Brandursache

Aus Brand-Feuer.de
Zur Navigation springenZur Suche springen


Hat Jemand mit einem Streichholz nachgeholfen, spricht man von einer Brandstiftung
Was kann die Brandursache sein?
Nach einem Brand sollten sie den Ruß nicht ohne Schutzausrüstung entfernen. Brandfolgeprodukte entstehen nach jedem Brand und sind immer toxisch. Fragen sie bei ihrer Gebäudeversicherung oder Hausratversicherung nach einem Spezialunternehmen zur Brandschadensanierung

.

Bei jedem Brand sollte nicht nur überlegt werden, welche Brandursache zu dem Brandschaden führte, sondern primär, ob er evtl. durch Prävention vermeidbar war. Manche Feuerwehren stellen Brandursachen vor, damit andere diese vermeiden können.

In der Fachliteratur wird zwischen einem Feuer und einem Brand unterschieden, wobei ein Feuer ein kontrollierter Abbrand, wie z. B. in einem Ofen, Lagerfeuer oder ähnlichen Feuerstätten ist.
Ein Brand hingegen ist ein ungewolltes Schadensfeuer, welches die unterschiedlichsten Ursachen haben kann. Hierauf soll in diesem Artikel eingegangen werden.

Die drei Voraussetzungen für einen Brand sind brennbares Material, Sauerstoff und eine Zündquelle, die örtlich und zeitlich zusammenwirken müssen.
Fehlt nur eine dieser Voraussetzungen, gibt es kein Feuer. Gelegentlich spricht man von einer vierten Voraussetzung und zwar dem richtigen Verhältnis zwischen dem brennbaren Material und dem Oxydationsmittel.


Ob ein Feuer entstehen kann oder nicht, hängt noch von vielen weiteren Faktoren ab, bei denen es sich aber nicht um grundsätzliche Voraussetzungen handelt.

Die Einsätze der Feuerwehren in Deutschland im Jahr 2018 (2017) ließen sich in folgende Tätigkeitsbereiche einsortieren:
248.077 (203.419) Brände und Explosionen (Quelle: Deutscher Feuerwehrverband). Das bedeutet, dass es in der BRD täglich zu 679 Bränden kommt.
Nach der Erhebung des statistischen Bundesamtes kamen im Jahr 2018 (2017) insgesamt 355 (370) Personen durch Explosion von Rauch, Feuer und Flammen ums Leben.

Eine weitere repräsentative Quelle ist die polizeiliche Kriminalstatistik (PKS), öffentlich abrufbar beim Bundeskriminalamt (BKA). Beide Statistiken sind aus verschiedenen, hier nicht zu erläuternden Gründen, nicht identisch.

Warum gibt es in einem so hoch entwickelten Land so viele Brände?

In Deutschland ist die Brandursachenermittlung die gesetzliche Aufgabe der Kriminalpolizei bzw. der Staatsanwaltschaft. Gerade in einem technisch so hoch entwickelten Land wie der BRD gibt es viele Brände aufgrund der technischen Ausstattung, ob im Privatbereich, in der Landwirtschaft, in der Industrie und weiteren Bereichen des täglichen Lebens. Die Technik und die Baustoffe unterliegen einem ständigen Fortschritt und somit unterliegen auch die Brandursachen einem stetigen Wandel.
Ein prägnantes Beispiel ist die neue Akkutechnologie mit ihren Schwachstellen, egal ob bei einem Handy oder einem Flugzeug.
Eine behördliche Brandursachenstatistik gibt es nicht, denn es wird nur eine Statistik der Straftaten erstellt. Das IfS (Institut für Schadenserforschung und Schadensentwicklung) hat im Jahr 2016 etwa 1500 Brandursachenermittlungen durchgeführt. Diese Ergebnisse werden in der IfS-Schadendatenbank gesammelt und statistisch ausgewertet, die wegen fehlender Repräsentativität nur bedingt aussagekräftig sind.
Man unterscheidet grundsätzlich drei Hauptgruppen von Brandursachen:

technische Brandursachen (Strom, Reibung, statische Entladung usw.) Fotos: Rainer Schwarz


natürliche Brandursachen (Blitzschlag, Selbstentzündungen, Schadnagerfraß)


