc.) wird [[Schaummittel]] zugeführt.<br>
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'''siehe auch:'''


'''Siehe auch:'''


*[[Löschwasserversorgung]]
* [[Löschwasserversorgung]]
*[[Löschwasserförderung über lange Wegstrecken]]
* [[Löschwasserförderung über lange Wegstrecken]]
*[[Löschwasser-Rückhalte-Richtlinie]]
* [[Löschwasser-Rückhalte-Richtlinie]]
* [[Löschwasser]]
* [[Löschwasser]]
* [[Feuchtigkeit]]
* [[Feuchtigkeit]]
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'''Siehe auch:'''
'''siehe auch:'''


* [http://www.ub.uni-heidelberg.de/allg/Mitarbeiter/Bestandserhaltung/pdf/handlungsschema_wasserschaden.pdf Handlungsanleitung für Wasserschäden]
* [http://www.ub.uni-heidelberg.de/allg/Mitarbeiter/Bestandserhaltung/pdf/handlungsschema_wasserschaden.pdf Handlungsanleitung für Wasserschäden]
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[[Kategorie:Brandschutz]]
[[Kategorie:Brandschutz]]
[[Kategorie:Sicherheit eines Gebäudes]]
[[Kategorie:Sicherheit eines Gebäudes]]
[[Kategorie:Umweltschutz]]

Aktuelle Version vom 15. Oktober 2023, 08:15 Uhr

nach einer Brandbekämpfung kann es auch zu einer Luftverschmutzung oder einer Gewässerverschmutzung durch Löschwasser kommen, (geprüft wird § 324 StGB) nach einem Bootsbrand.
Foto: Michael Arning
bei einem Großbrand des historischen Hauberrisserhaus in Kaufbeuren (6. 2022) wurde sehr gut zusammen gearbeitet.
Aufgeschlüsselt der Ablauf, bzw. der Verbrauch der Brandbekämpfung:
5 FW Feuerwehren
33 Feuerwehrfahrzeuge
127 Feuerwehrleute
31 Atemschutzgeräteträger
1400 M B Schläuche
430 M C Schläuche
900.000 Ltr. Wasser, Löschwasser
2360 Ltr. Schaummittel.
Foto: FFW Kaufbeuren
Löschwasser ist Abwasser. Hier wird ein Gulli verschlossen.
Foto: Jürgen Truckenmüller
Löschwasserversorgung bzw. Löschwasserförderung über lange Wegstrecken hier mittels Schlauchbrücke
Foto: Rainer Schwarz 12-2010
Bei dieser Temperatur gefriert das Löschwasser, so wird es auch angezeigt.
Foto: Rainer Schwarz
Nachteil von Wasser:
gefrorenes Wasser nach der Brandbekämpfung
Foto: Rainer Schwarz

Löschwasser dient den Feuerwehren beim Bekämpfen von Bränden als Löschmittel. Ein Feuer erlischt, wenn das Brennmaterial unter den Flammpunkt abgekühlt wird.

Es wird entweder mitgebracht oder aus Löschwasserentnahmestellen gefördert.

Wasser als Löschmittel ist preiswert und leicht verfügbar. Wasser wird nicht heißer als 100 °C, damit liegt seine Maximaltemperatur niedriger als der Flammpunkt vieler Stoffe. Zudem ist es für Menschen und Tiere ungefährlich und nicht umweltschädlich. Die hohe Verdampfungswärme von Wasser vermag große Wärmemengen aufzunehmen. Der Wasserdampf verdrängt den bei einer [[Verbrennung (Chemie) benötigten Sauerstoff und kühlt das Feuer.

Ausnahmen zur Verwendung

  • Metallbrand (Magnesium, Aluminium): die hohen Brandtemperaturen zersetzen das Wasser, es bildet sich explosionsfähiges Knallgas.
  • Metallbrände (Alkalimetalle): Alkalimetalle reagieren unmittelbar mit Wasser unter der Bildung von brennbarem Wasserstoff.
  • Schornsteinbrand: Aus einem Liter Wasser entstehen ca. 1700 l Wasserdampf, das schlagartige Verdampfen und die damit einhergehende Volumsvergrößerung kann einen Schornstein sprengen.
  • Heiße Brände in engen Räumen: Hier besteht Verbrühungsgefahr durch die entstehenden großen Mengen Wasserdampf
  • Heiße Fette, Öle und Wachse mit Temperaturen über 100° C: Nach dem Einsinken in die Flüssigkeit verdampft das Wasser schlagartig (Siedeverzug) und verspritzt das Öl, der Ölnebel kann explosionsartig verbrennen.
  • Flüssigkeiten, die leichter als Wasser sind, z. B. Heizöl, Diesel, Benzin: Die leichtere brennende Flüssigkeit schwimmt auf dem Wasser auf und verteilt sich so. Das Wasser selber erzielt dabei keine Löschwirkung, da es sich unter dem brennenden Medium befindet.
  • Brände in Elektrische Anlage|elektrischen Anlagen: Die elektrische Leitfähigkeit von Wasser birgt die Gefahr, mit Hochspannung in Kontakt zu kommen und einen elektrischen Schlag zu erleiden, oder durch einen Elektrischer Kurzschluss weitere Brände auszulösen.
Eine innovative Informationsseite vom Hydranten bis zum Tankpendelverkehr


Zusätze

Tenside / Netzmittel verringern die Oberflächenspannung von Wasser. Dadurch kann Wasser Brennmaterialien besser benetzen und die Sauerstoffzufuhr unterbinden.

In vielen Ländern wie Deutschland wird normales Trinkwasser aus Hydrant zur Brandbekämpfung verwendet. Im Sonderfall (Brennende Flüssigkeiten, etc.) wird Schaummittel zugeführt.



siehe auch:



siehe auch:




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