• Einwirkung von Zündquellen auf brennbare Stoffe durch den Menschen

Die jeweiligen Ordnungsgruppen werden noch weiter unterteilt. Es wird darauf hingewiesen, dass von verschiedenen Fachleuten oder Buchautoren, unterschiedliche Einklassifizierungen der Brandursachen vorgenommen worden sind.
Näheres über die Unterteilung, sowie zu den einzelnen Brandursachen selbst, kann man in meinem Fachbuch "Die Ermittlung von Brandursachen", 3. Auflage 2019 beim Boorberg Verlag erschienen, nachlesen.



Zur Brandursachenermittlung ist die Kriminalpolizei gesetzlich verpflichtet. Hier ein Brandursachenermittler der Kriminalpolizei bei der Feststellung der Brandursache.
Foto: Rainer Schwarz
bis zur Klärung der Brandursache ist jeder Brandort ein Tatort.
Foto: Michael Arning
Auszug aus dem Fachbuch „Die Ermittlung von Brandursachen“.
Aufgebaut auf eine fundierte Ausbildung, folgten (bis heute) viele Jahre praktischer Erfahrung, die zur Entstehung dieses Buches erheblich beitrugen.
Autor: Ing. Jörg Cicha
Brandursachenermittlung nach einem Dachstuhlbrand. Türschild vom Büro Polizei Gütersloh
Foto: Rainer Schwarz, KHK i. R.

Bei einer technischen oder auch natürlichen Brandursache ist es aber auch möglich, dass eine strafrechtliche Relevanz aufgrund einer Pflichtverletzung (aktives Handeln oder Unterlassen) gegeben ist.
Wird z. B. eine technische Anlage widerrechtlich betrieben bzw. nicht den Regeln entsprechend gewartet, kann das strafrechtliche Relevanz haben. Das kann ein Ofen sein, der ohne Wissen des Schornsteinfegers aufgestellt und betrieben wurde, es kann aber auch eine große Industrieanlage sein, die gravierende Produktfehler aufweist. Strafrechtlich geprüft werden aber auch ein vergessenes heißes Bügeleisen, ein vergessener Topf auf dem Herd oder eine Zigarettenkippe auf dem Sofa.

Zu den technischen Brandursachen zählen alle nur denkbaren Fehler in der Elektrik, die mit fast einem Drittel aller Brandursachen angegeben werden.

Gerade im Küchenbereich gibt es eine Anhäufung von Elektrogeräten. Man muss davon ausgehen, dass jedes elektrisch angetriebene Gerät aufgrund eines Kurzschlusses, einer Knickstelle im Kabel, bei falscher Inbetriebnahme oder aufgrund von Überhitzung brennen kann. Man kann aber auch viel für die Sicherheit tun.


Natürliche Brandursachen

Manche Stoffe, wie z. B. Leinöl können sich durch Sauerstoffzufuhr von selbst entzünden. Diese Art der Brände machen aber nur wenige Prozente (2-3 %) aus. Es existieren noch eine Vielzahl von Chemikalien, die unter bestimmten Bedingungen Wärme produzieren oder gar schlagartig brennen oder explodieren. Eine Aufzählung oder nähere Erläuterung würde diesen Rahmen sprengen.
Aber auch in der Natur kommen Zündquellen wie Blitzschläge vor, die einen Brand auslösen können. Diese Brandursache ist quantitativ ebenfalls sehr übersichtlich; statistisch handelt es sich auch nur um wenige Prozente. In seltenen Fällen kann auch durch Sonneneinstrahlung ein Brand entstehen, wenn diese auf einen Hohlspiegel oder ähnliche reflektierende oder Strahlen bündelnde Oberflächen trifft.


Brände durch menschliches Fehlverhalten

Ein Brand kann aber auch durch Fahrlässigkeit beim Hantieren mit brennenden Gegenständen entstehen; z. B. mit einer Zigarette, mit einem Feuerwerkskörper, einer Kerze, mit einer Heißluftpistole oder einem Bunsenbrenner, beim Abflämmen usw.
Gerade beim Abflämmen kommt es immer wieder zu einer Folgewirkung. Erst greifen die Flammen auf eine Hecke über, dann sogar auf ein Gebäude. Man kann davon ausgehen, dass ca. 1/5 aller Brände auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen ist.

Vorsätzlich gelegte Brände werden in der Regel durch die Verwendung einfacher Zündmittel, wie z. B. mit einem Streichholz, einem Feuerzeug oder einer Kerze verursacht, manchmal auch unter Zuhilfenahme von Brandbeschleunigern oder Brandsätzen. Es können vom Täter auch Zeitverzögerungsmechanismen angewandt werden, um sich ein Alibi zu verschaffen.
Eine Brandstiftung ist eine strafrechtliche Handlung und keine Brandursache. Das wird oft falsch dargestellt.
Dem Täter ist oft nicht bewusst, in welche Gefahr er sich bei einer Brandstiftung begibt. Oftmals wurden bei der Tatausführung die Brandstifter verletzt, manche sogar getötet. Etwa jeder 10. Brand wird vorsätzlich gelegt. Die Art und Weise der Brandstiftungen variieren stark, genauso wie die Motive. Neben dem hohen Ermittlungsaufwand bei der Polizei ist auch die Strafandrohung sehr hoch: „wer in den Fällen des § 306 Abs. 1 oder des § 306a Abs. 1 fahrlässig handelt oder in den Fällen des § 306a Abs. 2 die Gefahr fahrlässig verursacht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“

Es gibt jedoch auch eine Vielzahl von Gründen, warum eine Brandursache nicht aufgeklärt werden kann. Einer davon ist der hohe Zerstörungsgrad. Fachleute schätzen diese Zahl auf fast 1/5 aller Brände.
Anfügen muss man hier, dass es Aufgabe der Polizei ist, Straftaten zu verfolgen und nicht festzustellen, warum z. B. eine Strohpresse während des Betriebes brannte bei der eindeutig ein technischer Defekt während des Betriebes vorlag. Die genaue Brandursache stellt meist ein Gutachter einer Versicherung fest, um z. B. eine Produkthaftung durch zu setzen.

Es gibt Portale, wie z. B. die BAuA (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin) oder die Stiftung Warentest, die vor fehlerhaften Produkten warnen bzw. diese testen.

Autor: Ing. Jörg Cicha
Fotos und zum Teil Inhalt: Rainer Schwarz



Im Folgenden wird die Brandursachenstatistik des IFS Kiel von 2002 bis 2017 dargestellt:




Hier sind Begriffe in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet, die direkt mit

Brandursachen bzw. der
Brandursachenermittlung, wie mit dem rechtlichen Hintergrund der
Kriminalpolizei im Zusammenhang stehen.



Prävention erzielte im Einbruchssektor Erfolge durch aktive gemeinsame Prävention.
Die Anzahl der Brände steigt stark an. Behörden, eine Organisationen, die Versicherungen oder Verbände stellen selten Brandursachen vor.
Bild IM NRW Ref. 33
eine spurenschonende Brandbekämpfung der Feuerwehr, (keine Räumung) mit dem Dokumentationsbogen Brandeinsatz ist eine gute Voraussetzung zur Feststellung der Brandursache.
Das ist die Grundlage für die Gebäudeversicherung oder Hausratversicherung, zur schnelleren Schadensabwicklung.
Foto: Rainer Schwarz
Gesamtanzahl der Branddelikte: siehe Kriminalität


siehe auch:






zurück zur Hauptseite